Warum Justin Fashola nicht auf den Mund gefallen ist

Er redete beim Sprachenwettbewerb der berufsbildenden Schulen die Konkurrenz in Grund und Boden.
Bregenz Justin ist ein Riesenkerl. Basketballer? „Nein, ich habe Fußball gespielt bei SW Bregenz“, sagt der HAK-Bregenz-Schüler. Er kann nicht nur kicken, der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer Vorarlberger Mutter. Justin dribbelt elegant mit dem Mund. Er gewann vergangene Woche den Sprachenwettbewerb in Englisch für Schüler von berufsbildenden höheren Schulen.
Er wollte unbedingt gewinnen
Justin war beim Wettbewerb kein Neuling. „Ich habe schon im vergangenen Jahr teilgenommen. Ich wurde Dritter. Damals schwor ich mir: Ich mache da noch einmal mit. Und dann gewinn’ ich.“
Bei seinem großen Auftritt sprach der HAK Bregenz-Schüler auf Englisch über die Vorteile von „Artificial Intelligence“, künstlicher Intelligenz. Wie AI unser Leben verändern werde. Drei Juroren mit Englisch als Muttersprache lauschten ihm andächtig und entschieden, dass sein Vortrag der beste war.

Englisch hat für den Jugendlichen in seinem Leben einen großen Stellenwert. Er sieht sich Filme und Serien in englischer Muttersprache an, mit seiner italienischen Freundin spricht er ebenfalls zu 50 Prozent Englisch. „Ich würde sagen, dass ich mich in dieser Sprache mittlerweile so gut zurechtfinde wie in Deutsch“, bemerkt Justin selbstbewusst.
Er ging seinen Weg
„Man kann mit Justin auf Englisch über hochkomplexe Themen reden“, streut der beim Interview anwesende Englischlehrer Markus Erath seinem Paradeschützling Rosen. Zum Beweis wechselt der Sprachenwettbewerbssieger während des Gesprächs problemlos ins Englische und lässt den Interviewer, selbst gelernter Englischlehrer, bass erstaunen.

Dass sich Justin Fashola zu einem großen Fremdsprachentalent entwickeln würde, war aufgrund seiner Vita nicht unbedingt zu erwarten. Justin wuchs in schwierigen Verhältnissen auf, besuchte die Volksschule Rieden und die Mittelschule Schendlingen – Gegenden, die nicht unbedingt als Hochburgen von Vertretern der gehobenen Bildungsschicht bekannt sind. Doch Justin war nicht zu bremsen, glänzte stets als Klassenbester, ging unbeirrbar seinen Weg.
Siegerrede über KI
„In der HAK war ich dann aber Durchschnitt“, sagt er fast entschuldigend. Sein Englischlehrer lässt das nicht durchgehen. „Er hat hohes Niveau“, freut sich Markus Erath mit seinem Schützling, der bei ihm der Matura mit großer Gelassenheit entgegensehen darf.

Justin, der Englisch-Vorzugsschüler mit Fußballleidenschaft, hat selbstredend seine Vorbilder in England. „Ich bin Arsenal-Fan“, verrät er voller Stolz. So wie Kultautor Nick Hornby, dessen literarisches Meisterwerk „Fever Pitch“ die lebensbestimmende Hingabe des Protagonisten zu den „Gunners“ beschreibt.

So weit ist Justin freilich noch nicht. Nach der Matura möchte der junge Mann in der IT-Branche Fuß fassen. Doch der Fußball soll ihm treu bleiben. „Ich möchte unbedingt den Trainerschein machen“, lässt das gefeierte Sprachentalent zumindest einen Spalt für eine Karriere im Fußballbusiness offen.
Justin Fashola
Geboren: 18. März 2005
Wohnhaft: Bregenz
Familie: in einer Beziehung
Beruf: Schüler
Hobbys: Fußball, Filme
Lieblingsspeise: Jallof Rice (nigerianisch)