Neues Leben zwischen See und Bergen

Vorarlberg / 11.07.2025 • 13:13 Uhr
Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Offen und freundlich – so erlebt man Clara Berger bei der Arbeit.Caritas/Hjördis Grabherr

Clara Berger hat im Land neue Heimat und berufliche Herausforderung gefunden.

LUSTENAU Wenn Clara Berger über ihre neue Heimat spricht, kommt sie ins Schwärmen: „Egal ob Schwimmen, Wandern, Radfahren, oder im Winter Skifahren – ich kann hier einfach alles machen. Diese Vielfalt an Möglichkeiten in Vorarlberg ist unglaublich.“ Gemeinsam mit ihrem Partner Janis, der Vorarlberger Wurzeln hat, besuchte die gebürtige Steirerin das Ländle in den vergangenen Jahre öfters und lernte es dabei kennen und lieben. Als sich für das junge Paar die Möglichkeit bot, ein Haus in Lustenau zu beziehen, renovierten die beiden es mit viel Liebe und zogen gemeinsam mit Hund Meru in ihr neues Zuhause.

„Egal ob Schwimmen, Wandern, Radfahren, oder im Winter Skifahren – ich kann hier einfach alles machen.

Clara Berger, Leitung der Freiwilligen­servicestelle

Auch beruflich hat Clara Berger in Vorarlberg schnell Fuß gefasst: Seit Herbst vorigen Jahres ist sie bei der Caritas für das Freiwilligenmanagement zuständig. „Jeder Tag ist anders, je nachdem, welche Anfragen kommen“, sagt die 30-Jährige. Die Vernetzung mit anderen Einrichtungen, die Organisation von Veranstaltungen und Projektplanung – die Aufgaben der Soziologin sind vielseitig und abwechslungsreich.

Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Gemeinsam mit Hund Meru macht sich Clara Berger voller Tatendrang ans Werk.Caritas/Hjördis Grabherr

Viel in Kontakt ist Clara Berger, die ihren Arbeitsplatz im WirkRaum in Dornbirn hat, auch mit den Mitarbeitenden in der Freiwilligenkoordination, die bei der Caritas tätig sind. „Ich versuche die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen zu stärken und den an die 60 Koordinatorinnen und Koordinatoren alle Infos, die sie für die Freiwilligen benötigen, zur Verfügung zu stellen.“ Darüber hinaus ist sie auch für Anfragen zum Caritas-Engagement zuständig. „Wenn jemand noch nicht genau weiß, was er oder sie machen möchte, dann zeige ich im persönlichen Gespräch die Möglichkeiten auf und wir versuchen gemeinsam das Passende zu finden.“

Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Zusammenarbeit und persönliche Gespräche sind ihr wichtig: Clara Berger im intensiven Austausch mit einer Kollegin.Caritas/Hjördis Grabherr

Soziale Ader

Clara Berger ist in einem sozial engagierten Umfeld aufgewachsen. Am Küchentisch von Familie Berger wurde viel über politische und gesellschaftliche Themen gesprochen, und natürlich auch diskutiert. Nach dem Bachelor-Studium in Graz war Clara Berger ein halbes Jahr auf den Philippinen. Dort unterrichtete sie Kinder, die aus ärmsten Verhältnissen stammen, in Deutsch und Englisch. „Die Zeit hat mich geprägt und ich habe viel über unterschiedliche Problemlösungsmethoden gelernt.“ Wieder zurück zog es sie nach Wien, um dort das Master-Studium zu absolvieren. Nebenbei sammelte Clara Berger weitere Berufserfahrung als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Wien sowie im Institut für partizipative Sozialforschung.

Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Ob Mensch oder Tier – Clara Berger begegnet allen Wesen mit offener Herzlichkeit, hier beim freundschaftlichen Kennenlernen einer Ziege.Berger

Im Rahmen eines Social Start-Ups unterstützte sie Menschen mit Fluchterfahrung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. „Wir sind mit Trolleys in die Parkgaragen hinein und haben Autos geputzt“, erinnert sie sich zurück. „Leider wurde die Förderung für das Projekt dann eingestellt.“ Nach dem Master-Studium arbeitete Clara Berger drei Jahre lang bei einer Koordinierungsstelle. Dort unterstützte sie Projekte deren Ziel es ist Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu betreuen.

Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Vielseitig und dynamisch ist ihr Berufsalltag bei der Caritas: Clara Berger im telefonischen Austausch mit Freiwilligen.Caritas/Hjördis Grabherr

Als Leiterin der Servicestelle Freiwilligenarbeit der Caritas Vorarlberg ist sie nun für über 1000 Freiwillige zuständig: Rund die Hälfte davon bei der Pfarrcaritas – dazu zählen die vielen engagierten Helferinnen und Helfer in den Lerncafés und die Sozialpaten. Über 250 Personen bringen sich in ihrer Freizeit bei Hospiz Vorarlberg ein. Sie begleiten Menschen in ihrer letzten Lebensphase zuhause, im Krankenhaus oder im Pflegeheim und sind auch für Angehörige da.

Vorarlbergerin des Tages, Clara berger
Beim Wandern in ihrer neuen Wahlheimat Vorarlberg tankt Clara Berger Kraft und genießt die beeindruckende Naturkulisse.Berger

Zu sehen, wie viel Engagement vorhanden ist und was dabei alles Gutes entstehen kann, erfüllt Clara Berger mit großer Zufriedenheit. Um die jüngere Zielgruppe besser zu erreichen, wird das Augenmerk derzeit daraufgelegt, freiwilliges Engagement flexibler zu gestalten. „Wer für regelmäßige Einsätze zu wenig Zeit hat, kann sich über die Plattform fuereinand.at für einmalige Aktionen melden, zum Beispiel für Projekte in den Werkstätten oder für Ausflüge der Lerncafés“, erklärt die Wahl-Lustenauerin. GHP

Zur Person

Alter 30 Jahre

Beruf Leitung der Freiwilligenservicestelle der Caritas

Wohnort Lustenau

Familie Partner Janis

Hobbys wandern, schwimmen, Skifahren, Theater

Lebensmotto „Gemeinsam ist man stärker als allein”