Die Zolldigitalisierung rollt langsam an

Vorarlberg / 30.10.2024 • 15:45 Uhr
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So sah es am Dienstagvormittag im Bereich Güterbahnhof aus: Laut dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) waren bis 12 Uhr 400 Lkw in Wolfurt, bis 16 Uhr wurden 650 Lkw gezählt. VN/Steurer

Staufalle Güterbahnhof: Laut Finanzministerium soll der rollende Korridor den Betrieb 2025 aufnehmen.

Wolfurt, Dornbirn Nicht nur für Lkw-Fahrer ist es eine leidige Angelegenheit, auch Autofahrer, die dazwischen feststecken, brauchen oft starke Nerven: Die Zollabfertigung am Güterbahnhof Wolfurt sorgt regelmäßig für lange Warteschlangen. Auch am Dienstag schnappte die Staufalle aufgrund des bevorstehenden Feiertags wieder zu. Laut dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) waren bis 12 Uhr 400 Lkw in Wolfurt, bis 16 Uhr wurden 650 Lkw gezählt. Abhilfe schaffen soll der „Zoll Korridorverkehr Vorarlberg“ (die VN berichteten). Ziel des Projekts ist die vollständige Digitalisierung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs in die Schweiz und nach Liechtenstein. Wie das Finanzministerium mitteilt, wurden die ersten Schritte dafür bereits gesetzt, die Gespräche mit dem Land Vorarlberg sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Land und Schweiz

„Die dazu notwendige Softwareentwicklung ist bereits so weit vorangeschritten, dass seit März 2024 die ersten Lkw im sogenannten Korridorverkehr unterwegs sind. Für das Jahr 2025 laufen die Vorbereitungen für den sogenannte rollenden Korridor ab der Zollstelle Wolfurt in Richtung Schweiz und Liechtenstein bereits auf Hochtouren“, sagt eine Sprecherin auf VN-Anfrage. Die Umsetzung der vollständigen Digitalisierung der Grenzzollstellen könne nur gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und dem Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit umgesetzt werden. Laut Ministerium ist davon auszugehen, „dass nach der konstituierenden Sitzung des Vorarlberger Landtags die politischen Gespräche zwischen dem BMF und dem Land Vorarlberg zu einem raschen Ende gebracht werden und der rollende Korridor den Betrieb spätestens im dritten Quartal 2025 aufnehmen kann”.

Konkret sei für das Kalenderjahr 2025 das Roll-Out des im Sommer 2024 geschaffenen Prozesses „Rollender Korridor-Ausgang“ inklusive der Errichtung der interimistischen Korridorschleusen bei der Zollstelle Wolfurt geplant. Mit den sogenannten „Corridor-Gates“ kann die Ankunft eines Beförderungsmittels in Vorarlberg in digitaler Form registriert werden. Im Kalenderjahr 2026 soll dann die Umsetzung der digitalisierten „Interimslösung“ bei maximal fünf Grenzzollstellen (Tisis, Meiningen, Mäder, Hohenems und Höchst) erfolgen. „Beide Vorhaben, sowohl die Korridorschleusen als auch die digitalisierte ,Interimslösung‘ bei den Grenzzollstellen werden mit Systemen zur automatisierten Kennzeichenerkennung ausgestattet, um eine rasche Prozessabwicklung sicherzustellen und um somit zukünftig Staubildungen zu vermeiden“, erläutert die Sprecherin. Alles in allem soll nach Ansicht der Experten von BMF und Land Vorarlberg zu einer spürbaren Entlastung der staugeplagten Bevölkerung im unteren Rheintal führen.

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