Bei defektem Wetterradar bahnt sich Lösung an

Wetterradar auf der Valluga soll wieder in Betrieb gehen. Gespräche zwischen Ländern und Bund auf Zielgeraden.
Bregenz Es ist eine schier endlose Geschichte. Ein Blitzeinschlag hatte das Wetterradar auf der Valluga im Sommer 2017 lahmgelegt. Seither suchen Vorarlberg, Tirol und der Bund nach einer Lösung. Eine Reparatur scheiterte, weil Ersatzteile am Weltmarkt nicht verfügbar waren, eine Neuerrichtung daran, dass Zuständigkeiten von einem Ministerium an ein anderes verschoben wurden. Nach mehr als sechs Jahren bahnt sich jetzt allerdings eine Lösung an, wie die VN in Erfahrung gebracht haben. Die Wiederinbetriebnahme des Wetterradars scheint auf Schiene zu sein.

Die Gefahr von Extremwetterereignissen mit großen Schäden durch Hochwasser und Muren wächst. Der Klimawandel hinterlässt Spuren. Damit gewinnen auch jene Daten, die ein Wetterradar liefern könnte, an Bedeutung. Geheimnis ist das keines, passiert ist in den letzten Jahren dennoch nichts. Das Wetterauge am Arlberg blieb seit dem Blitzeinschlag blind. Versuche der Länder, mit dem Bund eine Einigung zu erzielen, scheiterten immer wieder – zuletzt auch Ende des Vorjahres. Den beiden Landeshauptmännern, Anton Mattle in Tirol und Markus Wallner in Vorarlberg, scheint der Geduldsfaden nun aber gerissen zu sein. Das Wetterradar ist Chefsache, verhandelt wird in Wien im Schulterschluss der betroffenen Bundesländer und mit Nachdruck.
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Lange wurde das Thema in Wien wie eine heiße Kartoffel herumgereicht. Dabei scheinen die Verantwortlichkeiten klar. Zuständig ist das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Wir haben jetzt einen letzten Versuch unternommen”, hört man in den Worten Wallners auch Unmut. Gemeinsam sei man beim Bund erneut vorstellig geworden. „Es gibt einen Schulterschluss zwischen Tirol und Vorarlberg”, so der Landeshauptmann. Da auch Südtirol profitieren würde, erhalte man auch aus Bozen Unterstützung.
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Mittlerweile laufen Gespräche auf höchster Ebene, zudem wird im Hintergrund über den Kostenschlüssel verhandelt. „Wir sind auf sehr gutem Wege, wollen uns einigen”, lässt Wallner gegenüber den VN durchblicken. Dass man das Wetterradar brauche, daran gebe es keinen Zweifel. Jetzt gehe es noch um Details in der Finanzierung. Wallner sieht bei den laufenden Betriebskosten, die jährlich 470.000 Euro ausmachen, vor allem den Bund gefordert, bei der Errichtung, deren Kosten auf 3,35 Millionen Euro geschätzt werden, sei man bereit zu unterstützen. Als die Anlage 2007 erbaut wurde, sah der Finanzierungsanteil des Bundes 55 Prozent vor, jener Tirols 28 Prozent und von Vorarlberg 17 Prozent. „Wir wollen das Radar und sind auch bereit mitzuhelfen”, sagt Wallner.
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In den beiden Bundesländern herrscht Klarheit. Auch politisch. Erst vor wenigen Wochen hat sich der Tiroler Landtag einstimmig für eine Wiederinbetriebnahme des Wetterradars ausgesprochen. Noch steht allerdings eine endgültige Entscheidung aus. Die Verhandlungen sollen allerdings im Jänner weitergehen und rasch abgeschlossen werden. „Es muss jetzt eine Lösung auf den Tisch kommen”, ortet Wallner positive Signale auch aus Wien. Nach mehr als sechs Jahren keimt Hoffnung auf. Um das Pannenradar zeichnet sich eine Lösung ab.