Goldregen für die heimischen Meistersenner

Schwarzenberger Siegerglocken gingen nach Andelsbuch und Riefensberg.
Schwarzenberg Nasskaltes Novemberwetter beim traditionellen Schwarzenberger Markt, Temperaturen nur noch im einstelligen Bereich, tiefhängende Wolken und immer wieder Regenphasen – Petrus meinte es nicht wirklich gut mit der 31. Auflage der Marktveranstaltung, in deren Rahmen auch die Käseprämierung stattfand. Und diese entschädigte Vorarlbergs Meistersennerinnen und -senner in reichem Maße für den Unbill der Witterung, denn die internationale Jury belohnte sie mit einem wahren Goldregen und einem Ergebnis für die Geschichtsbücher: 97 der vorgelegten 163 Proben wurden ausgezeichnet (2023: 80, 2022: 77), 30 davon mit Gold (2023: 16, 2022: 21). Gesamtbilanz: 60 Prozent der eingereichten Proben schafften eine Auszeichnung, im Vorjahr waren es 52.

Dank und Anerkennung
Diese Zahlen bescheinigen den Sennerinnen und Sennern, 160 Mitarbeitern in den Sennereien des Landes und den vielen Älplerinnen und Älplern auf den Melkalpen eine hervorragende Arbeit in Interesse der Käsequalität. Spitzenvertreter der Land- und Milchwirtschaft – allen voran Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger – sparten denn auch nicht mit Lob und Anerkennung für diese Leistungen. Lob, das Moosbrugger auch mit einer klaren Botschaft an die Politik verband: Er warnte davor, die Existenz der kleinstrukturierten Landwirtschaft durch immer mehr Vorschriften und Richtlinien ernsthaft zu bedrohen und appellierte, sich auf die einzig sinnvolle „Richtlinie“ zu besinnen: den von den Betrieben erfolgreich und nachhaltig eingesetzten Hausverstand.

Schwarz auf weiß bestätigt
Dass sich Land- und Milchwirtschaft in Vorarlberg sich ihrer Verantwortung für Natur und Konsumenten bewusst sind, schlage sich in der Ergebnisliste der 31. Käseprämierung nieder. Sie bestätigen schwarz auf weiß die erfolgreichen Bemühungen um Qualität der Produkte und gleichzeitig den Erhalt der Berglandschaft als Grundlage der Alpwirtschaft mit jahrhundertelanger Tradition.

Andelsbuch und Riefensberg
Die 163 vorgelegten Käse wurden in sieben Kategorien bewertet, wobei sich bei den Sennereien Andelsbuch und Riefensberg die Kategoriensiege teilten: Beim Schnittkäse setzte sich sowohl bei dem alten als auch jungen Käse das Team von Hubert Metzler der Sennerei Andelsbuch an die Spitze. Metzler, der seit 2000 die Geschicke in der Andelsbucher Sennerei lenkt, war auch in der freilich nur schwach besetzten Kategorie Emmentaler erfolgreich und wurde für seinen alten Schnittkäse mit der begehrten Glocke als Senner des Jahres ausgezeichnet.

War der Schnittkäse fest in Andelsbucher Hand, so dominierte der Riefensberger Sennereichef Daniel Fink mit seinem Team die Kategorien Sennereikäse – er gewann beide Kategorien und holte die Glocke als Senner des Jahres beim Hartkäse ab. So wie im Vorjahr war er zudem auch für die Konsumentenjury der Beste.

Gulm-Gävis und Steris
Gaben bei den Sennereien die Bregenzerwälder klar den Ton an, so holten beim Alpkäse Jakob Mathis (Gulm-Gävis, Voralpe Gulm oberhalb von Satteins, Hochalpe Gävis im Laernsertal) sowie Günter Nigsch (Alpe Steris, größte der 47 Großwalertaler Alpen im Gemeindegebiet von Sonntag) die Kategoriensiege.

Die Alpsenner erzielten bei der 31. Käseprämierung ein absolutes Rekordergebnis: Gleich 55 Käse erreichten mindestens 18 von 20 möglichen Punkten und somit eine Auszeichnung, gleich 19 davon in Gold. STP

