Kokain für 4000 Euro in Bludenz gekauft: Zeugin mit Erinnerungsverlust

28-jähriger Metallarbeiter verdiente sich ein ordentliches „Zubrot“, sind Staatsanwaltschaft und Gericht überzeugt.
Feldkirch Er arbeitet in einem renommierten Spezialunternehmen im Oberland. Dort verdient der Metallarbeiter 2300 Euro netto. Trotzdem kommt der junge Familienvater immer wieder mit dem Strafrecht in Konflikt. Vier Vorstrafen hat er bereits, die jüngste war wegen Körperverletzung. Er misshandelte seine Ehefrau und wurde dafür verurteilt. An die 6000 Euro haben sich an Schulden angesammelt. Exekutionen laufen, BH-Strafen warten auf Bezahlung.
Kokaindealer
„Ich bin kein Kokaindealer, ich habe ein Kind, einen guten Job“, behauptet der Angeklagte vor Richter Theo Rümmele. Im Übrigen möchte er nichts aussagen. Das ist auch nicht notwendig. Eine Drogenkonsumentin machte vor der Polizei ausreichend Angaben: „Ich habe ihn immer angerufen und gefragt, ob er etwas hat. Ich kaufte meist Portionen von ein bis zwei Gramm oder auch einmal fünf Gramm. In Summe waren es sicher 40 bis 50 Gramm.“ Das heißt, sie hat mindestens 4000 Euro bezahlt. Vor Gericht rudert die Zeugin so weit zurück, dass niemand glaubt, was sie von sich gibt.
Gedächtnisverlust
„Ich habe noch nie was von ihm gekauft. Keine Ahnung, was ich damals gesagt habe. Ich will nichts mehr aussagen und außerdem einen Anwalt“, so die Drogenabnehmerin. Der Name des Angeklagten steht mehrfach im Polizeiprotokoll und die Frau gab diesen selbst an. Vor Gericht behauptet sie, dass es eine Verwechslung sei. Aber egal, wie sie sich windet, das Gericht glaubt ihr nicht. Zudem beobachtete man bei einem gegenüberliegenden Geschäft, dass auffallend viele Leute bei dem Angeklagten in dem betreffenden halben Jahr ein und aus gingen.
Koks in der Zuckerdose
Es gab eine Hausdurchsuchung und man fand an der Zuckerdose, Gläsern und Tellern Anhaftungen von Kokain. Das Gericht geht von mindestens 40 Gramm verkaufter Menge, also 4000 Euro Umsatz aus. Dieser Betrag wird auch für verfallen erklärt, er muss an den Staat bezahlt werden. An Strafe gibt es neun Monate unbedingt. Voraussichtlich bekommt der Verurteilte eine Fußfessel, zunächst will er jedoch die Entscheidung bekämpfen.