Klaus Zimmermann: Eine Institution sagt leise Servus

Vorarlberg / 15.02.2024 • 16:30 Uhr
Die Welt der Fische war immer auch seine. Klaus Zimmermann, wissenschaftlicher Berater der inatura Dornbirn, geht bald in Pension. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Die Welt der Fische war immer auch seine. Klaus Zimmermann, wissenschaftlicher Berater der inatura Dornbirn, geht bald in Pension. VN/Paulitsch

30 Jahre wissenschaftlicher Berater bei der inatura Dornbirn. “Ein Traumjob”, sagt der Bald-Pensionist.

Dornbirn „Was mache ich mit dem Wespennest unter dem Hausdach?“ „Bei mir wachsen im Garten auf einmal so komische Gräser. Was ist das?“ „Da liegt ein schlangenähnliches Tier auf meinem Grund. Können Sie mir helfen?“ Klaus Zimmermann (64) kennt sie alle, die Fragen, die ihm die Tausenden Anrufer während der letzten drei Jahrzehnte stellten, und die er mit bestem Wissen und Gewissen zu beantworten versuchte.

„Ich habe das wirklich gerne gemacht. Der Kontakt mit den Menschen war das Schönste an meinem Beruf. Vor allem wenn ich das Gefühl bekam, ich konnte etwas zum Naturverständnis der Fragenden beitragen.“

Auch Büroarbeit gehörte natürlich zu den Tätigkeiten von Klaus Zimmermann.
Auch Büroarbeit gehörte natürlich zu den Tätigkeiten von Klaus Zimmermann.

Demut und Dankbarkeit

Zimmermann sprich bereits in der Vergangenheit. Wenige Tage nur ist er noch in Amt und Würden. Danach geht es für den Anfang Mai 65 Jahre alt werdenden Biologen in die Pension.

Der zweifache Dornbirner Familienvater war über drei Jahrzehnte Gesicht und Stimme der inatura Dornbirn, der vormaligen Naturschau. „Seit 2003 sind wir als inatura an diesem Standort. Und ich durfte den attraktivsten Biologie-Job, den es in diesem Land gibt, bekleiden“, outet sich Zimmermann als Neo-Rentner, der mit Demut und Dankbarkeit seine Berufsjahre reflektiert.

Klaus Zimmermann beim Studium der heimischen Pilze. Die Natur ist reich an verschiedensten Lebewesen und Phänomenen.
Klaus Zimmermann beim Studium der heimischen Pilze. Die Natur ist reich an verschiedensten Lebewesen und Phänomenen.

Angestellt war er am Anfang nur interimistisch, ehe er nach vier Jahren von der Stadt Dornbirn, die er als hervorragenden Arbeitgeber bezeichnet, fest angestellt wurde.

Die Welt der Fische

Zimmermann durfte die inatura mitgestalten. Als ausgewiesener Fische-Experte gestaltete er den Ausstellungsraum mit den tierischen Wasserbewohnern. Für Medien war er ein gefragter und kompetenter Ansprechpartner, wann immer es Fragen über Pflanzen, Tiere und bestimmte Vorgänge in der Natur ging. „Ich habe das auch genossen. Vor allem deswegen, weil ich niemals politisch sein musste und einfach nur mein fachliches Wissen einbringen konnte. Ich hätte mich zum Beispiel gehütet, mich politisch in eine Wolfsdiskussion verstricken zu lassen. Andererseits gab ich natürlich gerne mein Wissen über dieses Tier weiter.“

<p class="caption">Biologe Klaus Zimmermann in der Natur. Die war stets sein bevorzugter Arbeitsplatz. <span class="marker">VN/PEM</span></p>

Biologe Klaus Zimmermann in der Natur. Die war stets sein bevorzugter Arbeitsplatz. VN/PEM

Sehnsuchtsort Kap Verde

Stolz ist Zimmermann auch auf die zahlreichen Einladungen für internationale Kongresse, auf denen er über Themen wie „Tausendfüßler“ oder „Spinnenläufer“ referieren durfte. Am liebsten hält er sich in der Natur auf. Dort, wo es immer wieder spannende Phänomene zu beobachten gibt, die sich natürlich auch beruflich stets gut verwerten ließen.

<p class="caption">Klaus Zimmermann war stets ein begehrter Partner für Medien. <span class="copyright">VorarlbergLive</span></p>

Klaus Zimmermann war stets ein begehrter Partner für Medien. VorarlbergLive

Sein privater Sehnsuchtsort sind die Kapverdischen Inseln. „Dorthin hatte es meine Partnerin und mich zufällig im Jahre 1999 verschlagen.“ Zimmermann verliebte sich in Land, Leute und Kultur. Er engagierte sich für örtliche Musiker und initiierte den Bau eines medizinischen Zentrums, für das er erfolgreich Spendengelder aufstellte.

Egal ob Fuchs, Wolf, Biber oder Bär: Klaus Zimmermann hatte über alle Geschöpfe etwas zu sagen.
Egal ob Fuchs, Wolf, Biber oder Bär: Klaus Zimmermann hatte über alle Geschöpfe etwas zu sagen.

Als Pensionist wird in Kap Verde nun öfters sehen. Genauso wie der Karren vor seiner Haustüre. Auch den Biologen Klaus Zimmermann soll es weiter geben. „Allerdings nur für das eine oder andere Projekt oder wenn mich meine Nachfolgerin einmal um einen Rat fragen sollte. Für die Allgemeinheit gilt das nicht.“

Klaus Zimmermann

Geboren: 7. Mai 1959

Wohnort: Dornbirn

Beruf: Biologe, wissenschaftlicher Berater

Familie: Partnerin, zwei Kinder, ein Enkelkind

Hobbys: Natur, Musik

Lieblingsspeise: Frittierte Moräne