Deswegen gilt bei Moosbruggers: einmal in Bezau, immer in Bezau

Vorarlberg / 28.06.2024 • 11:40 Uhr
Familie Moosbrugger
Die ganze Familie Moosbrugger hat die Bezauer Schule – höchst erfolgreich – absolviert: v. l.: die Eltern Markus und Melitta (1985), Julian (2014) Marcel (2013) und jetzt Daniel. STP

Fünfköpfige Familie aus Schnepfau absolvierte komplett die Bezauer Wirtschaftsschulen.

Bezau „Nein, heute ist Schluss, das ist jetzt unser Jüngster“, beantworten Melitta und Markus Moosbrugger lachend die Frage, ob sie bald wieder ein Matura-Valet der Bezauer Wirtschaftsschulen mitfeiern dürfen. Hätte ja sein können, denn Daniel, der die Reifeprüfung an der Bezauer Handelsakademie mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierte, ist schon der dritte Sohn der in Schnepfau wohnenden Familie, der in Bezau maturierte.

Marcel Moosbruger
Zehn Jahre nach Eröffnung der neuen Schule schrieb Marcel Moosbrugger (2. v. l.) als erster Absolvent im neuen Haus mit lauter Einsern ein Stück Schulgeschichte.

Geschichte geschrieben

Dass mehrere Kinder einer Familie an der gleichen Schule maturieren, kommt immer wieder vor und ist auch in Bezau nicht außergewöhnlich. Trotzdem haben die Moosbruggers an den Bezauer Wirtschaftsschulen Geschichte geschrieben, denn vor elf Jahren hat Sohn Marcel seine Reifeprüfung mit lauter sehr gut abgelegt – als erster Absolvent in der 2003 eröffneten neuen Schule.
Er wird dieser Tage für eine weitere besondere Feier sorgen, wenn er als Doktorand an der TU Wien seinen Abschluss macht.

Familie Moosbrugger
Lang, lang ist’s her . . . und die damalige Qualität der Klassenfotos ist geringer als der „Erinnerungswert“. Markus Moosbrugger steht in der hintersten Reihe im weißen Pulli, zweiter von links (x).

Ein Jahr später maturierte Julian, der mit dem Ausnahmezeugnis seines Bruders nicht ganz mithalten konnte. Trotzdem schrieben er und seine Mitschülerinnen und Mitschüler des Maturajahrgangs 2013/14 ebenfalls Geschichte: Erstmals konnten an der Bezauer Schule zwei weiße Fahnen gehisst werden, denn nach den Schülerinnen und Schülern der Handelsakademie haben auch in der Höheren Lehranstalt für Tourismus alle ihre Reifeprüfung bestanden.
Julian ist heute User Experience Designer und studiert nebenbei an der WU Wien.

Familie Moosbrugger
Seine heutige Gattin Melitta – Mädchenname Fritz – war im Schuljahr 1984/85 in der Parallelklasse 3b. Auf dem Klassenfoto hielt auch sie sich im Hintergrund – hintere Reihe, Zweite von rechts (x).

Eine logische Erklärung

Weshalb sich alle drei Söhne von Melitta und Markus für die Bezauer Schule entschieden haben? Möglicherweise wurden sie bei dieser Entscheidung von ihren Eltern beeinflusst, denn diese haben ebenfalls die Bezauer Schule besucht, im gleichen Jahrgang. Und mehr noch: sie haben einander dort kennengelernt. „Damals, als ich im Schuljahr 1982/83 eingeschult wurde“, so Mama Melitta, „gab es in Bezau nur eine Handelsschule“. Und in dieser sollten für die Andelsbucherin und den Schnepfauer nicht nur schulische Weichen gestellt werden: Weil die beiden einander „nicht ungern“ sahen, bildeten sie eine intensive Lerngemeinschaft und halfen einander bis zum erfolgreichen Schulabschluss. „In den meisten Fächern hat sie mir geholfen“, erinnert sich Markus lachend an die gemeinsame Schulzeit in Bezau.

Ein Musterbeispiel

Auf diese intensive Form der Klassengemeinschaft, die die Bezauer Schule auszeichnet, sind Direktor Mario Hammerer und seine Lehrerinnen und Lehrer besonders stolz und Klassenvorstand Johannes Kreutziger ging darauf in seiner ersten Abschlussrede auch darauf ein: „Für einen solchen Moment – eine weiße Fahne – benötigt es nicht nur die richtigen Lehrpersonen, die euch gezielt fördern und eure individuellen Stärken und Schwächen kennen, es benötigt nicht nur intelligente, lernwillige Individualisten, sondern vor allem auch eine gute Klassengemeinschaft. Eine Gemeinschaft, die sich im positiven Sinne gegenseitig anspornt. Gute Schüler, die sich um die Schwächeren kümmern und mit ihnen lernen.“ Was Kreutziger nicht erwähnte: aus dieser Gemeinschaft entstehen nicht selten Freundschaften fürs Leben, wie Markus und Melitta nachdrücklich bestätigen können, denn ihre Schulfreundschaft hatte ein Happy End, sie hielt über die Schulzeit hinaus und einige Jahre nach ihrem Handelsschulabschluss im Juni 1985 haben die beiden geheiratet. STP