Eine Hommage an Hermann Gmeiner

Beim Käsklatsch-Finale wird der SOS-Kinderdorfgründer gewürdigt.
Alberschwende Am kommenden Donnerstag, 8. August, wird die beliebte Sommerserie in Alberschwende abgeschlossen und der letzte Käsklatsch-Abend steht ganz im Zeichen des wohl berühmtesten Heimatsohns, Hermann Gmeiner, der vor 75 Jahren seine Vision des SOS-Kinderdorfs mit dem ersten Haus in Imst umsetzte. „Die große Feier mit einer Ausstellungseröffnung in Mesmers Stall ist zwar erst im Oktober, das Jubiläum wirft aber längst seine Schatten voraus und wir wollen diesem Anlass schon beim Käsklatsch Rechnung tragen“, betont Organisatorin Elisabeth Berlinger und verweist auf die Fähnchen, die vielhundertfach die Arena beim Hermann Gmeiner-Saal oder „Pfarrers-Garten“ schmücken.

Zudem sind Schautafeln mit den Meilensteinen der SOS-Kinderdorf-Geschichte aufgestellt, ebenso Bänke zum Verweilen und ein Audio-Video-Projekt der Volksschule Fischbach. Lehrer Jos Natter und sein Bruder Rich haben ein Lied komponiert und getextet und es mit dem Schulchor eingespielt. Auf Knopfdruck kann es gehört bzw. abgerufen werden.

Bewundernswertes Lebenswerk
Federführend bei der Gestaltung der Ausstellung in Mesmers Stall ist Bertram Johler, Obmann des Familienverbandes. Beim letzten Käsklatsch dieses Sommers wird für die Ausstellung, die von Oktober 2024 bis Jänner 2025 geöffnet ist, am SOS-Kinderdorf-Stand informiert. Zudem gibt es eine Tombola und es wird an das bewundernswerte Lebenswerk des großen Alberschwenders erinnert.

Hermann Gmeiner, 1919 geboren, verlor früh seine Mutter – ein Umstand, der ihn für sein Leben prägte. Die Schrecken des Krieges erlebte er als Soldat in Russland und begann nach seiner Rückkehr ein Medizinstudium, das er aber abbrach und 1949 den Verein SOS-Kinderdorf gründete und ein Jahr später in Imst das erste „Haus Frieden“ eröffnen konnte. Fortan widmete er sein Leben der Vision, ein Zuhause für Kinder in Not zu schaffen. Seine Saat ist aufgegangen, Heute gibt es in 136 Ländern 544 SOS-Kinderdörfer und rund 2300 soziale Zusatzeinrichtungen und Projekte, wie Kindergärten, Schulen, Jugendhäuser, Ausbildungszentren, Krankenhäuser, Sozialzentren, Familienhilfe-Programme und Nothilfe-Aktionen. Gmeiner starb 1986, vielfach geehrt und ausgezeichnet – unter anderem 1980 mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis und -Ring.

Ein „starker Käsklatsch-Abschluss“
Der Skiclub Alberschwende und die Pfadfinder sind am Donnerstag um das leibliche Wohl der Besucher besorgt, Passione liefert die Musik, das Kinderprogramm liegt in den Händen des Familienverbandes und für feinsten Käse ist die Familie Gmeiner von der Alpe Unterspitz zuständig.

Ein kleiner Wehrmutstropfen am vorletzten Käsklatsch-Abend: „Vielleicht waren wir zu übervorsichtig“, bedauert Elisabeth Berlinger die Absage des Ballonstarts am vergangenen Donnerstag. „Aber heftige Gewitter wenige Stunden vor dem Käsklatsch und unsichere Prognosen haben uns bewogen, diese Ballonfahrten abzusagen. Wie sich herausstellte, wäre es wettermäßig ausgegangen, aber nachher ist man immer schlauer.“

Dessen ungeachtet gab es beim vorletzten Abend dieser Saison wieder guten Besuch und beste Stimmung, für die besonders die All Right Guys sorgten. Viehzuchtverein und Kameradschaftsbund verpflegten die Gäste und überraschten mit Bulgur-Chili und Lumpensalat sowie Zack-Zack. Frau Holle organisierte das Kinderprogramm. Käsespezialitäten hatten Tobias und Katharina Flatz von der Alpe Schreibere mitgebracht. STP

