Klaus Zimmermann: Eine Institution sagt leise Servus

30 Jahre wissenschaftlicher Berater bei der inatura Dornbirn. “Ein Traumjob”, sagt der Bald-Pensionist.
Dornbirn „Was mache ich mit dem Wespennest unter dem Hausdach?“ „Bei mir wachsen im Garten auf einmal so komische Gräser. Was ist das?“ „Da liegt ein schlangenähnliches Tier auf meinem Grund. Können Sie mir helfen?“ Klaus Zimmermann (64) kennt sie alle, die Fragen, die ihm die Tausenden Anrufer während der letzten drei Jahrzehnte stellten, und die er mit bestem Wissen und Gewissen zu beantworten versuchte.
„Ich habe das wirklich gerne gemacht. Der Kontakt mit den Menschen war das Schönste an meinem Beruf. Vor allem wenn ich das Gefühl bekam, ich konnte etwas zum Naturverständnis der Fragenden beitragen.“

Demut und Dankbarkeit
Zimmermann sprich bereits in der Vergangenheit. Wenige Tage nur ist er noch in Amt und Würden. Danach geht es für den Anfang Mai 65 Jahre alt werdenden Biologen in die Pension.
Der zweifache Dornbirner Familienvater war über drei Jahrzehnte Gesicht und Stimme der inatura Dornbirn, der vormaligen Naturschau. „Seit 2003 sind wir als inatura an diesem Standort. Und ich durfte den attraktivsten Biologie-Job, den es in diesem Land gibt, bekleiden“, outet sich Zimmermann als Neo-Rentner, der mit Demut und Dankbarkeit seine Berufsjahre reflektiert.

Angestellt war er am Anfang nur interimistisch, ehe er nach vier Jahren von der Stadt Dornbirn, die er als hervorragenden Arbeitgeber bezeichnet, fest angestellt wurde.
Die Welt der Fische
Zimmermann durfte die inatura mitgestalten. Als ausgewiesener Fische-Experte gestaltete er den Ausstellungsraum mit den tierischen Wasserbewohnern. Für Medien war er ein gefragter und kompetenter Ansprechpartner, wann immer es Fragen über Pflanzen, Tiere und bestimmte Vorgänge in der Natur ging. „Ich habe das auch genossen. Vor allem deswegen, weil ich niemals politisch sein musste und einfach nur mein fachliches Wissen einbringen konnte. Ich hätte mich zum Beispiel gehütet, mich politisch in eine Wolfsdiskussion verstricken zu lassen. Andererseits gab ich natürlich gerne mein Wissen über dieses Tier weiter.“

Biologe Klaus Zimmermann in der Natur. Die war stets sein bevorzugter Arbeitsplatz. VN/PEM
Sehnsuchtsort Kap Verde
Stolz ist Zimmermann auch auf die zahlreichen Einladungen für internationale Kongresse, auf denen er über Themen wie „Tausendfüßler“ oder „Spinnenläufer“ referieren durfte. Am liebsten hält er sich in der Natur auf. Dort, wo es immer wieder spannende Phänomene zu beobachten gibt, die sich natürlich auch beruflich stets gut verwerten ließen.

Klaus Zimmermann war stets ein begehrter Partner für Medien. VorarlbergLive
Sein privater Sehnsuchtsort sind die Kapverdischen Inseln. „Dorthin hatte es meine Partnerin und mich zufällig im Jahre 1999 verschlagen.“ Zimmermann verliebte sich in Land, Leute und Kultur. Er engagierte sich für örtliche Musiker und initiierte den Bau eines medizinischen Zentrums, für das er erfolgreich Spendengelder aufstellte.

Als Pensionist wird in Kap Verde nun öfters sehen. Genauso wie der Karren vor seiner Haustüre. Auch den Biologen Klaus Zimmermann soll es weiter geben. „Allerdings nur für das eine oder andere Projekt oder wenn mich meine Nachfolgerin einmal um einen Rat fragen sollte. Für die Allgemeinheit gilt das nicht.“
Klaus Zimmermann
Geboren: 7. Mai 1959
Wohnort: Dornbirn
Beruf: Biologe, wissenschaftlicher Berater
Familie: Partnerin, zwei Kinder, ein Enkelkind
Hobbys: Natur, Musik
Lieblingsspeise: Frittierte Moräne