Positive Signale für den Wälder Tourismuswinter

Egg Mehr als zwei Jahre hat Corona mit Einschränkungen und Unsicherheiten auch im Bregenzerwald den Tourismus vor große Herausforderungen gestellt. Diese wurden dank vorteilhafter Strukturen weit besser gemeistert als es viele andere Mitbewerber schafften. Nach weitgehender Normalisierung brachte der Sommer 2022 – die VN-Heimat berichtete – ein überaus erfreuliches Nächtigungsergebnis. Rückenwind für den Start in den Tourismuswinter – und positive Signale dafür waren bei der Generalversammlung unübersehbar.

Wichtige Weichen gestellt

2020 musste die Generalversammlung abgesagt werden, 2021 wurde drei Tage vor einem neuerlichen Lockdown eine Doppel-Versammlung für die Berichtsjahre 2019/20 bzw. 2020/21 abgehalten. Mit einer auf das Notwendigste beschränkten Tagesordnung (u. a. wurde Gerhard Beer zum Nachfolger von Langzeitobmann Helmut Blank gewählt) ohne gemütliches Beisammensein zum Ausklang oder auch das traditionelle Referat. Da war es wohltuend, dass heuer wieder eine komplette Tagesordnung abgewickelt werden konnte. Dabei wurden auch wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Personell durch die Übernahme der Geschäftsführung durch Conny Kriegner, in deren bisherige Funktion (Bereich Marketing und PR) Simone Gridling nachrückt. Die 30-jährige aus Lingenau war zuvor bei der 3-Täler-Touristik-GmbH Büroleiterin. Die neue Geschäftsführerin Conny Kriegner – sie folgt auf Herlinde Moosbrugger, die nach 24 Jahren an der Spitze ihre Pension antritt – kennt den Betrieb im Tourismusbüro ganz genau. Die in Andelsbuch aufgewachsene Geschäftsführerin studierte in Innsbruck Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Tourismus. Nach Praktika bei touristischen Institutionen arbeitete sie knapp fünf Jahre lang im Bereich Marketing und PR bei Bodensee-Vorarlberg-Tourismus. Im Juli 2012 wechselte sie zu Bregenzerwald Tourismus.

Kriegner leitet ein ambitioniertes 13-köpfiges Team, das seine Ausbildung mehrheitlich in den Bezauer Wirtschaftsschulen absolvierte: Helga Feuerstein, Handelsschule, Abschlussjahr 1981, Brigitte Kohler und Heike Kaufmann, Tourismus-Fachschule, Abschlussjahr 1992, Irmtraud Greber, Tourismusfachschule, Abschlussjahr 1997, Anja Wolf, HAK, Abschlussjahr 2004, Simone Gridling, HLT, Abschlussjahr 2011 und Nadine Lerho, HLT, Abschlussjahr 2014. Inhaltlich wurde in einem Impulsreferat aufgezeigt, wie sich der Bregenzerwald entwickeln kann: Mit der Zukunft der Region beschäftigte sich die Future Design Akademie. Im Auftrag der Regio Bregenzerwald hatte diese 2019 von Klaus Kofler, Holger Bramsiepe, Alexander Deopito und Sergej Kreibich gegründete Initiative für die Talschaft ein Konzept entwickelt, das der Generalversammlung präsentiert wurde. Kernaussage der Future Design Akademie: „Wenn wir die Zukunft nicht selbst gestalten, bekommen wir eine, die wir nicht wollten.“
„Der Bregenzerwald und seine Gemeinden haben sich auf eine Zukunftsreise gemacht. Dabei sollte kein ,typisches‘ starres Leit- oder Zukunftsbild entstehen. Vielmehr sollte es ein Prozess werden, der die Regio und die Gemeinden auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft begleitet und unterstützt“, so die Empfehlung der Future Design Akademie.

Tourismus hat Zukunft

Mit großem Engagement haben die Bregenzerwälder Gastgeberinnen und Gastgeber wieder zahlreiche Bauprojekte realisiert und damit unter Beweis gestellt, dass sie im Tourismus eine erfolgversprechende Zukunft sehen, so Kriegner, die eine lange Liste von Projekten erwähnt. Beispielsweise Berghaus Schröcken, Hotel Walisgaden in Damüls, Panoramahotel Sonnhalde und Adler in Schwarzenberg oder Aparthotel Lech Valley Lodge in Warth sind große Neubauten bzw. Erweiterungen und/oder Modernisierungen. Zudem entstanden mehrere neue Apartment- und Ferienhäuser. Belohnt wurden die Bemühungen der Wälder Gastronomie auch durch den Gault Millau, der das Biohotel Schwanen in Bizau zum Hotel des Jahres kürte. Neu in der Liste der Haubenlokale sind das Nevo in Damüls und das Hotel Damülser Hof, das Ernele im Hittisauer Hotel Schiff und das Gasthaus Löwen in Au. Damit bietet der Bregenzerwald aktuell 14 Haubenlokale. STP