Egger Florianis kletterten allen davon

Vorarlberg / 29.08.2024 • 13:25 Uhr
Goldener Bergschuh
Das überragende Siegerteam (v. l.) Gruppenkommandant Matthias Flatz mit seinen Kameraden Lorenz Lang, Christoph Geiger, Jakob Metzler, Jodok Geiger, Richard Flatz, Benjamin Flatz, Gerhard Steurer und Tobias Metzler. STP

Im Kampf um den Goldenen Bergschuh war Egger Feuerwehr-Gruppe eine Klasse für sich.

Alberschwende In einer erbarmungslosen Hitzeschlacht in der Alberschwender Arena wurde zum achten Mal um den Goldenen Bergschuh gekämpft. Der stellte gegenüber dem Wettkampf um den Goldenen Helm und dem Goldenen Strahlrohr noch einmal eine massive Verschärfung der Herausforderung an die Wettkampfgruppen dar, denn diese Challenge sieht einen nassen Löschangriff in alpinem Gelände vor, bei dem die Leitungen zum Brandobjekt auf einem bis zu 45 Grad steilen Hang zu legen sind. Ein Szenario, wie es sich beispielsweise bei einem Waldbrand-Einsatz oder beim Brand einer Berghütte stellt.

Goldener Bergschuh
Stolz präsentiert Matthias Flatz den Goldenen Bergschuh und den Siegerpokal für den Triumpf beim 8. Alpin-Nassbewerb in Alberschwende.

Daraus ergibt sich eine rund doppelte Laufzeit gegenüber den üblichen Wettkämpfen und ein dementsprechend höheres Fehlerrisiko. Gluthitze, die sich in diesem Kessel der Alberschwender Arena noch verstärkte, tat ein Übriges zur Herausforderung bei und verlangte den 20 teilnehmenden Wettkampfgruppen alles ab.

Goldener Bergschuh
Gab es an der Spitze deutliche Abstände, so gab es im Mittelfeld des Klassements einen Hundertstelkrimi: Hittisau sicherte sich den 8. Platz mit nur 14 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Schnepfau auf Rang neun und 1,58 Sekunden zurück reichte es für das Team aus Aldrans nur noch Rang elf.

Beeindruckt von den Leistungen der „Alpinfeuerwehrler“ waren unter anderem Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle und Landesrat Christian Gantner, der beim abschließenden Blaulichtclubbing in der adaptierten Feuerwehrgarage den Goldenen Bergschuh dem überragenden Team überreichte.

Goldener Bergschuh
Hauptbewerter Johannes Moosbrugger (li.) sorgte sehr zur Freude von Landesfeuerwehrinspektor Herbert Österle für eine souveräne Wettkampfleitung.

Kaum fehlerfreie Angriffe

Angesichts der Aufgabenstellung war es nicht verwunderlich, dass in der Qualifikation nur drei der 20 Gruppen fehlerfrei blieben und im Finale der besten Fünf nur ein Team ohne Fehler ihren Löschangriff absolvierte.

Goldener Bergschuh
Dank Moderator Peter Klaus Gmeiner war das Publikum stets auf dem aktuellen Stand der Dinge.

In Qualifikation wie Finale gab es ein herausragendes Team: Gruppenkommandant Matthias Flatz mit seinen Kameraden Lorenz Lang, Christoph Geiger, Jakob Metzler, Jodok Geiger, Richard Flatz, Benjamin Flatz, Gerhard Steurer und Tobias Metzler, die ihren Löschangriff wie ein Uhrwerk abspulten. In der Qualifikation blieb die Uhr bei 64,75 Sekunden stehen, gerade mal 69 Hundertstel langsamer waren die Egger im Finale. Und das jeweils ohne Strafpunkte für Fehler. Die „Egger Gämsen“ kletterten einfach am schnellsten.

Goldener Bergschuh
Fächer brachten in der Hitze der Arena nur bedingt Kühlung.

Egg siegte unangefochten und legte zum zweitplatzierten Team aus Doren, das mit einer Finalzeit von 71,03 Sekunden und zehn Fehlerpunkten noch vom vierten Platz in der Qualifikation auf Rang zwei im Finale vorstoßen konnte, einen Respektabstand von 16,59 Sekunden. Langenegg rutschte in Finale um einen Platz auf Rang drei zurück, weitere 10,02 Sekunden hinter Doren. Auf den Rängen vier und fünf landeten Lingenau und Schwarzach.

Goldener Bergschuh
Kein Feuerwehr-Wettkampf ohne lautstark in Erscheinung tretende Fanclubs, die in Alberschwende den Schatten suchten.

Wie überragend die Siegerzeit war, unterstreicht ein Blick auf die Ergebnisliste: Lagen zwischen Platz eins und zwei 16,59 Sekunden, so erkämpfte Hittisau den achten Platz gerade mal 0,14 Sekunden vor Schnepfau (9.) und 0,69 Sekunden vor Alberschwende (10.). Mit 1,58 Sekunden Rückstand schaffte das Team aus dem Tiroler Aldrans nur den 11. Rang.

Goldener Bergschuh
Nach dem Startkommando lief der Wettkampf zunächst wie gewohnt.

Hauptbewerter Johannes Moosbrugger und sein Team leisteten ganze Arbeit und dank des umsichtigen Moderators Peter Klaus Gmeiner war das Publikum stets auf aktuellem Stand der Dinge.

Goldener Bergschuh
Dann aber ging es steil nach oben, wo kuhschellen-bewaffnete Fans ihre Teams anfeuerten.

Finales Blaulicht-Clubbing

Heiß war es nicht nur während des Wettkampfs in der Arena, „heiß“ wurde auch in der adaptierten Feuerwehr-Garage beim Blaulicht-Clubbing gefeiert. Und während es indoor hoch herging, braute sich outdoor ein unerfreuliches Szenario zusammen: Ein Wettersturz mit massivem Temperaturrückgang und heftigen Regenschauern hielt die feiernden Floriani-Jünger in Atem. Die Regenfolgen hielten sich zum Glück in Grenzen, sodass einem fröhlichen Festausklang nichts im Wege stand. STP

Goldener Bergschuh
Weiter ging es quer zum Hang, noch einmal nach unten und dann wieder hoch zum „Brandobjekt“.
Goldener Bergschuh
Bei 1:04,44 Minuten blieb die Zeit für den Sieger stehen, jetzt ging es noch um die Fehlersuche.
Goldener Bergschuh
Fehlerfrei! Der Jubel kannte bei der Egger Wettkampfgruppe keine Grenzen.
Goldener Bergschuh
Innovation für die neunköpfigen Wettkampfgruppen: Das Getränketablett ist für neun Becher konzipiert.
Goldener Bergschuh
Heiß ging es nicht nur beim Wettkampf zu und her, auch das Blaulicht-Clubbing in der adaptierten Feuerwehr-Garage war eine heiße Nummer.