Rauferei bei Vorarlberg-Derby: Fußball-Fans sehen sich vor Gericht wieder

Vorarlberg / 13.07.2023 • 13:14 Uhr
Rauferei bei Vorarlberg-Derby: Fußball-Fans sehen sich vor Gericht wieder
Nach dem Derby gab es ein Nachspiel vor dem Gericht. VN/PPL, Gepa/Lerch

Angeklagter kommt ohne Vorstrafe, aber mit saftiger Geldbuße davon.

Feldkirch Ein fester Händedruck, ein kurzer Blick in die Augen – dann hatte sich die Sache erledigt. Vorausgesetzt, der Angeklagte bezahlt seine Geldbuße. Vor dem Landesgericht Feldkirch trafen am Donnerstag zwei Fußball-Fans aufeinander. Zuletzt hatten sie sich beim Vorarlberg-Derby am 27. Mai in Altach gesehen. Es kam zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Ein 27-Jähriger musste sich deshalb nun vor Gericht verantworten, und kam mit einem blauen Auge davon. Also im übertragenen Sinne.

“Das ist ihre letzte Chance, es sollte nicht noch mal passieren”, gab der Richter Thomas Hofer dem Angeklagten mit auf den Weg. Diesmal hatte sich die Angelegenheit noch mit einem diversionellen Verfahren erledigt. Wenn er innerhalb von 14 Tagen die Geldbuße von 9000 Euro bezahlt, hat er nichts weiter zu befürchten. Solange er sich in Zukunft keine weiteren Aussetzer erlaubt.

Der Angeklagte bekannte sich vor dem Landesgericht Feldkirch schuldig. <span class="copyright">VN/PPL</span>
Der Angeklagte bekannte sich vor dem Landesgericht Feldkirch schuldig. VN/PPL

Rückblick: Am 27. Mai kam es in Altach zum Bundesliga-Derby zwischen dem SCR und der Austria Lustenau. Das Spiel endete 1:1, Altach feierte den Klassenerhalt. Wie es solche Derbys so an sich haben, ging es hitzig zu. Nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf den Rängen.

Auf den Rängen herrschte hitzige Stimmung.<span class="copyright"> Gepa/Lerch</span>
Auf den Rängen herrschte hitzige Stimmung. Gepa/Lerch
Die Fans zündeten auch Pyrotechnik. <span class="copyright">Gepa/Lerch</span>
Die Fans zündeten auch Pyrotechnik. Gepa/Lerch

Tätlichkeit am Rande des Spiels

Der Beschuldigte geriet mit einem 20-Jährigen aneinander. Er soll von ihm gefordert haben, einen Fanartikel der Austria aus seinem Rucksack herauszurücken. Er drohte ihm, und als der Gegenüber verweigerte, schlug der 27-Jährige mit einem Plastikbecher zu. Der Austria-Fan erlitt eine Schürfwunde am Kinn.

Auf dem Feld waren dagegen letztlich viele zufriedene Gesichter. <span class="copyright">Gepa/Lerch</span>
Auf dem Feld waren dagegen letztlich viele zufriedene Gesichter. Gepa/Lerch
Beide Trainer, Klaus Schmidt (Altach) und Markus Mader (Lustenau), jubelten nach der Partie. <span class="copyright">Stiplovsek </span>
Beide Trainer, Klaus Schmidt (Altach) und Markus Mader (Lustenau), jubelten nach der Partie. Stiplovsek

Er könne sich nicht mehr genau an den Vorfall erinnern, denn er sei angetrunken gewesen, sagte der Angeklagte vor Gericht. Wenn er aber etwas Falsches gemacht habe, tue es ihm leid. Sein Verteidiger Manuel Dietrich regte die Diversion an. Es sei eine Geschichte von Besoffenen gewesen, die sicher nicht nur von ihm ausgegangen war. Da es sich um keine schwere Schuld handelt, der Angeklagte nicht vorbestraft ist und die Verantwortung für seine Tat übernimmt, stimmte die Staatsanwältin Karin Krehn zu.

Die Geldstrafe fiel verhältnismäßig hoch aus, da der in der Schweiz lebende Unternehmer sein Nettoeinkommen mit 4500 Euro angab. Er erhielt zudem schon zum zweiten Mal eine Diversion. 2014 kam es nach einer Körperverletzung zu einem außergerichtlichen Tatausgleich.

Der Geschädigte nahm die Entschuldigung noch im Gericht am Donnerstag an. Seine Schilderung der Ereignisse hatte es gar nicht mehr gebraucht. Eine private Klage war nicht anhängig.

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