Nicht nur schräge Töne

Feldkirch. (VN-sta) Flotte Rhythmen, prächtige Farben und jede Menge Ramba-Zamba: An morgigen Sonntag wird das ansonsten so beschauliche Feldkirch außer Rand und Band sein. Denn dann zieht Vorarlbergs größter Faschingsumzug durch die Straßen der Innenstadt.

Viel zu tun

Sabine Matt wird mit ihrer Trompete mitten drin statt nur dabei sein. Die 28-jährige Friseurin ist die neue musikalische Leiterin der 1991 gegründeten Feldkircher Spältaschränzer. Das „Amt“ hat sie quasi von ihrem Bruder übernommen, der nach Tirol gezogen ist und keine Zeit mehr dafür hatte. Und ja, als Kapellmeisterin einer 46-köpfigen Guggamusik-Truppe, die fast ausschließlich aus Laien besteht, braucht es tatsächlich viel Zeit und Muße. „Ich arrangiere die Lieder, leite die Proben und helfe bei der Organisation unserer zahlreichen Auftritte mit“, erzählt Matt. Geprobt wird übrigens einmal wöchentlich – das ganze Jahr hindurch. Und in der Faschingszeit, da rückt die Gruppe fast jedes Wochenende aus.

Der alljährliche Höhepunkt der Spältaschränzer ist natürlich der große Umzug in Feldkirch. Die musikalische Chefin der Gruppe fiebert dem Auftritt schon voller Vorfreude entgegen: „Wir haben uns schon warm gespielt und sind jetzt so richtig im Element.“ Das Programm, das die Spältaschränzer zum Besten geben werden, ist dabei so bunt gemischt wie das närrische Publikum. „Bei uns gibt’s vom Oldie über Nirvana bis zu Jan Delay alles zu hören.“ Die Zeiten, als Guggamusiken nur Lärm produzierten, seien längst vorbei, betont Matt. „Das Niveau ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen.“

Liebe zur Musik

Die Liebe zur Musik begleitet Matt bereits von Kindesbeinen an. Seit 16 Jahren spielt sie Waldhorn bei der Gemeindemusik Schlins. Und zur Guggamusik wollte sie sowieso schon immer, konnte es kaum erwarten, „18 zu werden und dabei sein zu dürfen“. Sie ist dabei geblieben und gibt nun seit einem Jahr sogar den Ton an.

Wir haben uns für den Feldkircher Umzug warm gespielt und sind jetzt so richtig im Element.

Sabine Matt