Lokalaugenschein: Angespannte Ruhe in Kennelbach

In der Achstraße hat man keine Erklärung für den Leichenfund vom Wochenende.
Kennelbach Der anhaltende Regen dämpft den Lärm der nahen Bregenzer Ach, am nahen Spielplatz ist niemand. Seit kurz nach 10 Uhr ist die Spurensicherung wieder am Werk in der Achstraße. Beamte sind sowohl am Tatort als auch bei den Nachbarn unterwegs. Für die Anrainer ist das Tötungsdelikt weiterhin ein Rätsel.

An der Kreuzung zur Hauptstraße diskutieren zwei Radfahrer den aktuellen Wissensstand. So gab die Polizei am Dienstag bekannt, dass sie von einem Tötungsdelikt ausgeht. “Ich bin dort oft am Baden”, erklärt einer von ihnen. Er vermutet, dass das Opfer dort zurückgelassen wurde in der Hoffnung, dass sie von der Ach weggetragen wird. Der Andere hatte in der Nacht auf Montag Nachtdienst, er hat seine Informationen rein aus den Nachrichten. “Einer der Schrebergärten hat eine Wildkamera, aber die habe nichts gefilmt”, weiß er.

Auch andere Anrainer zeigen sich gegenüber den VN schockiert, dass nur wenige Meter von ihren Wohnungen entfernt eine Leiche lag. Die Achstraße wird von ihnen als ruhige Wohngegend beschrieben, abgesehen von lärmenden und spielenden Kindern sei nie etwas. Am Wochenende will niemand etwas Ungewöhnliches bemerkt haben. Auch die Schrebergärten gelten als ruhig. “Es gab eine Zeit, als es einige neue Mieter dort gab, dass diese Party machten”, erinnert sich eine Anrainerin. Doch diese Zeiten seien ebenfalls vorbei. Auch sonst sehe man nie Fremde hier, die nicht zu den Schrebergärten gehören würden.

“Ein bisschen mulmig wird einem schon”, räumt eine Passantin ein. Sie und ihr Begleiter sind hier regelmäßig entlang der Ach unterwegs, schätzen besagte Ruhe. Die Anrainer in der zu den Gärten angrenzenden Steinfeldstraße zeigen sich beim Lokalaugenschein jedoch gefasst. Man wisse noch zu wenig, die Frau wird hier in der Siedlung nicht vermisst. Für die Menschen hier hinter den Schrebergärten fühlt sich der Fall weit weg an.