Warum Justin Fashola nicht auf den Mund gefallen ist

Vorarlberg / 28.02.2024 • 17:10 Uhr
Vorarlberger des Tages Justin Sprachwettbewerb
Justin Fashola zeigt stolz die Urkunde, die ihn als Sprachwettbewerbssieger in Englisch für berufsbildende höhere Schulen ausweist.

Er redete beim Sprachenwettbewerb der berufsbildenden Schulen die Konkurrenz in Grund und Boden.

Bregenz Justin ist ein Riesenkerl. Basketballer? „Nein, ich habe Fußball gespielt bei SW Bregenz“, sagt der HAK-Bregenz-Schüler. Er kann nicht nur kicken, der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer Vorarlberger Mutter. Justin dribbelt elegant mit dem Mund. Er gewann vergangene Woche den Sprachenwettbewerb in Englisch für Schüler von berufsbildenden höheren Schulen.

Er wollte unbedingt gewinnen

Justin war beim Wettbewerb kein Neuling. „Ich habe schon im vergangenen Jahr teilgenommen. Ich wurde Dritter. Damals schwor ich mir: Ich mache da noch einmal mit. Und dann gewinn’ ich.“

Bei seinem großen Auftritt sprach der HAK Bregenz-Schüler auf Englisch über die Vorteile von „Artificial Intelligence“, künstlicher Intelligenz. Wie AI unser Leben verändern werde. Drei Juroren mit Englisch als Muttersprache lauschten ihm andächtig und entschieden, dass sein Vortrag der beste war.

Vorarlberger des Tages Justin Sprachwettbewerb
Englisch ist sein Ding: Justin, Sohn eines Nigerianers und einer Vorarlbergerin, hat tagtäglich Bezug zur wichtigsten lebenden Fremdsprache.

Englisch hat für den Jugendlichen in seinem Leben einen großen Stellenwert. Er sieht sich Filme und Serien in englischer Muttersprache an, mit seiner italienischen Freundin spricht er ebenfalls zu 50 Prozent Englisch. „Ich würde sagen, dass ich mich in dieser Sprache mittlerweile so gut zurechtfinde wie in Deutsch“, bemerkt Justin selbstbewusst.

Er ging seinen Weg

„Man kann mit Justin auf Englisch über hochkomplexe Themen reden“, streut der beim Interview anwesende Englischlehrer Markus Erath seinem Paradeschützling Rosen. Zum Beweis wechselt der Sprachenwettbewerbssieger während des Gesprächs problemlos ins Englische und lässt den Interviewer, selbst gelernter Englischlehrer, bass erstaunen.

blaulicht gericht
Arsenal London über alles. Schon als Bub war Justin Fashola ein großer Fan des englischen Spitzenfußballklubs. Fashola

Dass sich Justin Fashola zu einem großen Fremdsprachentalent entwickeln würde, war aufgrund seiner Vita nicht unbedingt zu erwarten. Justin wuchs in schwierigen Verhältnissen auf, besuchte die Volksschule Rieden und die Mittelschule Schendlingen – Gegenden, die nicht unbedingt als Hochburgen von Vertretern der gehobenen Bildungsschicht bekannt sind. Doch Justin war nicht zu bremsen, glänzte stets als Klassenbester, ging unbeirrbar seinen Weg.

Siegerrede über KI

„In der HAK war ich dann aber Durchschnitt“, sagt er fast entschuldigend. Sein Englischlehrer lässt das nicht durchgehen. „Er hat hohes Niveau“, freut sich Markus Erath mit seinem Schützling, der bei ihm der Matura mit großer Gelassenheit entgegensehen darf.

Vorarlberger des Tages Justin Sprachwettbewerb
Von der Statur her hätte Justin auch Basketballer werden können. Doch das Sprachentalent fühlt sich zum Fußball hingezogen. VN/Paulitsch

Justin, der Englisch-Vorzugsschüler mit Fußballleidenschaft, hat selbstredend seine Vorbilder in England. „Ich bin Arsenal-Fan“, verrät er voller Stolz. So wie Kultautor Nick Hornby, dessen literarisches Meisterwerk „Fever Pitch“ die lebensbestimmende Hingabe des Protagonisten zu den „Gunners“ beschreibt.

Justin Fashola
Schon als kleiner Bub war Justin an vielen Dingen interessiert. Fashola

So weit ist Justin freilich noch nicht. Nach der Matura möchte der junge Mann in der IT-Branche Fuß fassen. Doch der Fußball soll ihm treu bleiben. „Ich möchte unbedingt den Trainerschein machen“, lässt das gefeierte Sprachentalent zumindest einen Spalt für eine Karriere im Fußballbusiness offen.

Justin Fashola

Geboren: 18. März 2005

Wohnhaft: Bregenz

Familie: in einer Beziehung

Beruf: Schüler

Hobbys: Fußball, Filme

Lieblingsspeise: Jallof Rice (nigerianisch)