Eine Frau der Extreme

Bei Bianca Kirasitsch geht’s derzeit heiß zu: Sie arbeitet als Badeaufsicht.
Hohenems. (VN-sas) Bianca Kirasitsch könnte man als eine Frau der Wetter-Extreme beschreiben. Zumindest, was ihre Berufe anbelangt. So hat die Dornbirnerin in Lech in einem Sport- und Modegeschäft die Lehre zur Einzelhandelskauffrau absolviert – im Vorjahr arbeitete sie dort erstmals nur in der Wintersaison. Und da geht es nicht nur turbulent – auf positive Art und Weise, versteht sich –, sondern mit regelmäßigen Kunden wie Sebastian Vettel, Tina Turner oder Königsfamilien auch ganz schön prominent zu. Zum Durchschnaufen ging’s in der Pause nicht selten für zwei Stunden auf die Pisten des Skigebiets. „Mit dem Skilift direkt vor der Tür war das quasi ein Muss“, fügt sie lachend hinzu.
Heuer im Mai gab’s erstmals den – immer – nassen und – manchmal – heißen Konterpart dazu: Die 20-Jährige arbeitet als Badeaufsicht im Erholungszentrum Rheinauen. Sechs Tage in der Woche ist sie da im Einsatz. Tätigkeiten wie Becken reinigen, Rutschen kontrollieren, Schirme aufspannen oder Hecken schneiden gehören dazu. Allen voran aber natürlich die Aufsicht zwecks Sicherheit der Badegäste. Einen Überblick erhält Kirasitsch, indem sie etwa auf dem Hochsitz „wacht“ oder ihre obligatorischen Runden im großen Areal dreht.
Besucheransturm erwartet
Am Wochenende wird die junge Frau womöglich wieder an der Kassa aushelfen müssen – aufgrund der rekordverdächtigen Temperaturen werden auch Rekord-Besucherzahlen erwartet: „Wir rechnen mit 5500 Badegästen“, sagt sie. „Herrin“ über die Situation wird sie aber allemal sein, nennt sie doch nicht nur den „Helferschein“ ihr Eigen – auch ihr Können durfte sie bereits einige Male unter Beweis stellen. „Zu schlimmen Zwischenfällen ist es bislang nicht gekommen“, räumt die smarte junge Frau ein. „Hin und wieder kommen Badegäste mit Kreislaufproblemen zu uns.“ So mancher habe sich auch schon einen Zahn ausgeschlagen oder einen Bienenstich von der Badeaufsicht verarzten lassen. „Besonders in der Hitze legen wir natürlich viel Wert darauf, dass unsere Gäste immer genügend Wasser zu sich nehmen und schattige Plätze aufsuchen“, will sie betont wissen. Und das läuft nicht nur über die Lautsprecheranlage – hin und wieder erinnert die 20-Jährige „ihre“ Gäste auch persönlich dran.
Die mitunter 72 anfallenden Arbeitsstunden in der Woche sieht man der sportlichen Dornbirnerin nicht an. Sie strahlt, wirkt sehr aufgeweckt. „Das ist genau mein Ding, ich packe sehr gerne mit an.“ Und da reicht die Energie sogar noch für Sport in der Freizeit – oder zum Baden in den Rheinauen. „Nur war bislang an meinen freien Tagen nie Badewetter“, sagt sie. Am kommenden Mittwoch wären ihr sommerliche Temperaturen vergönnt.
Zur Person
Bianca Kirasitsch
arbeitet seit heuer in den Rheinauen als Badeaufsicht
Geboren: 16. Mai 1993
Wohnort: Dornbirn
Beruf: Einzelhandelskauffrau im Bereich Textil
Interessen: Sport, Freunde