Teenager mit Haltungen

Wetter / 19.11.2012 • 19:00 Uhr
Larissa Nenning ist in diesem Schuljahr die Vertreterin aller AHS-Schüler im Land. Foto: vn/hartinger
Larissa Nenning ist in diesem Schuljahr die Vertreterin aller AHS-Schüler im Land. Foto: vn/hartinger

Larissa Nenning setzte sich immer schon gerne für andere ein. Jetzt tut sie das landesweit.

Egg. (VN-hk) Sie ist jung, sie hat Träume, sie hat Energie, sie weiß, was sie will. Larissa Nenning aus Hittisau scheint die idealen Voraussetzungen für die Funktion einer Landesschulsprecherin zu haben. Das fanden zumindest sehr viele Gleichaltrige, welche die hübsche Wälderin zu ihrer landesweiten Vertreterin im Bereich Gymnasium wählten. „Ich setze mich gerne für andere ein. Das habe ich schon immer gerne getan“, sagt die Maturakandidatin.

Ein Jahr Ecuador

Geprägt hat den Teenager ganz besonders ein Jahr. Jenes, das sie in Ecuador verbrachte. Sie war erst 15, als sie nach Lateinamerika aufbrach. In die wilde und nicht ungefährliche Hauptstadt Quito. Dort machte das junge Mädchen unvergessliche Erfahrungen von den Realitäten dieser Welt. „Dieses Jahr hat mich geprägt. Ich habe damals viel Armut gesehen. Als ich wieder zurückkam wollte ich unbedingt irgendwann Landesschulsprecherin werden.“ Jetzt ist sie es. Beseelt von der Mission, sich für die Schüler einzusetzen und mit Selbstbewusstsein Dinge zu fordern. „Wir wollen zum Beispiel die Einführung von Politischer Bildung als reguläres Fach“, wird Larissa deutlich. Begründung: „Viele Schüler haben einfach keine Ahnung, was in der Politik abgeht. Dem muss man entgegenwirken.“

Weiß, was sie will

Für sich selbst hat Larissa klare Haltungen. Sie ist ganz klar für die Einführung der Gemeinsamen Schule, sie möchte auch Ethik als anerkanntes Schulfach sehen. Die Kritik für ihre Haltungen von bestimmten Schülerkreisen folgt auf den Fuß. So machte der Vertreter der ÖVP-nahen Schülerunion uverzüglich klar, dass Nennings Positionen nicht die seinen seien. „Ich bin ein bisschen irritiert, dass er damit in die Öffentlichkeit geht. Schließlich sind persönliche Haltungen eine Sache, der Einsatz für die Schülerinnen und Schüler als Vertreterin eine andere“, meint die Maturaschülerin vom BORG Egg.

Mamas Linsensuppe

Im Bregenzerwald ortet die Teenagerin bei der Jugend sehr große Offenheit, auch brisante Themen wie die Gesamtschule breit zu diskutieren. „Vielleicht ist das bei den Älteren noch etwas anderes, die Jungen jedenfalls stehen Diskussionen ohne Tabus sehr offen gegenüber.“ Offenheit ist überhaupt etwas, was zum Naturell der Larissa Nenning gehört. Offenheit findet sie vor allem über den Grenzen.

Sie will nach hoffentlich erfolgreichem Maturaabschluss noch ein Jahr in Frankreich verbringen. Danach plant sie ein Sprachenstudium. „Weil ich beruflich dann etwas machen möchte, wo ich mit Leuten auf internationaler Bühne zusammen­komme.“ Große Unterstützung findet Larissa stets bei ihren Eltern. Ihr Vater ist Tischlermeister, ihre Mutter Religionslehrerin. Und wenn die ihre Linsensuppe kocht, dann ist die weltoffene Tochter nirgends lieber als zu Hause am vertrauten Mittagstisch.

Das Jahr in Ecuador hat mich geprägt. Ich habe da sehr viel Armut gesehen.

Larissa Nenning

Zur Person

Larissa Nenning

Geboren: 18. März 1995

Wohnhaft: Hittisau

Beruf: Schülerin

Familie: ledig, zwei Geschwister

Hobbys: Musik, Lesen

Lieblingsspeise: Linsensuppe