Für den Notfall vorbereitet

Wetter / 03.06.2013 • 17:57 Uhr
Philipp Bachmann hatte am Wochenende in der Landeswarnzentrale alle Hände voll zu tun. Alleine bis Sonntag mussten 1270 Einsätze koordiniert werden. Foto: vn/Hartinger
Philipp Bachmann hatte am Wochenende in der Landeswarnzentrale alle Hände voll zu tun. Alleine bis Sonntag mussten 1270 Einsätze koordiniert werden. Foto: vn/Hartinger

Philipp Bachmann hat am Hochwasser-Wochenende 1270 Einsätze koordiniert.

bregenz. (VN-mig) Das Hochwasser-Wochenende ist überstanden, die Katastrophe ist ausgeblieben. „Wenn man in die anderen Bundesländer schaut, dann sind wir mit einem blauen Auge davon, gekommen“, blickt Philipp Bachmann auf eine ereignisreiche Arbeitswoche zurück. Als der 31-jährige Landesbedienstete in der Vorwoche am Montag in der Landeswarnzentrale seinen Dienst antrat, zeichnete sich bereits Ungemach ab. Große Niederschlagsmengen waren angekündigt. „Wir waren sehr frühzeitig auf ein Hochwasserereignis vorbereitet.“

Anspannung spürbar

Bachmann, der seit sieben Jahren in der Landeswarnzentrale beschäftigt ist, hatte Journaldienst und war damit auch Einsatzleiter. Bei ihm sind die Fäden zusammengelaufen. So richtig habe die Arbeit am Freitag begonnen. „Erste Kontakte mit der Feuerwehr herstellen, Landeshauptmann und den zuständigen Landesrat mit den wichtigsten Informationen versorgen und alle im Einsatzstab auf den selben Stand bringen“, zählt er einige der Aufgaben auf. In der Nacht auf Samstag kam es zu den ersten erwarteten Einsätzen. Es sollten viele weitere folgen. „Da ist schon eine gewisse Anspannung da“, räumt Bachmann ein.

Die Niederschlagspause am Samstag in der Früh habe aber für eine gewisse Entspannung gesorgt. „Hätte es diese Phase der Ruhe nicht gegeben, dann hätte alles ganz anders ausschauen können.“ Dann wäre es vermutlich nicht bei den 1270 Einsätzen geblieben, die Bachmann mit seinem Team am Ende zu koordinieren hatte. Denn in der Nacht auf Sonntag sei es Schlag auf Schlag gegangen. „Wir haben bei allem auch viel Glück gehabt“, so Bachmann. Am Ende hätten sich die Mühen gelohnt.

Zweiter großer Einsatz

Für den 31-jährigen Landesbediensteten war es der zweite große Einsatz. Vor gut fünf Jahren beim Brand des Vinzenzheims in Egg, als zwölf Menschen starben, war Bachmann für die Landeswarnzentrale vor Ort. „Ein einschneidendes Erlebnis“, wie er sagt. Die Bilder habe er heute noch vor Augen.

Prägend sei auch das Hochwasser 2005 gewesen. „Da habe ich ebenfalls Dienst gehabt“, erinnert sich Bachmann zurück – damals noch in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle des Landes.

Mit 13 bei der Wasserrettung

Die Tätigkeit in der Landeswarnzentrale ist für Bachmann weit mehr als ein Job. Helfen und Retten habe für ihn immer schon eine wichtige Rolle gespielt. Als 13-Jähriger hat Bachmann bei der Wasserrettung begonnen, dann kam der Zivildienst und das Rote Kreuz, wo er heute noch ehrenamtlich tätig ist. „Da habe ich die unmittelbare Nähe zu den Patienten“, sagt Bachmann, der demnächst Vater wird. Drei Nachtdienste im Monat als Rotkreuz-Fahrer und die Arbeit als stellvertretender Kommandant in Bregenz sorgen für einen ausgefüllten Terminkalender. Und wenn es die Zeit dann noch zulässt, begibt sich Bachmann als begeisterter Privatpilot am liebsten über die Wolken.

Von Samstag auf Sonntag ging es Schlag auf Schlag.

Philipp Bachmann

Zur Person

Philipp Bachmann

Landeswarnzentrale, Einsatzleiter während des Hochwassers am Wochenende

Geboren: 24. 11. 1981

Laufbahn: Wasserrettung, Zivildienst, Rotes Kreuz, Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, Landeswarnzentrale

Familie: verheiratet