Drei Länder – ein Weg

Vorarlberg / 16.06.2023 • 18:08 Uhr
Auf Asphalt oder Schotter entlang des Rheins: Erlaubt ist, was dem Radfahrer gefällt. Hier bleibt zumindest der Autobahnlärm außen vor. <span class="copyright">vn/paulitsch</span>
Auf Asphalt oder Schotter entlang des Rheins: Erlaubt ist, was dem Radfahrer gefällt. Hier bleibt zumindest der Autobahnlärm außen vor. vn/paulitsch

Abwechslungsreiches Radeln im Dreiländereck Österreich, Liechtenstein und Schweiz.

Feldkirch Radfahren und an schönen Plätzen verweilen: Dazu lädt der Dreiländerweg „Bewegung und Begegnung“ ein. Der Rundweg wurde 2007 durch die Gemeinden Altstätten, Feldkirch, Meiningen, Ruggel, Rüthi und Sennwald realisiert. Auf gut 30 Kilometern verbindet er alle in das Projekt involvierten Ortschaften miteinander und soll ein dauerhaftes Symbol der grenzüberschreitenden Begegnung sein.

Den Radler begleiten Berge, grüne Wälder und derzeit etwas braune Wiesenränder.
Den Radler begleiten Berge, grüne Wälder und derzeit etwas braune Wiesenränder.

Im Dreiländereck Österreich, Liechtenstein und Schweiz führt er durch besonders reizvolle Landschaften. Er kann erwandert oder eben erfahren werden, buchstäblich und im übertragenen Sinn. Für Letzteres sorgen 16 Verweilorte (Auszug in der Grafik), die dem Innehalten, der Ruhe und Beobachtung dienen, wie es in der Beschreibung heißt. An jedem dieser Orte gibt es Informationstafeln, die Wissenswertes zu genau diesem Platz erzählen. Zu den Verweilorten gehören beispielsweise das Ortsmuseum Büchel, Schloss Blatten, der Waldlehrpfad Lienz-Rüthi, der Illspitz und die Kapelle Bangs. Dort beginnen wir unsere Radtour, um einen Teil des Dreiländerwegs zu erkunden.

Die Bangser Kapelle ist als ein Verweilort ausgewiesen.
Die Bangser Kapelle ist als ein Verweilort ausgewiesen.

Den Rhein entlang

Der Einstieg erweist sich allerdings als etwas holprig. Die Hinweistafeln „Bewegung – Begegnung“ sind oft erst auf den letzten Blick zu erkennen. Nach einigem Hin und Her, wohin es gehen soll, entscheiden wir uns für den Zielpunkt Oberriet. Im Schatten des Hohen Kasten radeln wir von Bangs in Richtung des nächstgelegenen Zollamts. Es ist schnell erreicht, die Region liegt nah zusammen.

Dieses Schild weist den Pedalrittern ihren Weg. Oft ist es aber kaum zu finden.
Dieses Schild weist den Pedalrittern ihren Weg. Oft ist es aber kaum zu finden.

Für Sie: Dort hätten wir die Autobahnüberführung queren müssen, um nach Lienz und auf den Schweizer Teil des Dreiländerwegs zu gelangen. Die unklare Ausschilderung verleitet uns jedoch dazu, den nähergelegenen Radweg entlang des Rheins zu nehmen, was im Übrigen kein Schaden war. Der Anblick des an diesem sonnigen Tag gemächlich dahinfließenden Alpenflusses, in dem sich die Wolken spiegeln, entschädigt für den Lärm der benachbarten Autobahn.

Auf Schweizer Seite wollen die Hinweistafeln zum Weg gefunden werden.
Auf Schweizer Seite wollen die Hinweistafeln zum Weg gefunden werden.

Verschiedene Einstiege

Schnurgerade breitet sich der asphaltierte Weg vor uns aus. Entsprechend zügig geht es voran, und bald ist der Grenzübergang Oberriet erreicht. Hier wären wir auch gelandet, hätten wir den regulären Abschnitt des Dreiländerwegs genommen. Wir lassen die Brücke hinter uns und halten rechts auf den Illspitz zu. Auf Vorarlberger Seite sind die „Bewegung – Begegnung“-Schilder augenscheinlicher. Über den gut befestigten Kiesweg erreichen wir schließlich Nofels und dann auf einem Radweg neben der Straße wieder den Ausgangspunkt in Bangs.

Ein wirklich schönes Plätzchen tut sich dem Radler am Illspitz auf.
Ein wirklich schönes Plätzchen tut sich dem Radler am Illspitz auf.

Von den insgesamt 30 Kilometern sind wir 18 abgefahren. Mehr ging sich zeitlich nicht aus. Der Liechtensteiner Teil muss warten. Attraktiv am Dreiländerweg ist nicht nur die Landschaft. Es gibt zahlreiche Einstiege in den Weg, und er kann in einzelnen Etappen absolviert werden. Da ohne besondere Steigungen, bewältigen ihn auch Kinder problemlos. „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Dieses Zitat von Franz Kafka ziert die Infotafel der 1655 erbauten Bangser Kapelle. Möglicherweise würde Kafka heute auch das Rad nehmen.

Drei Länder – ein Weg