Nachruf auf Luise Forster: Sie liebte Kinder und das Reisen

Vorarlberg / 11.04.2025 • 10:45 Uhr
Die Lauteracherin Luise Forster war zeitlebens für ihre große Liebe zu Kindern bekannt.
Die Lauteracherin Luise Forster war zeitlebens für ihre große Liebe zu Kindern bekannt.privat

Nach 93 erfüllten Lebensjahren durfte Luise Forster am 10. Februar ihre letzte Reise antreten. Ihre Liebe zu Kindern prägte nicht nur ihre Familie.

Von Kristina Becker

Lauterach Luise Forster wurde am 8. November 1931 als jüngstes von elf Kindern geboren und wuchs in Lauterach auf. Ihr Vater Anton Hefel musste als selbstständiger Sticker die Familie allein ernähren, was durch die Kriegszeiten zusätzlich erschwert wurde. Luise lernte daher schon früh, wie wichtig familiärer Zusammenhalt ist.

Dieser war es auch, der es dem kinderlieben „Luisele“ ermöglichte, als einzige Tochter einen Beruf zu erlernen: Im Familienrat wurde beschlossen, ihr die Ausbildung zur Säuglingsschwester zu erlauben. Keine Selbstverständlichkeit, zumal damals ein Lehrgeld gezahlt werden musste. Luise ging also in die weite Welt nach Wien, um dort die dreijährige Lehre am Preyer’schen Kinderspital zu absolvieren.

Nachruf auf Luise Forster: Sie liebte Kinder und das Reisen: Luise liebte es, zu reisen - ihr Mann Bruno nannte sie gern seinen "Reisevogel".
Luise liebte es, zu reisen – ihr Mann Bruno nannte sie gern seinen “Reisevogel”.

Ein Jahr nach ihrem Abschluss musste sie ihren geliebten Beruf allerdings schon aufgeben, da ihr Bruder in seinem neu gegründeten Baubetrieb dringend Unterstützung benötigte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich der Entscheidung der Familienoberhäupter zu fügen, und so übernahm sie kaufmännische Aufgaben in „Friedls“ Firma.

Bei einer Faschingsveranstaltung lernte sie ihren geliebten Bruno kennen. 1958 folgte die Hochzeit, und das Paar wurde in den Jahren darauf mit fünf Kindern beschenkt. Luise liebte es, sich um ihre Kinder zu kümmern, und so durften Michael, Birgit, Susanne, Irmtraud und Peter in dem von ihrem Vater erbauten Heim eine unbeschwerte Kindheit erleben. Auch wenn Luise ihre Kinder stets zum Fleiß antrieb, nahm sie sich trotz ihrer zahlreichen häuslichen Verpflichtungen immer die Zeit, ihre kleinen und großen Sorgen anzuhören. 

Gefragte Ratgeberin

Mit ihrer Expertise als Säuglingsschwester wurde sie auch zur beliebten Ratgeberin für zahlreiche Mütter in ihrem Umfeld. Sie freute sich, wenn man sie anrief und sie den Frauen mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Auch sonst war sie immer dabei, wenn soziales Engagement gefragt war – ob im Frauenbund Guta, beim Adventkranzbinden oder zu anderen Gelegenheiten.

Nachruf auf Luise Forster: Sie liebte Kinder und das Reisen: Luise mit ihrem Mann Bruno, mit dem sie viele glückliche Ehejahre verbrachte.
Luise mit ihrem Mann Bruno, mit dem sie viele glückliche Ehejahre verbrachte.

Ihre kreative Ader lebte sie mit Makrameearbeiten, Bauern- und Hinterglasmalerei sowie Glasritzerei aus. Mit ihrem Mann Bruno besuchte sie oft Kulturveranstaltungen, etwa klassische Konzerte. Gemeinsam verreisten sie gern – meist eine Woche nur zu zweit, aber auch zusammen mit befreundeten Paaren. Sie erkundeten nach und nach ganz Österreich und den Mittelmeerraum. Bruno freute sich, seinem „Reisevogel“ Luise diese Urlaube ermöglichen zu können.

Vor allem liebte Luise Zeit ihres Lebens die Kinder: erst die eigenen, dann die Enkel und die Urenkel. Wenn diese sie besuchten, hatte sie die größte Freude. Und auch ihrem bereits verstorbenen Bruno ist sie erst gefolgt, als ihr letztes Urenkelkind geboren war. Zufrieden durfte sie diese Welt am 10. Februar 2025 im Beisein zweier ihrer Kinder verlassen.

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