Die Festspiele stehen in den Startlöchern: Das ist bei den Besuchern gefragt

Die Bregenzer Festspiele spielen viele Stückchen. Auch im Handel und in der Gastronomie gibt “Der Freischütz” den Ton an.
Bregenz Katrin Kabiri (40) vom Family Concept Store soBunt in der Maurachgasse ist gewappnet. „Wir haben ganz viele Regenmäntel im Sortiment“, sagt sie und lacht. „Sie sind dieses Jahr sowieso unser Bestseller, aber gerade habe ich noch einmal für 3000 Euro Regenmäntel geordert.“




Kommende Woche beginnen die Bregenzer Festspiele. Von 17. Juli bis 18. August stehen 27 Vorstellungen von „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber auf dem Programm. „Die Festspiele sind für uns genauso so wichtig wie Weihnachten“, unterstreicht die soBunt-Chefin. Die Regale mit den kleinen Mitnehmartikeln aus der Kategorie „Oma kommt und bringt was aus dem Urlaub mit“ sind bereits aufgefüllt, die Kuscheltiere und Puppen platziert. „Es gibt tatsächlich auch viele Touristen, die sich jedes Jahr von dieser Marke ein anderes Kuscheltier oder eine Puppe mitnehmen. Deswegen haben wir gerade noch einmal bestellt“, erzählt Katrin Kabiri.





Spritzig, fruchtig
Eine Gasse weiter, in der Kirchstraße, steht der Freischütz seit Kurzem auch auf der Karte. “Es ist ein Lager hell, dem Fruchthopfen aus Tettnang beigefügt ist. Wenn man so etwas nicht kennt, würde man sagen Pale Ale. Es ist spritzig, fruchtig und hat trotz allem diese Hopfennoten dabei. Riechen tut es grasig, blumig”, beschreibt Biersommelier Matthias Höfner (35) vom Goldenen Hirschen das Festspielbier “Der Freischütz” von Mohrenbräu. Bei den Gästen komme das kalt gehopfte Lager sehr gut an, merkt der 35-Jährige an. “Wir haben sicher schon acht Kisten gebraucht und jetzt schon 30 Kisten vorbestellt. Es ist wirklich sehr süffig zum Trinken.”


Schokoladenliebhaber brauchen derweil noch etwas Geduld. Die Sonderedition „Freischütz“ sei erst ab 15. Juli erhältlich, ist in der Auslage der Schokoladenmanufaktor Xocolat zu lesen. Hausherr Alex Dellantonio grinst: „Wir haben natürlich wieder etwas gemacht, das ist klar.” Da der Freischütz großteils im Wald spielt, haben sich Martina Homann-Dellantonio und ihr Mann Alex von den Geschmäckern und Aromen des Waldes inspirieren lassen. Es gibt eine Pralinenserie mit Wacholder, Vogelbeere, Zirbe, Waldhonig, Sanddorn und Waldbeere. In der Tafelschokolade sind Fichte und Preiselbeeren drinnen. “Es sind schon viele fragen gekommen, ob es die Sonderedition schon gibt”, berichtet Alex Dellantonio. “Der ursprüngliche Gedanke war, dass wir das für die Festspielgäste machen, mittlerweile ist es auch bei Einheimischen ganz beliebt. Die Festspiele sind schon fast wie eine fünfte Jahreszeit. Es ist eine super Gelegenheit, um kreativ zu sein und Sachen auszuprobieren.”

“Priorität eins”
Neben kulinarischen Genüssen sind in der Festspielzeit auch handwerkliche Fähigkeiten gefragt. Wenn im Schuhwerk Tiefenbacher in der Inselstraße die Festspiele zum Thema werden, dann muss es meistens schnell gehen. Michaela Presterl (38) öffnet einen Papiersack. Die Stiefel, die sich darin befinden, gehören zu Freischütz-Kostüme. “Teilweise musste man einen Reißverschluss reinnähen, wo keiner war, damit die Künstler besser reinkommen. Manchmal brauchen sie auch rutschfeste Sohlen oder man muss die Schuhe ausdehnen”, erzählt die Schuhmacherin. Im Schuhwerk Tiefbacher werden pro Saison zwischen 20 und 50 Paar Schuhe, aber auch Gürtel und andere Accessoires im Auftrag der Festspiele repariert. Michaela Presterl ergänzt: “Das hat natürlich Priorität eins. Wenn da etwas reinkommt, dann muss es schnell erledigt sein. Die Künstler brauchen es auch für die Proben.”

