Neuerungen und Teuerungen: Was sich 2026 in Vorarlberg ändert

Das neue Jahr bringt das Kopftuchverbot, härtere Strafen für Schulschwänzer und niedrigere Strompreise.
Schwarzach Das Jahr 2026 bringt für viele Menschen in Österreich spürbare Veränderungen. Mehrere beschlossene Gesetzesreformen wirken sich auf Preise, Abgaben und staatliche Leistungen aus – vom Rauchen über das Klimaticket bis hin zu Pensionen und Energie.
Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen
Ab 2026 sollen schrittweise höhere Steuersätze für Zigaretten, Tabak zum Erhitzen und Feinschnitt gelten. Strenge Regeln soll es für den Verkauf von E-Zigaretten (E-Liquids) geben. Hanfblüten zum Rauchen sowie Nikotinbeutel dürfen im Rahmen von Übergangsregelungen noch bis Ende 2028 außerhalb von Trafiken verkauft werden. Außerdem sollen die Monopolbestimmungen auf Nikotinbeutel (Nikotinpouches) ausgeweitet und ein Lizenzsystem für E-Liquids eingeführt werden. Für Fachgeschäfte für Hanfprodukte soll eine Übergangsfrist bis Ende 2028 gelten.
Klimaticket wird teurer
Das Klimaticket wird nicht nur in seiner bundesweiten Variante deutlich teurer, auch für die meisten regionalen Klimatickets bzw. Jahreskarten in den Bundesländern muss man demnächst tiefer in die Tasche greifen. Der Preis für das bundesweit gültige Klimaticket Österreich wurde mit September von 1095 auf 1300 Euro erhöht und steigt mit Jahreswechsel noch einmal auf 1400 Euro. In Vorarlberg wird das Jahresticket 2026 um 14 Euro teurer, die Ticketpreise würden jährlich im Bereich des Kostenindex angepasst, hieß es auf Anfrage. Der Grundpreis steigt von 434 auf 448 Euro (plus 3,2 Prozent).
Kopftuchverbot an Schulen, höhere Strafen für Schulschwänzer
Im Schulbereich bringt 2026 mehrere Neuerungen. Die umstrittenste ist das Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren. Mit dem Schuljahr 2026/27 ist das Tragen eines islamischen Kopftuchs an Schulen verboten. Bereits ab den Semesterferien 2026 startet eine Aufklärungsphase. Bei wiederholten Verstößen können in letzter Konsequenz Geldstrafen von bis zu 800 Euro gegen Eltern bzw. Erziehungsberechtigte verhängt werden. Gleichzeitig wird der Strafrahmen für unentschuldigtes Schulfernbleiben deutlich erhöht: Statt bisher 110 bis 440 Euro sind künftig Strafen zwischen 150 und 800 Euro möglich.
Niedrigere Stromkosten
Während in vielen Bundesländern die Stromnetztarife 2026 steigen, sinken sie in Vorarlberg leicht. Der Vorarlberger Energieversorger illwerke vkw senkt ab 1. Jänner 2026 sowohl die Netz- als auch die Energiepreise. Die gesamten Stromkosten für Haushalte und Geschäftskunden gehen damit leicht zurück. Zusätzlich wirkt sich bundesweit die temporäre Senkung der Elektrizitätsabgabe aus: Sie beträgt 2026 für Haushalte nur 0,1 statt 1,5 Cent pro Kilowattstunde. Erdgas-Kundinnen und -Kunden müssen hingegen auch in Vorarlberg mit höheren Kosten rechnen. Trotz sinkender Energiepreise steigen die Gesamtkosten durch eine Anpassung der regulierten Netzentgelte leicht.
Pflegegeld wird angepasst
Das Pflegegeld wird ab 1. Jänner 2026 wieder jährlich an die Inflation angepasst. Damit erhalten Pflegebedürftige im kommenden Jahr eine Erhöhung entsprechend der Teuerung, nachdem in manchen Jahren zuvor keine Anpassung erfolgte.
Pensionsanpassung
Wie die Regierung bereits im September angekündigt und der Nationalrat nun gesetzlich umgesetzt hat, werden 2026 nur Pensionen bis zu einer Höhe von 2500 Euro voll an die Inflationsrate von 2,7 Prozent angepasst. Alle übrigen Pensionsbezieher:innen werden einen Fixbetrag von 67,50 Euro im Monat erhalten. Begründet wird die vorgesehene Deckelung der Pensionserhöhung mit der notwendigen Budgetkonsolidierung.
Elektronischer Eltern-Kind-Pass kommt
Elektronischer Eltern-Kind-Pass verschoben: Die Digitalisierung des Mutter-Kind-Passes (Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kleinkinder) verzögert sich. Statt 2025 wird der E-Eltern-Kind-Pass erst im Oktober 2026 eingeführt. Bis dahin bleibt der Papierpass bestehen. Grund sind technische und organisatorische Herausforderungen bei der bundesweiten Umstellung.
Digitaler Studiausweis
Das Jahr 2026 bringt im Hochschulbereich digitale Studierendenausweise und erstmals ein Psychotherapie-Masterstudium an öffentlichen Universitäten. Außerdem startet im Wintersemester 2026/27 ein Jahr nach dem neuen Volksschul-Lehramtsstudium auch jenes für die Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS). An den Medizinuniversitäten gibt es 50 zusätzliche Studienplätze. Die Unis erhalten im Herbst ein neues Budget für die Jahre 2028 bis 2030.