Ran an die Gartenschere! Was es für Hobbygärtner jetzt zu beachten gibt

Gärtner Alexander Angeloff weiß, wie man seinen Garten für die kalte Jahreszeit in Schuss bringt.
Rankweil Der Herbst zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite. Die Blätter verfärben sich in leuchtende Orange- und Gelbtöne und auch die milden Temperaturen laden noch zum Verweilen im Freien ein. Für Hobbygärtner bieten sich damit ideale Voraussetzungen, um den Garten für die kalte Jahreszeit in Schuss zu bringen. “Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Vorkehrungen für das nächste Gartenjahr zu treffen. Es gibt einiges zu tun”, sagt Profigärtner Alexander Angeloff von der Gärtnerei Angeloff in Rankweil. Neben dem richtigen Rasen- und Pflanzenschnitt, gehört auch das Einlagern von Kübelpflanzen und das Einsetzen von Blumenzwiebeln zu den Aufgaben, die jetzt anstehen.

Angeloff empfiehlt, jetzt zur Gartenschere zu greifen, um etwa Stauden im Garten ein wenig zurückzuschneiden und sie von abgestorbenen Pflanzenteilen zu befreien. “Zu den Stauden zählen all jene Pflanzen, die sich in der kalten Jahreszeit in den Boden zurückziehen und im Frühjahr erneut austreiben”, erklärt der Gärtner. Der eigentliche, umfassende Rückschnitt erfolgt jedoch erst im Frühjahr. Auch bei Rosen sollte man im Herbst auf einen zu starken Rückschnitt verzichten. “Wichtig ist es vor allem, das Risiko von Schneebruch zu minimieren. Bei hochgewachsenen Rosen können zum Beispiel die Seitentriebe entfernt werden. Der Formschnitt erfolgt dann im März.”

Um Rosen gut durch den Winter zu bringen, empfiehlt Angeloff, Schutzmaterial wie Reisigzweige um den Wurzelbereich zu legen. “Eine Vliesabdeckung ist nicht zwingend notwendig, da Rosen in der Regel gut mit den winterlichen Bedingungen zurechtkommen.” Er rät zudem, die Gräser im Garten vor dem Wintereinbruch zusammenzubinden. “Das hat in erster Linie optische Gründe”, erklärt Angeloff. Erst im Frühling geht es den Gräsern dann an den Kragen.

Schon jetzt gilt es, an die kommende Gartensaison zu denken: Blumenzwiebeln wie Tulpen, Krokusse oder Narzissen sollten bereits jetzt in die Erde gesetzt werden. Die Faustregel besagt: Blumenzwiebeln werden doppelt so tief eingesetzt, wie die Zwiebel groß ist. Kübelpflanzen hingegen sollten vor den ersten Frostnächten in ein geschütztes Winterquartier gebracht werden. “Optimal ist ein Standort, der kühl und hell ist. Man sollte auch darauf achten, dass die Pflanzen sauber und ohne Schädlinge eingelagert werden”, erläutert der Experte. Mit der Einwinterung ist es laut Angeloff aktuell noch zu früh. “Kübelpflanzen sollte man so lange wie möglich im Freien lassen und so früh wie möglich wieder aus dem Quartier holen”.

Auch die richtige Rasenpflege ist im Herbst unverzichtbar. Gemäht werden sollte der Rasen, solange er noch wächst. Wenn der Frost einsetzt, ist der Zeitpunkt gekommen, den Rasenmäher zu verstauen. Wer im kommenden Jahr einen prachtvollen Rasen haben möchte, sollte ihn jetzt vertikutieren. “Wenn ich den Rasen im Herbst vertikutiere und gleich nachsäe, hat die unliebsame Hirse, die sich im Frühjahr in vielen Gärten breit macht, keine Chance”, sagt Angeloff. “Hirse ist ein Lichtkeimer und benötigt offene Stellen im Rasen, um zu wachsen. Wenn der Rasen jedoch dicht und gut gepflegt ist, fehlt ihr im Frühjahr der nötige Raum zum Keimen.“
Mit der Ordnung im Garten sollte man es laut Angeloff im Herbst nicht zu genau nehmen. „Es lohnt sich, nicht alles komplett aufzuräumen und vielleicht auch etwas Laub liegen zu lassen, denn das bietet Nützlingen einen wertvollen Lebensraum”, erklärt er. Auch Kleintiere wie Igel finden in Laub- oder Reisighaufen Schutz vor der Kälte.