Alexandra Handle stärkt Familien den Rücken

Die Familienbegleiterin beim Netzwerk Familie gibt Einblicke in ihre Arbeit – eine Aufgabe, mit der sie zu mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Familien beitragen will.
Darum geht’s:
- Alexandra Handle unterstützt als Familienbegleiterin junge Familien.
- Team betreute 501 Familien und 940 Kinder im letzten Jahr.
- Arbeit fokussiert auf gesunde Kinderentwicklung.
Dornbirn „Eine sinnstiftende Arbeit sollte es sein”, erklärt Alexandra Handle, Familienbegleiterin bei Netzwerk Familie, ihre Berufswahl. Während eines Praktikums im sozialen Bereich hatte sie den berühmten Aha-Effekt. Von da an war klar, in welche Richtung es gehen sollte. „Ich wollte mich für den Kinder- und Jugendschutz starkmachen.”

Auf Praktika im Sozialbereich, darunter eines in Bolivien, folgte das Studium „Soziale Arbeit” an der Fachhochschule Vorarlberg. Während die heute 42-Jährige im Jugendcoaching arbeitssuchende Jugendliche betreute, studierte sie berufsbegleitend Rechtswissenschaften und absolvierte anschließend ihre Gerichtspraxis. „Ein juristischer Hintergrund war mir für meine Arbeit im Sozialbereich sehr wichtig”, erklärt Handle. Seit 2022 bringt sie im Vorarlberger Kinderdorf ihre Kompetenz und Erfahrung im Präventivfachbereich Netzwerk Familie ein.

Die gebürtige Tirolerin, die seit 20 Jahren im Ländle lebt, unterstützt junge Eltern mit kleinen Kindern in besonders herausfordernden Lebenssituationen. „Unser Ziel ist es, Familien so früh wie möglich unbürokratisch zu stärken. Zuweisungen kommen vor allem aus der Ärzteschaft und den Krankenhäusern. Immer mehr Familien wenden sich aber auch direkt an uns. Wir klären, welche Hilfestellung nötig ist, und stehen den Familien bis zu zwei Jahre lang zur Seite”, erklärt die Sozialarbeiterin. Besonders freut sie sich über die jüngst vom Bund beschlossene flächendeckende Ausweitung der „Frühen Hilfen“ nach dem Vorarlberger Modell in ganz Österreich.

Das 20-köpfige Team begleitete im vergangenen Jahr 501 Familien mit 940 Kindern. Der finanzielle Druck auf Familien sowie psychische Erkrankungen seien deutlich gestiegen, berichtet Handle aus ihrem Berufsalltag. Ihre Tätigkeit beim gemeinsamen Angebot des Vorarlberger Kinderdorfs, der aks gesundheit und der Vorarlberger Kinder- und Jugendfachärzte empfindet sie als sehr bereichernd. „Ich kann viel für die gesunde Entwicklung von Kindern und mehr Chancengerechtigkeit bewirken”, betont die zweifache Mutter. Es sei eine erfüllende und abwechslungsreiche Aufgabe, belasteten Familien den Rücken zu stärken und mit ihnen Perspektiven für ihre Zukunft zu erarbeiten.

Familienarbeit und Erziehung teilt sich Alexandra Handle mit ihrem Partner. „Wir arbeiten beide in Teilzeit und ich weiß, dass diese Konstellation ein Luxus ist”, meint Handle. Als Herausforderung auf beruflicher Ebene empfindet sie Situationen, in denen „ihre” Familien aufgrund eingeschränkter Ressourcen mit langen Wartezeiten beispielsweise für Arzttermine konfrontiert sind. Gut loslassen kann die Götznerin, wenn „ich das Gefühl habe, dass die Familie ein soziales Netz um sich hat“.


Alexandra handle
Familienbegleiterin Netzwerk Familie
Alter: 42 Jahre
Wohnort: Götzis
Ausbildung: Lehre als Fitnessbetreuerin, Studium Soziale Arbeit an der FHV, Studium der Rechtswissenschaften
Familie: in Partnerschaft, zwei Kinder
Hobbys: gemeinsame Familien- und Kinderausflüge an der frischen Luft, wandern, mit Freunden treffen
Lebensmotto: Jede Krise birgt auch eine Chance
