Nenzinger Unfallwolf identifiziert. Er hatte mehrere Nutztiere gerissen

Wölfe legen auf ihren Wanderschaften hunderte Kilometer zurück. Der durch eine Zugkollision getötete Beutegreifer war schon fast überall in Österreich. dpa
Ergebnis der Veterinärmedizinischen Uni Wien liegt vor.
Bregenz Die Identität jenes Wolfes, der vor einem Monat in Nenzing von einem Zug erfasst und getötet worden war, steht nun fest. Und lässt aufhorchen. Beim getöteten Tier handelt es sich um jenen Beutegreifer, der im vergangenen Jahr nicht weniger als 15 Nutztiere in Vorarlberg gerissen hatte. Diese wurden in Lech, im Klostertal und im Silbertal Opfer des nun identifizierten Räubers. All dies führte damals dazu, dass das Land einen Entnahmebescheid erließ. Dieser wurde nach einer Beschwerde durch das Landesverwaltungsgericht wieder aufgehoben.

Zeigte sich nach der Identifizierung des Nenzinger Wolfs doch überrascht: Der Wildbiologe des Landes Hubert Schatz. VN/Steurer
Spur des Todes
Wildbiologe Hubert Schatz staunte nicht schlecht, als er von der Identität von MATK 181, die wissenschaftliche Bezeichnung des Tieres, erfuhr. „Damit hätte ich nicht wirklich gerechnet“, sagte Schatz den VN. MATK 181 zog in mehreren Bundesländern eine Spur des Todes. Der Wolf riss bereits Schafe und Ziegen in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg. „Er hat fast das ganze Bundesgebiet durchwandert und ist schließlich bei uns gelandet“, berichtet Schatz. Der gefürchtete Räuber war offensichtlich nach Vorarlberg gekommen, um länger hier zu bleiben. „Wir wissen, dass dieser Wolf sich bereits im Mai in Lech aufhielt. Er blieb dann offensichtlich bis jetzt hier.“

Alpenwolf
Die Obduktion des getöteten Tieres gab nicht nur Aufschluss über dessen Identität. „Es wurde auch festgestellt, dass die Todesursache wohl ausschließlich auf die Kollision mit dem Zug zurückzuführen ist. Es gab jedenfalls keine Hinweise auf andere Ursachen für den Tod von MATK 181.“
Erwiesen scheint auch, dass der nun identifizierte Beutegreifer nicht nur Nutztiere riss, sondern auch einige Wildtiere. Der Wolf stammt laut Auskunft von Hubert Schatz aus der Alpenpopulation und war zwischen zwei und drei Jahre alt. In Vorarlberg halten sich derzeit eine Handvoll Wölfe auf.