Sprungschanze Gottes

Vorarlberg / 18.08.2023 • 15:55 Uhr
Sprungschanze Gottes
Oskar Spang, Stadtarchiv Bregenz; Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek

Die Geschichte des Landes in Bildern: Kolumbankirche in Bregenz.

Bregenz So wurde die neue Bregenzer Kirche St. Kolumban schon 1964 während der Bauphase genannt, da die ungewohnte Dachkonstruktion an eine Schanzenanlage erinnerte.

Sprungschanze Gottes
Für die Dachkonstruktion wurden vorgefertigte Leimbinder konzipiert, wie sie noch nie zuvor in Vorarlberg verwendet wurden.
Sprungschanze Gottes
Der Transport der Träger mit einer Länge von 36 Metern und einer Höhe von 5,50 Metern war eine absolute Herausforderung. Für die Fahrt von Reuthe nach Bregenz wurde ein Spezialfahrzeug konstruiert, um die ungewöhnliche Fracht über die kurvigen Straßen des Bregenzerwaldes zu manövrieren. 

Notwendig war der Bau geworden, da in den 1960er-Jahren der Stadtteil Bregenz-Weidach eine große Bevölkerungszunahme erlebte und eine Kirche fehlte.

Sprungschanze Gottes
Der Bau des Architekten Hans Burtscher erregte Aufsehen und erntete viel Beifall, aber auch einigen Widerstand. Ein Experte urteilte aber schon 1962 anhand der Entwürfe: „Es darf wohl behauptet werden, dass derzeit in Vorarlberg kein Sakralbau in einer solchen, dem Neuen, Modernen aufgeschlossenen Weise gestaltet wurde.“
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Der schlicht gehaltene Innenraum ist von den Ideen des 2. Vatikanischen Konzils geprägt. St. Kolumban war lange geprägt von seinem Engagement in der missionarischen Tätigkeit. So war es nicht ungewöhnlich, dass hier junge Männer aus fernen Ländern zu Priestern geweiht wurden. In der Mitte Bischof Bruno Wechner.

Die ungewöhnliche Konstruktion sorgte dafür, dass zahlreiche Neugierige ihren Sonntagsspaziergang mit einer Besichtigung der Baustelle verbanden.

Von Thomas Feurstein, Leiter Vorarlbergensien der Vorarlberger Landesbibliothek