Im unermüdlichen Einsatz

Wetter / 04.01.2013 • 18:58 Uhr
Zadra in einer Schule in Ecuador: Hier werden Kinder mit Behinderung in den Schulalltag integriert. Fotos: privat
Zadra in einer Schule in Ecuador: Hier werden Kinder mit Behinderung in den Schulalltag integriert. Fotos: privat

Der Lustenauer Daniel Zadra engagiert sich tatkräftig für benachteiligte Menschen.

Feldkirch. (VN-sas) Eigentlich hätte der berufliche Weg von Daniel Zadra ein ganz anderer sein sollen. Doch dann kam ihm Prag „in die Quere“: Während seines Doppel-Studiums der Rechts- und Politikwissenschaften absolvierte der junge Lustenauer nämlich just dort ein Auslandsjahr, um sein Wissen im Europa- und Umweltrecht zu vertiefen. Nebenbei arbeitete er an der österreichischen Außenhandelsstelle. „Ich wusste sofort, dass ich in meinem Beruf in einem internationalen Kontext arbeiten möchte. Aber nicht im diplomatischen Dienst“, erinnert sich der 28-Jährige.

Nach Abschluss des Studiums verschlug es den frisch gebackenen Doppel-Magister nach Costa Rica – zum einen, um einen Sommerlehrgang in Nachhaltigkeitsmanagement zu absolvieren, zum anderen, um Spanisch zu lernen. Kaum war Zadra zurück in Österreich, zog es ihn schon wieder in die Ferne. Kolumbien sollte für die kommenden Monate sein neues Zuhause sein: „Ein guter Freund, den ich in Costa Rica kennengelernt habe, lud mich zu sich nach Hause ein“, erzählt er. Zadra nahm das Angebot an, lebte in sehr einfachen Verhältnissen, perfektionierte seine Spanisch-Kenntnisse „und schöpfte aus dem Vollen des lateinamerkanischen Lebens“, wie er selbst sagt. „Am meisten beeindruckt haben mich die stolzen Menschen, die trotz den schwierigen Voraussetzungen, die sie haben, zuversichtlich für eine bessere Zukunft sind. Und zufrieden mit ihrem Leben“, so der Lustenauer.

Nachhaltige Lösungen

Zurück in Vorarlberg absolvierte Zadra sein Gerichtsjahr. „Meine Freundin merkte aber sofort, dass ich in diesem Beruf auf Dauer nicht glücklich werde“, erinnert sich der smarte Lustenauer heute lachend. Er wollte sich für benachteiligte Menschen stark­machen, „nachhaltige Lösungen für unterprivilegierte Menschen und deren Länder finden“. Da kam der Job bei der Caritas-Auslandshilfe wie gerufen. Und wenngleich sein Büro in Feldkirch situiert ist: Von innen sieht er es nicht oft. Zadra koordiniert Projekte in Armenien und verbringt folglich auch viel Zeit in dem Staat im Kaukasus. „Das Land liegt wirtschaftlich am Boden. Ziel fast aller jungen Armenier ist es deshalb, nach Europa oder in die USA auszuwandern“, weiß der Caritas-Mitarbeiter. „Unsere Aufgabe ist es unter anderem, den Bewohnern Armeniens Perspektiven im eigenen Land zu schaffen, in dem wir ihnen etwa helfen, Micro-Businesses aufzubauen“, erzählt er. Ein großes Projekt, das bald umgesetzt wird, ist der Bau eines Zentrums für Menschen mit Behinderung in Armenien. Langfristiges Ziel des Projekts sei es, im Land die Geisteshaltung über Menschen mit Behinderung zu ändern.

Doch damit nicht genug: Auch zählt das Koordinieren von internationalen Freiwilligeneinsätzen zu Zadras Aufgaben. Regelmäßig organisiert er Info-Veranstaltungen dazu und bildet die Freiwilligen für ihren Einsatz im Ausland vor. Auch selbst ist er oft vor Ort. Zadra ist glücklich mit seinem Beruf: „Ich fühle mich angekommen“, sagt er. „Ich genieße es, dass ich in unserem kleinen Team viel Eigeninitiative einbringen kann. Und dass ich mich für die Rechte von Schwächeren einsetzen kann, macht mich glücklich.“

Zur Person

MMag. Daniel Zadra

ist Mitarbeiter der Caritas-Auslandshilfe in Feldkirch. Schwerpunkte: Länderreferent Armenien, Koordinieren von internationalen Freiwilligeneinsätzen

Geboren: 24. Dezember 1984

Ausbildung: Matura im bildnerischen Zweig am BORG Schoren in Dornbirn, Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Wien

Wohnort: Lustenau

Familie: liiert

Interessen: viel Zeit in der Natur zu verbringen (Berge oder Seen), Kochen („viel aus dem Ausland“) und Essen