„Maschinenbautechnik ist mein Traumberuf“

Viktoria Tiefenthaler erhält für ihre hervorragenden Studienleistungen den VDI-Förderpreis.
Silbertal Frauenpower in der Technik hat einen Namen: Viktoria Tiefenthaler. Sie zählt zu den 22 Prozent Frauen, die einen Bachelorabschluss in einem Mint-Fach absolviert haben. Mehr noch: Die 27-jährige Absolventin des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Vorarlberg erhielt für ihre Abschlussarbeit den Förderpreis vom Verein Deutscher Ingenieure, der jährlich herausragende studentische Leistungen auszeichnet. Auch das Studium selbst bestand die junge Vorarlbergerin mit Auszeichnung, ebenso wie ihren Lehrabschluss als Maschinenbauertechnikerin mit Zusatzmodul Konstruktion bei der Firma Hilti in Thüringen.

Dabei war anfänglich gar nicht so klar, dass sich Tiefenthaler für einen Weg in die Technik entscheiden wird. Wie viele andere Kinder spielte das blonde Mädchen zwar auch gerne mit Lego, puzzelte stundenlang und hielt sich gerne in der Tischlerei ihres Vaters auf. „Ich mochte den Duft von Holz und Leim“, sagt Tiefentaler, die nach der Matura am Gymnasium in Bludenz, Fachrichtung Natur und Technik, ein Jahr als Aushilfe im elterlichen Betrieb mithalf.

Doch ihr technisches Verständnis und ihre Geschicklichkeit offenbarten den Weg immer deutlicher. 2017 startete die Maturantin bei Hilti in Thüringen ihre duale Ausbildung, die sie direkt hinein in ihren Traumberuf führte. Und dass sie auch diese mit Auszeichnung absolvierte, versteht sich von selbst.

„Da mir die Arbeit sehr viel Spaß macht und ich mich im Unternehmen sehr wohl fühle, habe ich mich auch für ein duales Studium entschieden“, erzählt Tiefentaler. Der Vorteil für sie lag darin, die Hochschulausbildung mit der praktischen Berufsausbildung bei Hilti zu kombinieren. „Ich konnte so die Theorie, die ich lernte, gleich direkt im Betrieb anwenden.“

In enger Zusammenarbeit ist auch das Thema für die Abschlussarbeit abgestimmt worden. „Es ging darum, eine manuelle Montagelinie für Rutschkupplung umfassend in eine automatisierte Fertigungslinie zu überführen“, erklärt Tiefenthaler und freut sich, dass ihr die Geschäftsleitung eine Stelle als Prozess-Expertin angeboten hat. „Dieser Arbeitsplatz wird mit mir neu aufgebaut und ich kann mehr Verantwortung übernehmen“, erzählt die engagierte junge Frau.

Ihre Arbeit erfordert viel analytisches Denken. Ausgleich zum Beruf findet Viktoria Tiefenthaler, die mit ihrem Freund inzwischen im Silbertal zu Hause ist, im Sport. Vor allem beim Klettern kann sie gezielt abschalten. Die Konzentration fokussiert sich ganz auf den Körper und die Bewegungen. Oder sie setzt sich aufs Motorrad, gerne auch für weitere Strecken, etwa nach Sardinien. Aber auch dabei ist Technik gefragt.

Doch egal ob die Maschinenanlage bei Hilti gemeint ist oder die Maschine auf zwei Rädern – Tiefenthaler zeigt, dass auch Frauen in der Tech-Branche fest im Sattel sitzen. Männerdomäne war gestern. Heute zeigen Frauen wie Viktoria Tiefenthaler, was sie können. CRO
ZUR PERSON
Viktoria Tiefenthaler
Alter 27
Wohnort Silbertal
Ausbildung Matura am Gymnasium Bludenz, Lehre als Maschinenbauer mit Zusatzmodul Konstruktion (4 Jahre), Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Vorarlberg
Beruf Prozess-Expertin bei Hilti
Hobbys Volleyball, Tennis, Klettern auf Klettersteigen, Motorrad fahren, Skifahren und Ski-Touren