Bauchspeicheldrüsenkrebs nach jahrelanger Sorge um drogensüchtigen Sohn

Vorarlberg / 03.12.2025 • 14:24 Uhr
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Bruna Höfle mit ihrer Tochter Julia. kum

Bruna Höfle (73) kämpft gegen eine unheilbare Krankheit. Der Glaube gibt der Dornbirnerin Halt und Trost.

Dornbirn Im September des Vorjahres bekam Bruna Höfle (73) wie aus dem Nichts höllische Bauchschmerzen. Sie ging zum Arzt und erhielt eine Schockdiagnose. Die Mediziner entdeckten einen fast sechs Zentimeter großen Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Es stellte sich heraus, dass das Gewächs bösartig war. “Ich brauchte zwei Monate, um zu realisieren, dass ich an Bauchspeicheldrüsenkrebs litt.” An Weihnachten ging es ihr überaus schlecht. “Ich hatte einen Zusammenbruch.” Obwohl sie sich mehreren Chemotherapien unterzogen hatte, streute der Krebs nach wie vor. “Man entdeckte Metastasen auf der Lunge und im Beckenbereich. Ich bekam Bestrahlungen.”

Die schwerkranke Frau muss dem Tod ins Auge sehen. “Der Glaube ist mir Trost. Wenn ich sterbe, komme ich zu Gott. Unsere Heimat ist im Himmel. Wir sind nur eine gewisse Zeit auf der Erde”, glaubt Bruna an ein Leben nach dem Tod. Sie hofft, dass sie nach ihrem Tod ihren verstorbenen Sohn Stefan wiedersieht.

Die Hölle auf Erden

Stefan war ihr Sorgenkind. Mit 18 Jahren wurde er heroinsüchtig. “Stefan kam mit der Welt nicht klar.” Er hatte nicht verkraftet, dass sein Vater die Familie verlassen hatte. Stefan war damals acht Jahre alt. Bruna machte mit ihrem drogensüchtigen Sohn viel mit. “Es war die Hölle auf Erden.” Auf dem Höhepunkt ihrer Verzweiflung rief die dreifache Mutter in ihrer Not Gott an. “Ich sagte ihm, dass ich am Ende bin und nicht mehr kann.” Mit schonungsloser Offenheit trug sie Gott ihre Bitte vor. “Entweder du machst Stefan gesund oder du nimmst ihn zu dir.” Kurze Zeit später starb Stefan. Er wurde nur 29 Jahre alt. Seinen Tod verkraftete Bruna nur schwer. Aber auch in dieser schweren Zeit gab ihr der Glaube Halt. “Er hat mir geholfen, diesen Schicksalsschlag zu überleben.”

Die Dornbirnerin glaubt, dass ihre Krebserkrankung durch das Schicksal ihres Sohnes und die Sorgen, die sie sich um ihn machte, ausgelöst wurde. Sie trägt ihr Schicksal ohne Hadern. “Mir tun diejenigen leid, die jung sterben. Ich durfte immerhin 73 Jahre alt werden.” Aber die unheilbar kranke Frau wäre froh, wenn sie die Bühne des Lebens noch nicht gleich verlassen müsste. Denn: “Ich werde noch gebraucht von meinen Kindern und Enkeln.”