Wälder stärkten ihr Wir-Gefühl

Vorarlberg / 10.09.2024 • 11:15 Uhr
Wälder Handwerk Messe
Mit der Wälderhymne“ und dem Dank des OK-Teams an Mitwirkende und Besucher beschloss der Bregenzerwald die denkwürdige 11. Handwerksausstellung. STP

Positive Stimmung prägte den Auftritt der Region als Teil der Dornbirner Messe.

Dornbirn, Bezau Ob sich der gemeinsame Auftritt des Bregenzerwaldes – weit über das Handwerk hinaus – auch wirtschaftlich niederschlägt, wird sich weisen. Auch wird zu klären sein, ob das Projekt in fünf Jahren wiederholt wird. Über eines waren sich alle Beteiligten am Ende der 11. Bregenzerwälder Handwerksausstellung einig: „Unser Auftritt in Dornbirn hat die Gemeinsamkeit, das Wälder Wir-Gefühl, enorm gestärkt“, fasste es OK-Chef und Obmann des Bezauer Handwerkervereins Johannes Batlogg kurz und bündig zusammen und ergänzte, „dass bei Ausstellern und Institutionen aber auch bei den Besuchern aus dem Wald eine überaus positive Stimmung herrschte.“ Gemeinsamkeit wurde auch durch viele Kooperationen unterstrichen. So präsentierten sich etwa acht Alberschwender Betriebe gemeinsam, im Freigelände hatten die Holzbauer gleich eine eigene „dritte Halle“ aufgebaut usw.

Wälder Handwerk Messe
Ein Bild mit Symbolik: der Bregenzerwald präsentierte sich von A wie Alphorn bis Z wie Zirbenholz-Schlafzimmer.

Bedenken waren grundlos

Batlogg und das OK-Team waren auch erleichtert darüber, dass Wälderinnen und Wälder „mitgemacht haben“ und in Scharen nach Dornbirn kamen. „Wir waren schon ein wenig in Sorge, ob es so sein würde, aber am Ende waren die Bedenken grundlos.

Wälder Handwerk Messe
Demonstrative Zusammenarbeit: acht Holz- und Hausbauer hatten für ihren Auftritt eine „dritte Halle“ errichtet.

Dass dies der Fall war, unterstreicht die Bilanz der Dornbirner Messe: Mit 55.000 Besucherinnen und Besucher – so zog Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treiml positive Bilanz – habe die Herbstmesse heuer mehr Publikum gezählt als in den vergangenen Jahren – mit ein Verdienst der Wälder. Und Tichy-Treiml streute der Region denn auch beim Finale in der Arena der „Wälderhalle“ Rosen – sie freue sich auf die Handwerksausstellung in fünf Jahren.

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Für die Regio – links Geschäftsführer Lukas Schrott, rechts Obmann Guido Flatz und Angelika Schwarzmann – findet die Ausstellung eine Fortsetzung: Elemente der Schau werden zu einer Wanderausstellung gestaltet, die 2025 durch die Region tourt.

Weit mehr als Handwerk

Mit ihrem Auftritt in Dornbirn gingen die Wälder weit über das Handwerk hinaus. Sie brachten es in Verbindung mit einer Vielzahl von Besonderheiten und Vorzügen der Region, die sie in der Halle 7, Lebensraum Bregenzerwald, präsentierten. Dafür wurden die 24 Gemeinden von Langen bis Warth in fünf Subregionen zusammengefasst und gestalteten einen Tag auf der Bregenzerwald-Bühne. Als Themenschwerpunkte wurden dabei typische Besonderheiten der jeweiligen Region gewählt – beim Hinterwald von Schnepfau bis Damüls und Warth waren dies Tourismus, Lifte, Berge usw., der Raum Krumbach, Riefensberg, Hittisau usw. widmete sich schwerpunktmäßig der Landwirtschaft, den Alpen, dem Naturpark oder den Mooren, für Doren, Sulzberg und Langen waren Kinder, Familie, Werkraumschule und Energie die Themen, die witus-Gemeinden stellten Kultur in den Mittelpunkt und der Mittelwald um Egg beschäftigte sich u. a. mit dem Erhalt alter Bausubstanz.

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Mittendrin, nicht nur dabei: Raiffeisen der regionale Finanzpartner des Wälder Handwerks.

Begleitet wurden die Handwerker unter anderem auch von Tourismus, Käsestraße, Museumsbähnle, Regio, Werkraumschule, verschiedenen Initiativen und dem Skiclub Bregenzerwald.  

Wälder Handwerk Messe
Kreative Standgestaltung: vom rohen Baumstamm ist es beim Traumtischler nur ein paar Schritte bis zur Wohnungseinrichtung.

Moderation vom Feinsten

Die Präsentationen (Motto: miteinander * leben * feiern) wurden musikalisch umrahmt und von dafür höchst prädestinierten Persönlichkeiten moderiert: den beiden ehemaligen Bürgermeisterinnen Angelika Schwarzmann und Annette Sohler in Kooperation mit Regio-Obmann Guido Flatz bzw. Altlandesrat Erich Schwärzler. Ergänzt wurde die Präsentation von Elisabeth Wicke, die über die Geschichten von Betrieben erzählte – nach dem Motto „Uf was ma scho stolz sin ka“.

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Mobilität im weitesten Sinne hatte auf der Ausstellung einen hohen Stellenwert: angefangen von der nostalgischen Erinnerung an das Wälderbähnle, heute Museumsbahn . . .

Kulinarisch wurde das Programm in der Lebensraum-Halle von zwei Gastro-Legenden begleitet: Wolfgang Mätzler (Geschichten im Glas) hatte dazu Engelbert Kaufmann mit ins Boot geholt. STP

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. . . bis zum leistungsfähigen Kfz-Handwerk . . .
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Tourismus – im Bild Geschäftsführerin Cornelia Kriegner – war auch auf der Ausstellung ein wichtiger Partner des Handwerks.
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Die pensionierte Geschichtelehrerin Elisabeth Wicke lieferte interessante Informationen über die spannende Geschichte von Traditionsbetrieben.
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Die Konzeption der Ausstellung trug die Handschrift von Wälder Architekten Markus Innauer, Johannes Kaufmann, Paul Steurer und Ralph Broger (im Bild beim Interview mit Tobias Bischofberger).
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Ausstellungs-Urgestein Georg Fröwis war schon als Lehrling bei der ersten Ausstellung 1976 dabei.
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Es hat schon eine lange Tradition, dass Alberschwender Betriebe gemeinsam auftreten.
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Wälder Handwerk: MesseFetzcolor und Frau Kaufmann fanden einen originellen Ansatz für ihren gemeinsamen Auftritt.
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Andreas Kappauer durfte sich darüber freuen, dass „sein Kind“, die Werkraumschule, auf großes Interesse stieß.
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Das „Rauchhaus“, ein spannendes Projekt, das die Werkraumschule auf der Bregenzerwald Bühne präsentierte.
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Holzbau war dominierend: für die Gestaltung der Ausstellung – u. a. die „dritte Halle“ (Bild) – wurden rund 500 Kubikmeter Holz verarbeitet.
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Geschäftsführer Michael Pircher und Gesellschafterin Susanne Schedler hatten für den Stand von Oberhauser & Schedler eine spezielle Idee: Es war eine Miniaturausgabe der aktuell im Bau befindlichen neuen Firmenzentrale.
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Auch Metallverarbeitung hat im Wald einen hohen Stellenwert. Auf einer stählernen Weltkarte listet Werner Moosbrugger stolz auf, wohin seine Produkte in die ganze Welt exportiert werden.
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Steine sind ein wichtiger Werkstoff für Gartenbau Beer, der auf der Ausstellung gemeinsam mit der Tischlerei MK Konrad auftrat.
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Mit schwerstem Gerät waren Christoph, Josef und Daniel vom Auer Vorzeigebetrieb Rüf aufgefahren.
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Geselliger und informativer Mittelpunkt des Bregenzerwälder Messeauftritts war die Halle 7 „Lebensraum Bregenzerwald“, die dazu einlud, Pause zu machen, sich mit Freunden auszutauschen und zu stärken.
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Auch der Humor kam in Halle 7 nicht zu kurz – Peter Künzler startete mit seiner Spindmusik für besonderen Spaß. Werkzeugkisten und eben ein Spind dienten als „Musikinstrumente“.
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Gute Stimmung bei den Ausstellern war unverkennbar, gute Laune bei diesem Besucherinnen-Quartett ebenfalls.