Nachruf auf Herbert Hammerschmidt: Ein Menschenfreund

Am 18. Februar 2025 endete das erfüllte Leben von Herbert Hammerschmidt im 88. Lebensjahr. Mit seinem Engagement bereicherte er das Leben vieler Menschen.
Von Anita Bonetti
Bregenz Herbert kam am 12. Oktober 1937 als fünftes von sieben Geschwistern in Rio de Janeiro zur Welt. Auf Grund der Weltwirtschaftskrise erhofften sich seine Eltern, dass sie dort ein besseres Leben aufbauen könnten. Herbert war zwei Jahre alt, als die Familie nach Wien zurückkehrte. Als Kind erlebte er den Krieg, in dem er zwei seiner Brüder verlor, hautnah. Mit Kriegsende brach die Familie Richtung Westen auf, um der russischen Besatzung zu entfliehen. In Dornbirn-Haselstauden fanden sie in Lagerbaracken eine Bleibe.
Nach der Lehre besuchte er die Abendschule und war bis zu seiner Pensionierung Berufsschullehrer an der kaufmännischen Berufsschule in Dornbirn. Seinen Schülern begegnete er auf Augenhöhe. Er verstand es, ihnen auch in schwierigen Situationen respektvoll und reflektierend gegenüberzutreten.
1960 heiratete er und wurde in Folge Vater von Heinz und Ulrike. Sein handwerkliches Geschick ermöglichte der Familie den Bau eines Hauses in Dornbirn. Zuletzt lebte Herbert schließlich in Bregenz.
Herbert liebte es, Menschen um sich zu haben. Dabei unterstützte ihn seine Leidenschaft für das Singen und Theaterspielen. Er genoss es, wenn zu seinen Gitarrenklängen miteinander gesungen wurde, nicht nur bei Festen. Es war ihm gegeben, in der Begegnung mit Menschen eine feine und angenehme Atmosphäre aufkommen zu lassen.

Kurz nach der Gründung der Telefonseelsorge begann Herbert, für über zwanzig Jahre ehrenamtlich mitzuarbeiten. Dabei verstand er es, bei aller Schwere, die dieser Arbeit innewohnte, im Team Leichtigkeit und Optimismus zu verbreiten. Auch am Telefon gelang es ihm mit seiner lebensbejahenden Art, den Menschen Perspektiven zu vermitteln und sie für ihr Leben zu stärken. Das tat Herbert einige Zeit auch als Bewährungshelfer. Mit seiner Pensionierung begann er, regelmäßig in verschiedenen Seniorenhäusern mit BewohnerInnen zu singen und so ihren Alltag aufzuhellen.
Herz für Tiere
Wenn Herbert für eine Sache Feuer fing, setzte er sich ganz dafür ein. Als Hundefreund war er langjähriger Obmann des Tierschutzvereins. In dieser Funktion setzte er sich für die Abschaffung von Tierversuchen und die Verbesserung der Massentierhaltung ein.
Herbert lebte ein aktives Leben, war gerne in den Bergen unterwegs und entdeckte das Tauchen für sich. Nach seiner Pensionierung kaufte er sich ein Motorrad, um gemeinsam mit seiner zweiten Frau Frankreich, die Alpenpässe und Italien zu bereisen.

Für seine Familie war Herbert immer gerne da. Seine Kinder und Enkel erinnern sich gerne daran, wie er sie darin bestärkte, ihr Leben zu leben und sich daran zu erfreuen. Besonders freute er sich über seine Urenkel. Sehr dankbar war Herbert seiner Melitta. Sie begleitete ihn zu Hause auf dem letzten Stück seines Lebenswegs, der am 18. Februar zu Ende ging.
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