Die historischen Häuser von Damüls

Vorarlberg / 18.09.2024 • 11:45 Uhr
Dokumentation Damüls
Rund 100 Jahre alt ist dieses Foto vom Hofhus, wo früher der Amann wohnte. Das Haus wurde in den 1960-er-Jahren abgerissen. Bischof

Günther Bischof stellt am Freitag, 19 Uhr, seine zweite Dokumentation über Damüls vor.

Damüls Zum 700-Jahr-Jubiläum der Walser in Vorarlberg vor elf Jahren hat der „Wahlsteirer“ Günther Bischof, dessen Vorfahren selbst über Jahrhunderte in Damüls lebten, ehe seine Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg in die grüne Mark übersiedelten, der Heimat seiner Ahnen ein einzigartiges Geschenk beschert: eine Dokumentation der Bischöfe von Damüls.

Dokumentation Damüls
Vor elf Jahren stellten Günther Bischof und Bürgermeister Stefan Bischof eine umfassende Dokumentation über die „Damülser Bischöfe“ vor. Jetzt gibt es ein Déjà-Vu – der Hobby-Ahnenforscher präsentiert am Freitag, 19 Uhr, sein Werk über die „Damülser Häuser“. STP

450 Jahre zurück

Unglaubliche 2750 Damülserinnen und Damülser mit dem Namen Bischof sind in dieser Dokumentation aufgelistet. Ausgehend vom ältesten Dokument aus dem Jahre 1574 – also 450 Jahre zurück – hat der Hobby-Ahnenforscher 21 Linien recherchiert. Einige davon sind im Laufe dieser mehr als vier Jahrhunderte erloschen, andere – wie seine eigene – umfassen 14 Generationen und mehr als 850 Personen.

Dokumentation Damüls
Eines der ältesten Häuser von Damüls: Schwende Nr. 1, früher Nr. 15, an der Landstraße von Au nach Damüls.

Die Recherchen zu diesem umfangreichen Werk begannen schon Anfang der 1980-er-Jahre, als der Autor als Koch auf der Warther Jägeralpe beschäftigt war. Oft führten ihn der Weg nach Damüls, wo er – tatkräftig unterstützt vom legendären Pfarrer Reinold Simma – erste Recherchen zur Ahnenforschung anstellte. Im Vorfeld des Jubiläums wurden diese intensiviert und fast fünf Jahre lang ging er den Spuren der aus Damüls stammenden Bischof-Familien in Vorarlberg nach.

Das nächste Projekt

Schon bei der Präsentation der „Bischöfe“ im Herbst 2013 wurde Günther Bischof ermutigt, Damüls eine weitere Dokumentation zu widmen: Ein Buch über alle Häuser von Damüls, deren Geschichte und Geschichten einschließlich der Bewohnerinnen und Bewohner.

Dokumentation Damüls
An der Stelle des alten “Hofhus” steht heute das Hotel Alpenblume.

Er behielt diese Idee im Hinterkopf, widmete sich aber vorerst einem ähnlichen Projekt in seiner steirischen Heimat, wo er die Häuser von Glatzdorf, einem Ortsteil der 1600-Seelen-Gemeinde Kirchbach, erforschte.

Glatzdorf wurde zur Vorlage für Damüls und 2019 wurde dieses Projekt konkret. Günther Bischof machte sich erneut an die Arbeit und in fünfjähriger Arbeit hatte er eine Fülle von alten Fotos, Dokumenten und Schilderungen von Zeitzeugen zusammengetragen. Ergänzt wurde das Buch durch Kapitel über Alpen, Straßen Stiftungen und das Dorfgeschehen.

Für künftige Generationen erhalten

„Es war mir ein großes Anliegen“, so der leidenschaftliche Hobby-Forscher, „Damülser Geschichte für künftige Generationen zu erhalten“. Deshalb werden auch viele Damülser Häuser beschrieben, die umgebaut, erweitert oder komplett erneuert wurden. Bischof listet sogar Gebäude auf, die es heute nicht mehr gibt.
Am Freitag, 19 Uhr, wird das umfangreiche Werk im Dorfsaal präsentiert. STP