Bregenzerwald-Tourismus mit Top-August-Ergebnis

Vorarlberg / 08.10.2022 • 13:30 Uhr
In Warth drückte das Brandunglück beim Hotel Jägeralpe auf das August-Nächtigungsergebnis. Die Behebung des Brandschadens macht gute Fortschritte.
In Warth drückte das Brandunglück beim Hotel Jägeralpe auf das August-Nächtigungsergebnis. Die Behebung des Brandschadens macht gute Fortschritte.

Zweitmeiste Nächtigungszahlen, Vergleich mit August 2021 ist zu relativieren.

Egg „Mit 241.343 Nächtigungen hat der Bregenzerwald Tourismus das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten gebracht – nur übertroffen vom August 2021, doch dieser Vergleich muss relativiert werden“, kommentiert Geschäftsführerin Herlinde Moosbrugger ein erfreuliches Ergebnis und fügt hinzu, dass es im Vorjahr mit mehr als 271.000 Nächtigungen einen Ausreißer nach oben gab, der auf außergewöhnliche Rahmenbedingungen zurückzuführen war. Zum einen wurden im August 2021 fast alle Corona-Einschränkungen aufgehoben, viele Gäste haben deshalb den in der ersten Sommerhälfte geplanten Urlaub im August nachgeholt und zum zweiten gab es für Flugreisen in weit entfernte Urlaubsziele noch große Erschwernisse und Unsicherheiten, sodass viele ihr Urlaubsziel in die Nähe verlegten und davon konnte auch der Bregenzerwald profitieren.

Über dem Durchschnitt

Beim Ergebnis für den August 2022 müssen deshalb diese im Vorjahr hilfreichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, so Moosbrugger, die einen anderen, aussagekräftigeren Vergleich ins Spiel bringt. Mit gut 241.000 Nächtigungen wurde nicht nur das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt, sondern dieses liegt auch über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Auch ein weiterer Vergleich stimmt die Geschäftsführerin optimistisch: „Kumuliert für die ersten beiden Drittel der Sommersaison – die Monate Mai bis August 2022 – erzielt die Region gut 160.000 Ankünfte und etwa 623.000 Nächtigungen. Verglichen mit dem Vergleichszeitraum Mai bis August im ,Vor-Corona-Sommer‘ 2019 bedeutet dies ein Plus von 3,4 Prozent bei Ankünften und ein Plus von 3,8 Prozent – das sind etwa 23.000 Übernachtungen – bei den Nächtigungen.“
Aus diesen statistischen Zahlen lässt sich auch die Fortsetzung des Trends zu kurzfristigen Buchungen und Kurzaufenthalten ableiten. Und auch die Hoffnung, dass eine positive Entwicklung im letzten Saisondrittel, den Herbstmonaten September und Oktober, ein Sommerergebnis in der Größenordnung von 2019 realistisch erscheint.

Das Projekt Berghaus hat in Schröcken dem Nächtigungsergebnis auch im August einen kräftigen Schub gegeben.
Das Projekt Berghaus hat in Schröcken dem Nächtigungsergebnis auch im August einen kräftigen Schub gegeben.

Im Detail zeigen die Nächtigungszahlen für den August im Vergleich mit dem Vorjahresmonat eine unterschiedliche Entwicklung. Gegenüber August 2021 konnten nur drei der 22 Bregenzerwälder Gemeinden zulegen, wobei die Zuwächse in Doren und Krumbach in absoluten Zahlen eher bescheiden sind. In Schröcken lag der Zuwachs bei knapp 2000 Nächtigungen, die zum Großteil dem Berghaus geschuldet sind. Auf der anderen Seite war Damüls mit fast minus 5600 Nächtigungen der größte „Verlierer“. Empfindliche Rückgänge gab es auch in Warth (minus 4500), Schoppernau (minus 2900), Mellau (minus 2800) und Au (minus 2700), wobei sich das Warther Ergebnis durch den Brand beim Hotel Jägeralpe relativiert.
Dort sind die Handwerker mit Hochdruck dabei, die massiven Brandschäden zu reparieren, der geschädigte Neubautrakt ist wieder unter Dach, das vorsorglich erstellte provisorische Schutzdach konnte wieder entfernt werden und die Arbeiten an der Fassade sowie der Innenausbau sind in vollem Gang, sodass die Wiedereröffnung zu Beginn der Wintersaison realistisch ist.

Auslastung rund 70 Prozent

Hinsichtlich Auslastung konnten Lingenau mit gut 22 Vollbelegstagen (71,5 Prozent Auslastung) und Au (21 Vollbelegstage/68 Prozent Auslastung) sogar Reuthe (17,7/63,5 Prozent) übertreffen. Mit mehr als 50 Prozent Auslastung schlugen sich auch Mellau (55,5 Prozent), Schoppernau (53,2 Prozent), Doren (52,7 Prozent) und Sulzberg (50,9 Prozent) deutlich überdurchschnittlich. Gesamthaft erzielte die Region 14,5 Vollbelegstage, das entspricht einer Auslastung von 46,9 Prozent. STP