Informieren und sensibilisieren

Vorarlberg / 03.11.2024 • 13:15 Uhr
Vorarlbergerin des Tages
Lydia Huemer stellt das Programm der Tagung „Brennpunkt Familie“ vor, die am kommenden Samstag in Dornbirn veranstaltet wird. HRJ

Lydia Huemer, Gründerin der Kinderschutz Initiative Vorarlberg, engagiert sich gegen Frühsexualisierung.

WOLFURT „Lasst die Kinder Kinder sein!“ Mit diesem Leitsatz macht sich Lydia Huemer für einen behutsamen Umgang mit dem Thema Sexualaufklärung im Kindesalter stark. 2017 rief sie, zusammen mit ihrem Ehemann, dem Zahnarzt Peter Huemer, die Kinderschutz Initiative Vorarlberg ins Leben. Ziel ist es, Kinder vor Frühsexualisierung zu schützen, indem Eltern und Lehrpersonen, aber auch PolitikerInnen informiert und sensibilisiert werden.

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Der Orangenbaum im Garten der Familie Huemer wird liebevoll gehegt und gepflegt. HRJ

„Ausschlaggebend war der Moment, als mir die Mutter eines neunjährigen Mädchens berichtete, welche Art von Aufklärungsunterricht ihre neunjährige Tochter in der 4. Klasse Volksschule erhielt“, erklärt Lydia Huemer. Unter anderem seien den Kindern diverse Sexualpraktiken anschaulich vermittelt worden. „Ich war schockiert. Diese Art von Aufklärungsunterricht hat in der Volksschule nichts zu suchen. Altersgerechte und wertorientierte Aufklärung ja, Frühsexualisierung nein“, meint Lydia Huemer und übt auch Kritik am momentanen „Hype der Genderideologie“, der bei Kindern schwere Schäden anrichten könne.

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Um immer gut informiert zu bleiben, bevorzugt Lydia Huemer als Lesestoff Fachliteratur zum Thema Kinderschutz. HRJ

Um die Öffentlichkeit auf diese Problematik aufmerksam zu machen, veranstaltet die Kinderschutz Initiative Vorarlberg am kommenden Samstag in der Heron Innovations Factory in Dornbirn die Tagung „Brennpunkt Familie“. Auf dem Programm stehen Impulsvorträge und Podiumsdiskussionen mit namhaften Referenten zu Themen wie Entwicklung von Sexualität bei Kindern, Schäden durch Frühsexualisierung, Schutz vor ideologischer Beeinflussung von Kindern, Selbstbestimmung statt Bevormundung. „Anmeldung unter info@kinderschutzinitiative.at wäre fein“, bittet Lydia Huemer, „es gibt nämlich zwischendurch Snacks und Getränke“.

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Uganda 2004: Lydia Huemer und der Äthiopier Debashu, der über Pro Homine zum Dentisten ausgebildet wurde.

Die 69-jährige, umtriebige Pensionistin setzt sich nicht nur für Kinderschutz ein, sie hat auch viele Jahre an einem Hilfsprojekt in Afrika mitgewirkt. Konkret geht es um das zahnärztliche Hilfswerk Pro Homine, das Peter Huemer 1993 in Äthiopien und Uganda gegründet hat. Das kam so: Im Jahr zuvor, 1992, reisten die Huemers nach Äthiopien und Uganda, um ihre Patenkinder, die sie finanziell unterstützten, persönlich kennenzulernen. „Mein Mann meinte damals‚ wenn wir schon in diese Länder reisen, dann schaut er sich die Zähne der Kinder an. Und er nahm eine mobile Zahnbehandlungseinheit mit.“ Vor Ort fanden die Huemers katastrophale Bedingungen in der zahnärztlichen Versorgung vor. Nicht nur einfachste Geräte fehlten, sondern auch jegliche Hygienemaßnahmen.

Daraufhin entstand Pro Homine. Die erste Hilfsaktion war die Sanierung der staatlichen Dentistenschule in Ugandas Hauptstadt Kampala. „In dieser Schule konnten bislang 14 StudentInnen – drei aus Äthiopien, elf aus Uganda – eine dreijährige Diplomausbildung absolvieren und dann in einer der zehn von uns gesponserten Zahnarztpraxen arbeiten“, informiert Lydia Huemer, zu deren Aufgaben die Einschulung der ausgebildeten Zahnärzte in die Administration einer Praxis zählte. Darin hat sie Erfahrung. Schließlich war die ausgebildete Managerin 27 Jahre für Organisation und Personalführung der Praxis und des Zahnmedizinischen Instituts Dr. Huemer verantwortlich.

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Lydia Huemer mit einem ihrer fünf Enkelkinder.

Seit 2010 ist Lydia Huemer in Pension: „Seitdem habe ich Zeit für all die Dinge, die ich schon immer tun wollte“. Ganz oben auf der Liste steht die Betreuung ihrer fünf Enkelkinder – vier Buben, ein Mädchen. Zu ihren Lieblingsfreizeitbeschäftigungen zählt Paar-Tanzen mit ihrem Mann. Mit Nordic Walking hält sie sich fit. Und mit Lesen von Fachliteratur zum Thema Kinderschutz bleibt sie immer gut informiert. Die Kinderschutz Initiative ist nun mal ein zentraler Bestandteil im Leben von Lydia Huemer geworden.

ZUR PERSON

LYDIA HUEMER
GEBOREN 22 August 1955
WOHNORT Wolfurt
BILDUNGSWEG Handelsschule, Junior-Managerin im Managementzentrum St. Gallen, General-Managerin am WIFI, Psychologische Beratung
BERUF Management der Praxis und des Zahnärztlichen Instituts Dr. Huemer, seit 2010 in Pension
FAMILIE verheiratet mit Peter, Töchter Bianca (geb. 1981) und Vera (geb. 1987), Patentocher Luela (geb. 1982), 4 Enkel, 1 Enkelin
TAGUNG BRENNPUNKT FAMILIE Samstag, 9. November 2024, 9.30 Uhr – 18 Uhr, Heron Innovations Factory, Dornbirn, Dr.-Walter-Zumtobel-Straße 2. www.kinderschutzinitiative.at, in-fo@kinderschutzinitiative.at