Über eine starke Retterin

Christina Schelling engagiert sich am Sicherheitstag der Blaulichtorganisationen.
Hohenems. (VN-bem) Der Pfingstsonntag wird in Hohenems explosiv: Blaulichter färben die Umgebung rund um die Kernstockstraße. Rettungshubschrauber des ÖAMTC und des Innenministeriums führen Flugmanöver durch. Die Hohenemser Blaulichtorganisationen – von der Feuerwehr über die Bundespolizei bis zur Wasserrettung – werden „verunglückte“ Personen aus Autowracks schneiden, bergen und erstversorgen. Auch Sprengungen sind angekündigt. Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung veranschaulichen Gefahren durch Naturkatastrophen.
Rund 150 Retter werden beim vierten Sicherheitstag der Hohenemser Blaulichtorganisationen Hand in Hand arbeiten und interessierten Zuschauern Einblicke in ihr Können gewähren. Eine der vielen ehrenamtlichen Helfer ist Christina Schelling. Die 29-Jährige ist seit zwölf Jahren bei der Feuerwehr Hohenems eines der rund 80 aktiven Mitglieder. Sie war eine der ersten weiblichen Mitglieder. Heute sind fünf Frauen dabei. „Da Vater Karlheinz, mein Bruder und auch mein Onkel bei der Hohenemser Feuerwehr waren“, fiel die Entscheidung für eine ehrenamtliche Tätigkeit der jungen Frau leicht. Funksprüche hallen immer wieder durch das „Florianistüble“ in der Kernstockstraße, während Schelling von ihrem Ehrenamt erzählt. Jeden zweiten Freitag heißt es von 19.45 bis 22 Uhr das Zusammenspiel der Feuerwehrmänner zu trainieren, die Gerätschaften auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und für den Notfall einsatzbereit zu sein. „Im Anschluss haben wir einen gemütlichen Hock“, sagt die Kindergartenpädagogin. Sie war neun Jahre bei der Feuerwehr als Jugendbetreuerin tätig. „Zwei Jahre war ich im Anschluss Jugendleiterin. Im März dieses Jahres habe ich die Agenden an meinen Nachfolger übergeben“, berichtet sie. Morgen unterstützt die sympathische Hohenemserin mit den strahlenden Augen die Jugendfeuerwehr. „An Maltischen, beim Zielspritzen, einer Fotogalerie und einem Knotengestell können sich Kinder und Jugendliche als künftige kleine Feuerwehrler ausprobieren.“ Es sei schön, den Jugendlichen zwischen zwölf und 16 Jahren wichtige Grundwerte wie Kameradschaft, Freundschaft und Disziplin beizubringen. „Bei der Feuerwehr haben Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die auch der Allgemeinheit zugute kommt.“
Abwechslungsreiche Tätigkeit
Einsätze und Ereignisse wie eine Brandserie durch einen Brandstifter vor einigen Jahren, „bei der wir drei Nächte in Folge zu Löscheinsätzen gerufen wurden, zeigen einem auch körperliche Grenzen auf.“ Besonders nahe gehen der ehrenamtlich Engagierten Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder gar getötet werden. „Bei einem Einsatz wurden wir zu einer Papageienrettung von einem Baum gerufen, bei der wir zugleich auch das Herrchen mit vom Baum retten mussten“, erzählt Christina Schelling eine der vielen netten Anekdoten aus dem Feuerwehr-Alltag. Und auch eine Katze, die gleich drei Mal von einem Baum gerettet werden musste, wird ihr immer in Erinnerung bleiben: „Nach dem dritten Mal wurde die Katze vom Frauchen zum Tierpsychologen gebracht. Seither musste sie nicht mehr von Bäumen gerettet werden.“
Bei der Feuerwehr haben Jugendliche eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Christina Schelling
Zur Person
Christina Schelling
ist Oberfeuerwehrfrau und beim Sicherheitstag der Blaulichtorganisationen in Hohenems aktiv.
Geboren: 2. September 1983 in Hohenems
Beruf: Kindergartenpädagogin
Hobbys: Wandern, Lesen, Freunde
Familie: ledig, Freund Thomas Franz
Sicherheitstag der Hohenemser Blaulichtorganisationen am Pfingstsonntag, 19. Mai, Kernstockstraße, Hohenems. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt. Infos: www.feuerwehr@hohenems.at