Viel gesehen, viel erlebt, viel gelernt

Der Auslandseinsatz in Ecuador war für Johannes Klapper „eine wahnsinnig positive Erfahrung“.
RANKWEIL Ein Auslandseinsatz in Südamerika. Was für eine Chance, fand Johannes Klapper, und nahm sie wahr. Von Ende August 2023 bis Anfang Juli 2024 absolvierte der 20-jährige IT- und KI-Spezialist aus Rankweil ein freiwilliges Auslandsjahr in Ecuador. Vermittler war die Caritas Auslandshilfe. Die Organisatorin der Katholischen Kirche bietet im Rahmen des Programms „Internationale Freiwilligeneinsätze“ motivierten Menschen ab 18 Jahren an, in zahlreichen Ländern an Auslandsprojekten teilzunehmen und dadurch Erfahrung mit anderen Lebensweisen und anderen Sprachen zu sammeln. Durchgeführt werden die Einsätze in Zusammenarbeit mit der IFE (Internationale Freiwilligeneinsätze CÖ gemeinnützige GmbH).

Von diesen Auslandsprojekten hat Johannes Klapper in der Schule erfahren – er ging damals noch in die HTL Rankweil: „Ein ehemaliger Freiwilliger stellte uns das Programm vor und berichtete dabei von seinem Auslandseinsatz.“ Zur Auswahl steht eine Vielzahl von Ländern, darunter Ecuador, Kolumbien, Tansania, Thailand, Albanien. Interessiert an der südamerikanischen Kultur und am Erlernen der spanischen Sprache, entschied sich Johannes für Ecuador.
Sein Einsatzort war die Inklusionsschule Institución Educativa Nova in Cuenca, einer 330.000-Einwohner-Stadt im Süden Ecuadors. „Ich hatte verschiedene Aufgaben“, erzählt Johannes. „Ich half zum Beispiel mit, Kinder mit Behinderung in den Klassen zu betreuen. Weiters habe ich Reparaturen durchgeführt. Im Prinzip half ich immer dort, wo ich gebraucht wurde.“

Besonders beeindruckt habe ihn das soziale Leben in Ecuador. „Vom abends Ausgehen bis hin zu den Familientreffen mit meiner Gastfamilie – alles war spitze“, schwärmt der junge Mann, der anfangs bei einer Gastfamilie untergebracht war, die letzten drei Monate jedoch allein in einer Wohnung gelebt hat. „Ich habe dort auch einige gute Freunde gewonnen, die werde ich in Zukunft besuchen.“

Sein Auslandsjahr in Ecuador beschreibt er als „eine wahnsinnig positive Erfahrung“. Gelernt habe er viel über die Welt und über andere Lebensrealitäten. „Dabei wurde mir klar, wie unfassbar privilegiert viele Menschen bei uns in Österreich leben können“, resümiert Johannes. „Das wertzuschätzen, halte ich für extrem wichtig.“
Seit er in Ecuador war, sei ihm bewusst, „dass es auch Alternativen zu dem bei uns typischen karriere-lastigen Lebenswerg gibt“. Seine Lebensplanung habe er dennoch nicht geändert. „Mich spricht nämlich grundsätzlich die klassische Vorarlberger Lebensweise – Frau, Kinder, Haus – sehr an“, gesteht er.

Seit drei Monaten ist Johannes beim Unternehmen Doppelmayr als Junior KI-Consultant beschäftigt und hat vor, die nächste Zeit dort zu bleiben. Langfristig zieht er indes ein Studium in Betracht. „Ich möchte aber auch nochmals für einige Zeit nach Südamerika reisen.“ Auch die Gründung einer Familie steht auf dem Plan. Irgendwann einmal. „Das lasse ich einfach auf mich zukommen.“
Allen jungen Leuten empfiehlt Johannes Klapper wärmstens, solch ein freiwilliges Auslandsjahr zu absolvieren. „Es ist eine bereichernde Erfahrung, denn es bietet einen wertvollen Blick in die Kultur jenes Landes, das man wählt“, betont er. „Man sieht viel, erlebt viel und lernt viel.“ Er selbst würde es auf jeden Fall wieder tun, fügt er hinzu und weist auf den Orientierungstag hin, den die Caritas Auslandshilfe am kommenden Samstag im Wirkraum in Dornbirn veranstaltet.
ZUR PERSON
JOHANNES KLAPPER
GEBOREN 27. Dezember 2003
WOHNORT Rankweil
LAUFBAHN HTL Rankweil, Junior KI-Consultant bei Doppelmayr
FREIZEIT Pfadfinder, Skifahren, Spikeball
MOTTO „Es wird schon klappen.“
ORIENTIERUNGSTAG Samstag, 30. November 2024, 9 bis 17 Uhr, Wirkraum Dornbirn, Bahnhofstraße 9. Anmeldung: nicole.haertl@caritas.at, Tel. 0676 88420 972