Arbeiten im Urlaubsland

Eine „Liebeserklärung“ einer Walgauerin an das Montafon. Daniela Vonbun, die Frau für das Besondere.
Schruns. (VN-cha) Es war im wahrsten Sinne ein „hitziger Beginn“ für Daniela Vonbun. Sechs Wochen bevor Spaniens Fußball-Starensemble erstmals Station im Ländle machte, startete die gebürtige Bludenzerin ihre Arbeit als Pressechefin bei der Silvretta Montafon. Eine völlig neue Herausforderung für die heute 31-Jährige nach all den vielen Jahren in Wien. Dabei hatte sie von Fußball eigentlich keine Ahnung, wie sie offen zugibt. „Mir wurde aber ganz schnell bewusst, welchen Stellenwert diese Fußballer hatten und haben. Denn bei uns sind alle Telefone heiß gelaufen. Plötzlich hatte ich 1000 neue Freunde“, schmunzelt sie über ihren aufregenden Start im Jahre 2010.
Heute gibt sie auch zu: „Anfangs war ich total nervös, aber Casillas, Torres und Co. waren so cool. Die Zeit mit ihnen war total einfach.“ Allerdings hatte sie sich auch gewissenhaft vorbereitet, wie es eben ihre Art ist. „Ich habe mir alle Spieler eingeprägt. Ich wollte ja wissen, wer vor mir steht.“ Aber Daniela erinnert sich auch an so manche Anekdote im Zusammenhang mit den spanischen Weltfußballern. „Vor dem ersten Training hatte es tagelang geregnet. Wir haben dann in der Nacht kübelweise Regenwürmer auf dem Fußballplatz eingesammelt. Trainer Del Bosque meinte danach nur, er habe so einen guten Platz noch nie gesehen.“
Die Resonanz nach den zwei Trainingslagern des Welt- und Europameisters war jedenfalls riesengroß. „Wir haben das gesamte Jahr über Anfragen von Nationen und Klubs. Uns fehlt leider die Kapazität, um diesen gerecht zu werden.“ Inzwischen liegt auf den Plätzen im Montafon das „weiße Winterkleid“ und Daniela schafft locker den Spagat vom Sommer in den Winter. Denn die Snowboarder bevölkern derzeit die Talschaft – für die Pressechefin eine völlig neue Erfahrung. „Es ist alles viel ruhiger und lockerer“, sagt sie. Die Vorfreude auf den Event aber ist aus ihren Augen abzulesen. Kein Wunder, hat doch der Schneefall der vergangenen Tage die Talschaft in ein „Winter-Wonderland“ verwandelt. So wundert auch ihre Feststellung nicht: „Ich arbeite, wo andere Urlaub machen.“ Und wer es gewohnt ist, in nur vier Monaten 124 Reisejournalisten zu betreuen, den können die Snowboard-Stars nicht das Fürchten lehren.
Aber wie erholt sich die 31-Jährige, die stets ein Lächeln auf den Lippen hat, privat? „Ich bin am liebsten mit dem Rucksack unterwegs. In Ländern, wo es richtig warm ist.“ Oder eben auf den Bergen des Montafons, denn: „Oben zu stehen und hinabzuschauen – ein herrliches Gefühl.“
Ich habe die Berge lieben gelernt, seit ich aus Wien zurück bin.
Daniela vonbun
Zur Person
Daniela Vonbun
Ihre Schwester Ramona organisiert den „Ball der Vorarlberger“ in Wien
Geboren: 17. April 1981
Ausbildung: FW (3 Jahre), HAK-Matura, Publizistik-Studium
Laufbahn: PR-Abteilung bei Silvretta Montafon
Familie: Mutter Astrid, Vater Herbert, zwei Schwestern (Katherina, Ramona)