Bregenzer Budget 2025: Investitionen halbiert, Schulden gestiegen

Vorarlberg / 10.12.2024 • 14:10 Uhr
Michael Ritsch
Bürgermeister Michael Ritsch: “Müssen Einnahmenseite verbessern oder sparen”. Stadt

Stadt Bregenz muss Budget-Loch von 13 Millionen Euro aus Rücklagen und mit Darlehen stopfen.

Bregenz Aufwendungen in der Höhe von 144,1 Millionen Euro gegenüber nur 131,3 Millionen Euro an Erträgen weist das Bregenzer Budget 2025 auf, das die Stadtvertretung beschlossen hat. Selbst nach der Entnahme von Rücklagen ergebe sich noch ein negatives Nettoergebnis von 8,4 Millionen Euro, heißt es von der Stadt.

Zwar sind die fortdauernden Einnahmen stärker gestiegen als die laufenden Kosten, zu erwartende Kostensteigerungen im Sozialbereich, etwa bei der Betriebsabgangsdeckung für die Krankenanstalten oder bei der Beitragsleistung an den Sozialfonds, beim Personal oder bei Sachaufwendungen, machen dieses Plus jedoch wieder zunichte.

Baustelle Hallenbad Bregenz, Aktuelle Reportage zum Hallenbad in Bregenz
Das neue Hallenbad ist fast abfinanziert und belastet das Budget 2025 nicht mit einer hohen Summe. VN/Steurer

Viele Budgetwünsche gestrichen

Es muss also gespart werden: „Für 2025 wurden zahlreiche Budgetwünsche gestrichen, und in vielen Bereichen haben wir vorgegeben, dass zehn Prozent der vorhandenen Mittel gebunden sind und am Jahresende eingespart werden müssen“, erklärt Bürgermeister Michael Ritsch.

Zur finanziellen Bedeckung müssen Darlehen aufgenommen und Rücklagen entnommen werden. Die Schulden der Stadt erhöhen sich bis zum Ende des kommenden Jahres um knapp 20 Prozent auf 169,6 Millionen Euro. Das seien bei einer Einwohnerzahl von 29.643 Personen ca. 5700 Euro pro Kopf. Berücksichtige man die noch vorhandenen Rücklagen, liege der Schuldenstand bei 146,7 Millionen Euro.

29 Millionen Euro investiert

Gleichzeitig sinkt die Investitionssumme im Vergleich zu Vorjahr um fast die Hälfte: Netto, also nach Abzug von Subventionen und dergleichen, investiert die Stadt im kommenden Jahr 29,2 Millionen Euro, 57,4 Millionen waren es noch in diesem Jahr. Das liege aber auch daran, dass teure Bauvorhaben wie das neue Hallenbad oder die dritte Erweiterungsstufe beim Festspielhaus nach zwei, drei Jahren Bauzeit weitgehend fertiggestellt sind oder sein werden. Investitionen, die die Stadt jetzt auf der Agenda hat, fließen unter anderem in die Kleinkindbetreuung “Auf der Matte”, den Kindergarten Weinschlössle oder die Abwasserbeseitigung.

Bürgermeister Michael Ritsch beschreibt die Budgetsituation als schwierig. „Die Kennzahlen machen deutlich, dass wir entweder mit Hilfe von Bund und Land die Einnahmenseite verbessern oder ausgabenseitig noch mehr sparen müssen“, so der Rathauschef.