Bregenzerwald hat Nächtigungs-Million knapp verpasst

Im Winterhalbjahr 2023/24 buchten 236.010 Gäste im Bregenzerwald. 983.409 Übernachtungen.
Egg Der frühe Ostertermin und damit für viele Betriebe der de facto Saisonschluss schon Ende März haben im Bregenzerwald ein noch besseres Nächtigungsergebnis vereitelt und die magische Millionen-Grenze knapp verpassen lassen. Aber auch mit 983.409 Übernachtungen zwischen 1. November 2023 und 30. April 2024 konnte die Region ein Ergebnis erzielen, das fast an das Niveau der Vor-Corona-Winter herankam.
Betriebswirtschaftlich positiv
Die Statistik unterstreicht die wenig erfreuliche Entwicklung im April 2024: Mit knapp 48.000 Übernachtungen gab es – die Coronajahre 2020 und 2021 ausgeklammert – das schwächste Ergebnis seit 2008, dem Jahr der großen Finanzkrise.
Beim Bregenzerwald Tourismus sieht man das Winter-Ergebnis betriebswirtschaftlich trotzdem als Erfolg, denn viele Betriebe – Beherbergungsbetriebe wie Seilbahngesellschaften – haben viel früher die Saison beendet und sind in den Betriebsurlaub gegangen.
Gegenüber dem Winter 2022/23 – da war Ostern zehn Tage später und der April brachte mit mehr als 91.000 Nächtigungen das drittbeste Ergebnis der vergangenen 20 Jahre – lag heuer das April-Minus gegenüber 2023 bei fast 44.000 Übernachtungen, das sind rund 48 Prozent.
Plus 2,7 Prozent im Winter
Mit Stichtag Ostern (31. März) lag das Saisonergebnis noch fast acht Prozent, knapp 68.000 Nächtigungen, über dem Vorjahrszeitraum. Der schwache April schmälerte das Gesamtergebnis auf plus 26.000 Nächtigungen, das waren rund 2,7 Prozent.
Wenig überraschend waren für diesen Nächtigungszuwachs die hochgelegenen Tourismuszentren verantwortlich. Damüls konnte gegenüber dem Winter 2022/23 in der aktuellen Saison fast 17.000 Übernachtungen (knapp zehn Prozent) zulegen.
In Schröcken war die Nächtigungssteigerung sogar zweistellig: ein Plus von 10,2 Prozent, fast 8000 Übernachtungen, sind großteils zwei Großprojekten zu verdanken: der Anlage Berghaus, die im Vorjahr in Vollbetrieb ging und der teilweisen Inbetriebnahme der Anlage The Heimat auf Neßlegg.
The Heimat wird verkauft
Mit diesem Projekt verbindet die Gemeinde auch Sorgen, denn eigentlich sollte die gesamte Anlage längst in Vollbetrieb sein. Als der Investor im September 2018 zur Präsentation des Mega-Vorhabens lud, nannte er die Eckpunkte: das ehemalige Hotel Widderstein soll zum Projekt „The Heimat“ ausgebaut werden. Mehr als 40 neue Appartements und über 130 Zimmer samt Hotelerweiterung und Restaurant für Tagesgäste waren geplant. Bis zur Eröffnung der Anlage 2021 sollten rund 57 Millionen Euro investiert werden. Die Realität sieht freilich anders aus – zweieinhalb Jahre nach dem ursprünglichen Eröffnungstermin sind nur die Appartements fertiggestellt und größtenteils verkauft.
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Für den Rest des Vorhabens – Hotel mit mehr als 130 Hotelzimmern, Restaurant auch für Tagesgäste, weitere Infrastruktur usw. – heißt es abwarten, „denn“ – so Bürgermeister Stefan Schwarzmann – „dieser Teil des Projekts steht zum Verkauf (wir berichteten). Bis 30. Juni sollen diesbezüglich über den neuen Besitzer Entscheidungen fallen.“
Au, Mellau und Bezau zählen mit Damüls und Schröcken zu den großen Gewinnern der Wintersaison. Au konnte gut 5500 Nächtigungen zulegen, Mellau kam auf fast 4000 zusätzliche Übernachtungen, Bezau legte fast 3000 Nächtigungen zu. Aus der Reihe tanzten Reuthe mit einem Minus von fast 4000 Nächtigungen, Egg (minus knapp 3000), Bizau (minus 2600) und Warth (minus gut 2000). STP