Globaler Streifzug eines Kameramanns

Philipp Mück drehte einen Film über das neue Mutter-Kind-Krankenhaus in Äthiopien.
Fraxern Mit seiner Kamera hat Philipp Mück schon viele Länder und Orte in der Welt bereist. „Meine ersten Imagefilme habe ich aus einem Campervan produziert, für eine Outdoorfirma ging es ein Jahr quer durch Südamerika“, erzählt der heute wieder in Vorarlberg lebende Filmemacher. „Die Interaktion mit den Menschen, die vielen verschiedenen Facetten des Lebens zu dokumentieren, reizt mich am meisten an meinem Job.“ Inzwischen hat er sich als Filmschaffender selbstständig gemacht. Filme für renommierte Firmen aus Industrie und Wirtschaft, Kampagnen für Agenturen oder Musikvideos für Bands hat Philipp Mück bereits umgesetzt.

Ein Anruf von Michael Zündel, Caritas-Auslandshilfe, wurde vor acht Jahren zu einem Wendepunkt in seinem Leben. „Vier Wochen ging es quer durch Äthiopien“, erzählt er. „Die Eindrücke vor Ort waren beeindruckend, emotional nochmals eine ganz andere Liga.“ Seit dieser Afrika-Reise ist er zusätzlich zu seiner selbstständigen Tätigkeit auch in der Kommunikationsabteilung der Caritas beschäftigt. Bei ihm laufen alle digitalen Inhalte zusammen. „Die Arbeit ist real. Von der Hospizbegleiterin bis zum Flüchtlingshelfer – das sind Jobs mit Sinn“, so Philipp Mück. „Neben dem Einsatz der Caritas in Armenien, Ecuador, Äthiopien und Mosambik beeindruckt mich das Engagement hier in Vorarlberg, in der Pflege, den Werkstätten oder im Suchtfachbereich.“
Den 38-Jährigen zieht es auch immer wieder ins Ausland. Eine besondere Verbindung hat er zu Afrika. Seine ersten drei Lebensjahre verbrachte er in Ägypten. „Mein Vater war lange als Entwicklungshelfer tätig. Offenheit und andere Kulturen kennenlernen wurde bei uns in der Familie gelebt.“ 2023 ging es mit Michael Zündel wieder nach Äthiopien. „Die schwierige Situation im Land sorgt nach wie vor für Handlungsbedarf. Millionen von Menschen sind auf der Flucht“, berichtet Philipp Mück. „Die Situation in den Flüchtlingscamps war erschreckend. Das Reisen durch die Krisengebiete war sehr herausfordernd.“
Neben den Krisenherden im Land ging es für Philipp Mück und das Team auch nach Bushulo. Dort wurde vor kurzem ein neues Mutter-Kind-Krankenhaus eröffnet, das auch durch Vorarlberger Spenden mitfinanziert wurde. Mehr als 200 Geburten verzeichnet das Krankenhaus im Monat. Aus einem Umkreis von 100 Kilometern kommen die Frauen in die neue Einrichtung.

Der Kameramann dokumentierte die Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals. „Ich war 2016 zum ersten Mal hier. Was sich seitdem getan hat, ist unglaublich. Die Entwicklung von einer kleinen Busch-Klinik zu dieser großartigen Einrichtung ist bemerkenswert,“ so Philipp Mück. Entstanden ist ein berührendes Filmdokument. Im Film wird die Situation von werdenden Müttern in Äthiopien eindrucksvoll beleuchtet. Zur Filmpräsentation „Im Einsatz für die Liebe – Mutter-Sein in Äthiopien“ sind alle Interessierten am Donnerstag, 18. Juli, ab 19 Uhr in den WirkRaum in Dornbirn, Bahnhofstraße 9, eingeladen.

Kreative Ideen für spannende Projekte hat Philipp Mück noch viele. Wenn er nicht hinter der Kamera steht oder im Schnitt sitzt, dann verbringt er seine Zeit am liebsten bei seiner Familie zuhause in Fraxern. „Trotz vollem Terminkalender beschäftigt mich stets, was man noch alles drehen und machen könnte, hier helfen mir meine Kinder. Sie zeigen mir, wie einfach und leicht es ist, im Moment und im Jetzt zu leben“, bekräftigt Philipp Mück abschließend. KA
Zur Person
Philipp Mück
Geboren Alexandria in Ägypten
Wohnort Fraxern
Familie verheiratet, zwei Kinder
Hobbies Biken, Fotografie