Stichhaltige Kunstwerke

Wetter / 22.08.2013 • 19:25 Uhr
Ein Gesamtkunstwerk: Sein erstes Tattoo ließ sich Christian Huber mit 17 Jahren stechen, seither kommen regelmäßig neue dazu. Foto: VN/Steurer
Ein Gesamtkunstwerk: Sein erstes Tattoo ließ sich Christian Huber mit 17 Jahren stechen, seither kommen regelmäßig neue dazu. Foto: VN/Steurer

Bei der Tattoo Convention in Bregenz zieht Christian Huber im Hintergrund die Fäden.

Bregenz. (VN-ger) Chris Block und Makani Terror, Iker Ruiz, Fujieda Maki, Tony Mancia, Tommy Lee Wendtner. Während die einen in diesen Namen eine simple Aneinanderreihung von Buchstaben sehen, lassen eingefleischte Fans der Nadelkunst dabei vor Freude die Zunge schnalzen. Christian Huber zum Beispiel. Diesbezüglich werden diesem in den kommenden Tagen vermutlich aber auch nicht mehr als drei Stunden Schlaf pro Nacht beschert sein. „Danach brauche ich immer drei bis vier Tage zur Erholung.“

Arbeit mit Spaß verbunden

Am Samstag und Sonntag haben die Tattookünstler in der Landeshauptstadt wieder das Sagen. Huber ist Mitglied des 20-köpfigen Tattoo-Convention-Teams rund um Organisator Andreas Haller (Fat Foogo) und als solches für den Aufbau sowie die Betreuung der 95 Künstler und 25 Händler zuständig. Von Strom bis Beleuchtung und Standerweiterung wird allensamt ein Rundum-Service geboten. „Den Festspielen gehen langsam die Tische aus“, scherzt der 30-jährige Fußacher in Anbetracht der jährlich wachsenden Zahl an Teilnehmern. Neben Arbeit ist das bevorstehende Wochenende für ihn aber vor allem mit Spaß verbunden: „Man lernt viele Gleichgesinnte aus der ganzen Welt kennen und kann Erfahrungen und Ideen austauschen. Außerdem haben wir ein super Team. Wir sind auch privat Kollegen und kennen uns schon seit Ewigkeiten.“ Sein erstes Tattoo ließ sich der Kunststofftechniker mit 17 Jahren stechen. „Damals noch mit der hart erkämpften Unterschrift der Mama“, erinnert sich der gebürtige Lauteracher. Da aber das chinesische Zeichen auf dem Schulterblatt alleine irgendwie langweilig aussah, kamen im Laufe der Zeit immer wieder neue dazu.

Wie viele einzelne Tattoos seinen Körper zieren, ist schwer zu sagen. Als Sucht würde er seine Körperkunst dennoch nicht bezeichnen. Vielmehr sind die beiden Arme, die Brust und der rechte Unterschenkel mittlerweile zu einem Gesamtkunstwerk geworden. Einzig Gesicht, Handrücken und Hals sollen aus beruflichen Gründen bisweilen Tattoo-freie Zonen bleiben. „Seit ich 18 bin, habe ich regelmäßig sieben bis acht Termine pro Jahr“, fasst er sein Hobby in Zahlen und gesteht: „Am schlimmsten war es rund um die Brustwarzen, am Ellenbogen und an der Achillessehne.“

Auch wenn sich der 30-Jährige auf seinem Körper eher den düsteren Motiven wie Totenköpfen verschrieben hat und sein Auto (ein Dodge Avenger) eingedeutscht den Namen Rächer trägt – kann man den 30-Jährigen durchaus als sonniges Gemüt bezeichnen. „Ich habe auch eine ganz normale Wohnung und bin ganz normal am Arbeiten wie alle anderen“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Gut überlegen

Neben Tattoos gibt es auf der Convention den größten Tattoo-Model-Contest Europas und eine Modenschau zu erleben. Darüber hinaus wird am Samstagabend „Stahlzeit“ die Werkstattbühne rocken. „Man sollte sich das Motiv gut überlegen und keine Kurzschlussentscheidungen treffen, nur weil ein bestimmtes Tattoo gerade Trend ist“, lautet der Expertentipp.

Man lernt Gleichgesinnte aus der ganzen Welt kennen.

Christian Huber

Zur Person

Christian Huber

ist Mitglied des Convention-Teams und als solches für den Aufbau und die Betreuung der Künstler und Händler verantwortlich

Geboren: 20. April 1983

Wohnort: Fußach, aufgewachsen in Lauterach

Beruf: Kunststofftechniker bei Alpla

Hobbys: Eishockey, Rollhockey, Fahrradfahren

Familie: in einer Beziehung

Tattoo Convention: Samstag, 24. August, 12 bis 24 Uhr und Sonntag, 25. August, 12 bis 20 Uhr; Eintrittspreise: 15 Euro (Tagesticket),
25 Euro (Zweitagesticket)