Es wird wieder öfter Ja gesagt

Welt / 31.05.2022 • 22:29 Uhr
In acht Bundesländern wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. adobe Stock
In acht Bundesländern wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. adobe Stock

In Österreich stieg 2021 die Zahl der Eheschließungen. Größtes Plus gab es in Vorarlberg.

Wien, Bregenz Es wird wieder öfter geheiratet. In Österreich wurden im Vorjahr insgesamt 41.111 Ehen geschlossen, um 1449 bzw. 3,7 Prozent mehr als 2020, jedoch um 4.923 bzw. 10,7 Prozent weniger als 2019. Das geht aus den am Dienstag veröffentlichten endgültigen Daten von Statistik Austria hervor. Zugleich wurden 2021 insgesamt 14.510 Ehen rechtskräftig geschieden, um 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch bei den eingetragenen Partnerschaften gab es einen Anstieg. Im Vorjahr wurden 1401 eingetragene Partnerschaften begründet, das sind um 11,5 Prozent mehr als im Jahr davor und um 10,4 Prozent mehr als 2019. Aufgelöst wurden 111, um 2,8 Prozent mehr als 2020, aber um 8,3 Prozent weniger als 2019.

Gleichgeschlechtliche Ehen

Die seit 1. Jänner 2019 bestehende Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung wurde im Jahr 2021 von 368 weiblichen und 264 männlichen Ehepaaren wahrgenommen. 1298 Partnerinnen bzw. Partner gingen eine verschiedengeschlechtliche eingetragene Partnerschaft ein. 2021 wurden 29 gleichgeschlechtliche weibliche und sechs männliche Paare rechtskräftig geschieden. Zudem wurden 23 verschiedengeschlechtliche eingetragene Partnerschaften aufgelöst.

In acht Bundesländern wurden 2021 wieder mehr Ehen geschlossen als im Jahr davor. Die stärksten Anstiege wurden dabei in Vorarlberg mit einem Plus von 8,1 Prozent verzeichnet, gefolgt von Wien (plus 6,4), Salzburg (plus 5,3), Niederösterreich (plus 4,0) und Oberösterreich (plus 3,5). Nur in der Steiermark (minus 0,3 Prozent) wurden 2021 weniger Ehen als 2020 geschlossen. Verglichen mit dem Jahr 2019 war die Zahl der standesamtlichen Eheschließungen 2021 in allen Bundesländern niedriger.

“Auftragsbücher sind voll”

Bei Weddingplanerin Gabi Micheluzzi von den Hochzeitsfeen in Bregenz macht sich der Anstieg von Eheschließungen vor allem im aktuellen Jahr bemerkbar. “Viele Paare haben aufgrund von Corona 2021 nur in kleinem Rahmen standesamtlich geheiratet und holen ihre große Feier in diesem Jahr nach.” Die Auftragsbücher für die Betreuung von Hochzeitsfeiern sind prall gefüllt. Jedes Wochenende organisiert sie mit ihrem Team zwischen sechs und acht Hochzeiten. “Wir sind komplett ausgebucht und müssen leider vielen Paaren absagen, weil wir keine Kapazitäten mehr haben. Dieses Jahr wird wohl alles toppen”, unterstreicht Micheluzzi. 

Weniger Scheidungen

Österreichweit gab es auch weniger Scheidungen. Die stärksten Rückgänge gab es in Niederösterreich (minus 7,8 Prozent), gefolgt von Salzburg (minus 7,5), und Burgenland (minus 6,1). Im Bundesländervergleich war die Gesamtscheidungsrate 2021 mit 40,1 Prozent in Wien am höchsten, gefolgt von Vorarlberg mit 39,9 Prozent.

„Wir sind in diesem Jahr komplett ausgebucht und müssen leider vielen Paaren absagen.“