Das Kaiserstrand steht vor dem Re-Start

Am Montag ziehen wieder Gäste in das neu renovierte Hotel am Lochauer Seeufer ein.
Lochau Vor etwas mehr als 100 Jahren nächtigte hier illustre Gäste wie Kaiser Karl I. und seine Gattin Zita. Damals hieß das Hotel noch Kaiser-Strand-Palast-Hotel. Ab 1925 war in dem Komplex abwechselnd ein Erholungsheim für Gemeindebeamte, eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus dem Sudentenland, die deutsche Reichzollschule, ein Reservelazarett der deutschen Wehrmacht bzw. der französischen Besatzungstruppen und ab 1953 bis 1997 eine Kaserne des österreichischen Bundesheers untergebracht. Seit 2010 ist die ehemalige Rhomberg-Kaserne wieder ein Hotel. Die letzten eineinhalb Jahre stand es leer, da es nach einem Konkurs Ende 2021 geschlossen, verkauft und renoviert wurde. Am Montag ziehen wieder die Gäste in das altehrwürdige, denkmalgeschützte Haus ein.
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Neue Einrichtung, neues Konzept, neue Eigentümer. „Man wird das Haus speziell hier im Erdgeschoss teilweise vielleicht gar nicht mehr wiedererkennen“, sagt Axel Pfefferkorn, der mit seiner pepper-collection GmbH das Management übernommen hat. Seit März 2022 ist das Seehotel wieder zurück in Vorarlberger Händen. In den vergangenen Monaten hat man es um knapp neun Millionen Euro runderneuert.



Neben den Zimmern, der Haustechnik und der Tiefgarage wurden das Badehaus mit Café-Restaurant, die Terrasse, der Gastgarten und der Hotelpark auf Vordermann gebracht. Das Restaurant, das jetzt “vju” heißt, hat einen zusätzlichen Eingang für externe Gäste bekommen. Beim neu errichtete Pavillon an der Promenade gibt es Getränke und Snacks zum Mitnehmen, auch die Eisdiele ist dort hingezogen. Ebenfalls neu ist die Rote Bar, die ab August am Freitag und Samstag geöffnet ist und zur In-Bar in der Region werden soll. An den Wänden hängen Bilder von Vorarlberger Künstlern. Im Hafen liegt jetzt ein hauseigenes Boot mit zwölf Sitzplätzen, das von den Gästen gechartert werden kann.


“Wir wollten nicht nur einfach aufsperren und es als Cashcow sehen. Uns war wichtig, dem Ort entsprechend Rechnung tragen”, unterstreicht der Unternehmer Gerhard Rauch, der das Hotel im Vorjahr gemeinsam mit den Immobilienentwicklern Hermann Metzler und Roland Pircher gekauft hat. Für letzteren ist es die zweite Eröffnung innerhalb von 13 Jahren. Pircher hat das Kasernenareal bereits 2005 mit einer heimischen Investorengesellschaft vom Bund gekauft und anschließend saniert. Zwei Jahre nach der Eröffnung und einem regen Direktorenwechsel wurde das Seehotel am Kaiserstrand 2012 an deutsche Investoren verkauft. Im November 2021 meldete die Betreibergesellschaft schließlich Konkurs an.



“Wir werden jetzt alle Bereiche wieder bespielen. Wir sind nicht nur für Hotelgäste offen, sondern für alle, die zu uns kommen wollen. Wir wollen zeigen, was Vorarlberg Gastlichkeit bedeutet”, ergänzt Axel Pfefferkorn. Die pepper-collection betreut bereits mehrere Hotels, Chalets und Apartmenthäuser am Arlberg betreut. Mit dem Seehotel in Lochau kommen noch einmal 102 Zimmer dazu.



“Es ist ein riesiges Haus. Es wird nicht einfach, das Hotel von null auf hundert hochzufahren”, räumt der Lecher Hotelier ein. “Wir werden am Anfang ein bisschen bremsen. Das heißt der Gastgarten wird nicht die volle Größe haben, wir werden uns hie und da auch beim Gastronomiekonzept noch etwas zurückhalten.” Dass die Eröffnung zwei Tage vor der Festspieleröffnung stattfindet, sei “eigentlich fast eine Harakiri-Aktion”, ergänzt Pfefferkorn. Starthilfe sollen in der ersten Phase erfahrene pepper-collection-Mitarbeiter aus Lech und Warth geben. Die offizielle Eröffnung ist im Herbst geplant.





