Auch Ifer und Halden sind wieder daheim

Die letzten großen Herden von Wälder Alpen kamen wohlbehalten in Alberschwende an.
Alberschwende Es hätte schlimmer kommen können, so der einhellige Tenor der Mannschaften, die am Wochenende die letzten großen Herden von zwei der größten Bregenzerwälder Alpen ins Tal begleiteten. Und in der Tat: mehr als 800 Tiere, die auf den beiden Alpen Ifer und Halden gesömmert wurden, sind dem massiven Wintereinbruch gerade noch entronnen. Nasskaltes Wetter ist kein wirkliches Problem – im Gegenteil: „Bei diesen Temperaturen geht das Vieh besser als wenn es sehr heiß ist“, meinen erfahrene Treiber und wissen sich auch gegen den Regen zu schützen.

So trafen denn auch die Herden früher als in Jahren mit spätsommerlichem Schönwetter auf dem Alberschwender Dorfplatz ein, wo sich beim traditionellen Älplerfest der Publikumsandrang verständlicherweise in Grenzen hielt. Trotzdem gab es gute Stimmung – die Alberschwender hatten käsklatsch-erprobte Zelte aufgebaut und dann gab es ja noch Taube und Linde, wo Älpler und Schaulustige den Alptag feiern konnten.

Anton Dür informierte über die beiden Alpen und deren Hirtschaften sowie die Abläufe auf der Alpe. Ifer und Halden zählen zu den größten Alpen des Landes und deshalb werden dort neben dem Vieh der Alberschwender Bauern auch Tiere aus anderen Gemeinden gesömmert. Deshalb zogen auch nicht alle Tiere bis Alberschwende, denn auf dem Weg von Ifer/Krähenberg bzw. Schönenbach übernahmen die Bauern aus Egg, Großdorf und dem Vorderwald ihr Vieh.

Leider kamen nicht alle Tiere wohlbehalten ins Tal zurück: „Die ersten Wochen waren von sehr schlechten, nassen Verhältnissen geprägt, deshalb sind auf der Alpe Ifer drei und auf der Alpe Halden zwei Tiere zu Tode gestürzt – für beide Alpen gab es deshalb heuer leider keinen Mojen“, bedauert Georg Freuis, Halden-Alpmeister für Alberschwende. Als Alpmeister Egg fungiert Marianne Metzler, für Bezau Peter Greber. Alpmeister der Alpe Ifer sind Jürgen Gmeiner (Alberschwende), Ludwig Fetz (Egg) und Kasimir Mennel (Vorderwald).

Erfahrene Hirtschaften
Die beiden Alpobmänner, Anton Waldner (Ifer) und Jos Schneider (Halden), können sich auf erfahrene Hirtschaften verlassen: Wise und Marianne Metzler und ihr Halden-Team wurden heuer bei ihren Rückkehr mit einer Gratulationstafel begrüßt „Meor gratulierod dr Familie Wise Metzler für 35 Johr Hertschaft uf’r Alpe Halden“ war da in Holz geschnitzt zu lesen.

Ein Jubiläum, das Maria Moosbrugger auf der Alpe Ifer schon hinter sich hat. 1952 hat ihr Vater die Hirtschaft auf der Alpe Ifer übernommen, als Dreijährige durfte Maria Mitte der 1960-er-Jahre erstmals mit auf die Alpe und Ende der 1980-er-Jahre setzte sie mit ihrem Gatten Friedl die Familientradition fort und trat die Nachfolge ihres Vaters an, um im Vorjahr – nach 37 Jahren – die Verantwortung für die Alpe Ifer ihrer Tochter Anna Katharina weiterzugeben. Dessen ungeachtet lässt sie die Faszination des Älplerlebens nicht los und deshalb war sie auch bei der Rückkehr des Alpviehs in Alberschwende wieder mittendrin.
Wie seit vielen Jahren mittendrin waren auch die “Bergziegen”, die für die musikalische Unterhaltung auf dem Dorfplatz sorgten.

Tradition beim Alberschwender Alptag ist auch ein Gewinnspiel, bei dem unter den Besuchern eine Kuhschelle verlost wird. Andreas Breuss war der glückliche Gewinner, der dazu meinte, jetzt fehle ihm nur noch die Kuh dazu. STP
