Wie die Bergbahnen in Andelsbuch Zukunft haben könnten

Vorarlberg / 09.08.2023 • 16:45 Uhr
Die Bergbahnen in Andelsbuch stehen vor dem Aus. Das wollen nicht alle akzeptieren. Initiativen für ein neues Projekt sind im Gang.
Die Bergbahnen in Andelsbuch stehen vor dem Aus. Das wollen nicht alle akzeptieren. Initiativen für ein neues Projekt sind im Gang.

„Es gibt private Investoren, die in eine neue Bahn investieren würden“, sagt Skivereinschef Michael Pircher.

Andelsbuch Das Ende der alten Andelsbucher Bergbahnen nach 51 Jahren ist besiegelt. Doch bedeutet dies das Ende einer Bergbeförderung hinauf auf die Niedere für immer? „Nein!“, sagt Michael Pircher (41) fast trotzig. Der Geschäftsführer einer Baufirma ist Obmann des WSV Andelsbuch, Gemeindevertreter und seit Jahren mit seinem WSV-Vize Michael Rüscher auf der Suche nach Nachfolgelösungen für die bald eingestampften zwei Sessellifte.

Michael Pircher ist der Obmann des Wintersportvereins Andelsbuch. Er möchte sich weiter für ein Nachfolgeprojekt für die Bergbahnen Andelsbuch einsetzen. <span class="copyright">Pircher</span>
Michael Pircher ist der Obmann des Wintersportvereins Andelsbuch. Er möchte sich weiter für ein Nachfolgeprojekt für die Bergbahnen Andelsbuch einsetzen. Pircher

Wer sind die Investoren?

Was Pircher nachdrücklich in Abrede stellt: „Die Finanzierung des Projekts Seilbahn Andelsbuch ist keineswegs ein unlösbares Problem. Es gibt private Investoren, die bereit wären, etwas auf die Beine zu stellen. Freilich brauchen wir dafür vor allem Einigkeit unter allen Betroffenen. Wir müssen an einem Strang ziehen“, sagt Pircher. Wer die willigen Investoren sind, möchte Pircher zum jetzigen Zeitpunkt nicht verraten.

Die Jüngsten des WSV Andelsbuch haben Spaß auf der Niederen. Dort haben schon viele Skikarrieren begonnen. Ob das so bleibt? <span class="copyright">Berchtold</span>
Die Jüngsten des WSV Andelsbuch haben Spaß auf der Niederen. Dort haben schon viele Skikarrieren begonnen. Ob das so bleibt? Berchtold

Stichwort Einigkeit: Der Obmann des örtlichen Skivereins will vor allem Jasmin Wohlgenannt (34) und Tanja Feuerstein (25) für das Projekt gewinnen. Die Eigentümerinnen des Bergrestaurants samt umliegender Flächen ließen im VN-Gespräch wissen, dass sie wohl an einem Fortbestand der jetzigen Lifte interessiert sind, nicht jedoch an einem Beförderungsobjekt, das Massen auf den Berg bringt. „Wir müssen sehr behutsam und verständnisvoll an einer für alle annehmbaren Lösung arbeiten“, betont Pircher.

Ein Paradies für Paragleiter. Das ist die Niedere vor allem im Sommer. Die thermischen Verhältnisse sind einmalig. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Ein Paradies für Paragleiter. Das ist die Niedere vor allem im Sommer. Die thermischen Verhältnisse sind einmalig. VN/Paulitsch

Ein Projekt wäre da

Pircher und Rüscher haben sich in den letzten Jahren intensiv mit der Projektierung einer neuen Bahn beschäftigt. „Ein Projekt liegt vor. Es würde sich dabei um eine einzige Bahn handeln, die bis ganz nach oben zum Bergrestaurant führte“, erläutert Pircher. Zum 100-jährigen Bestehen des Wintersportvereins Andelsbuch hätten sie gerne die Eröffnung einer neuen Bahn erleben wollen.

Land und Gemeinde sollten laut Pircher ein Startkapital zur Verfügung stellen und sich danach zurückziehen. „Es muss dann eine neue Gesellschaft ohne die Gebietskörperschaften geben, die dann aber auch die alleinige Verantwortung trägt“, stellt sich der 41-Jährige das Projekt vor.

Jasmin Wohlgenannt und Tanja Feuerstein (v. l.) würden am liebsten die zwei Lifte auf der jetzigen Trasse erhalten. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Jasmin Wohlgenannt und Tanja Feuerstein (v. l.) würden am liebsten die zwei Lifte auf der jetzigen Trasse erhalten. VN/Paulitsch

Enorme Bedeutung

Die enorme Bedeutung einer Bergbahn in Andelsbuch ist für Pircher unbestritten. „Allein der Andelsbucher Skiverein hat 180 aktive Mitglieder. Wir haben dafür gesorgt, dass die Volksschulen von Andelsbuch und Bezau zum Skifahren die Bahn gratis benützen können. Am Berg oben finden regelmäßig Skirennen statt. Ein Aus hätte Folgen mit großer Tragweite. Vor allem für den Breitensport.“

Aus all diesen Gründen möchte sich Michael Pircher weiterhin vehement für ein Nachfolgeprojekt einsetzen.