Einsatz für Jung-Florianis

Wetter / 23.08.2013 • 19:37 Uhr
Noch bis morgen ist Martin Alfare beim Feuerwehrjugend-Zeltlager in Lustenau im Einsatz. Foto: VN/Steurer
Noch bis morgen ist Martin Alfare beim Feuerwehrjugend-Zeltlager in Lustenau im Einsatz. Foto: VN/Steurer

Martin Alfare zieht beim Zeltlager der Feuerwehrjugend in Lustenau die Fäden.

Lustenau. (VN-zud) Rund
500 junge Feuerwehrmänner und -frauen verwandeln noch bis Sonntag das Areal vor der Rheinhalle in Lustenau zu einem Schauplatz der Freude am Ehrenamt. Fleißig werden Zelte aufgebaut, anhängerweise Schlafsäcke übers Feld gezogen und die ersten Kontakte geknüpft. Seit gestern Nachmittag ist das Feuerwehrjugend-Zeltlager in vollem Gange. Unter die rund 170 Betreuer hat sich auch der zwar nicht mehr jugendliche aber jung gebliebene Martin Alfare als Haupt­organisator gemischt. Noch gut kann er sich an seine vier Jahre bei der Feuerwehrjugend erinnern. Und das ist schon einige Jahre her. Denn seit 34 Jahren ist er aktiv bei der Feuerwehr Lustenau.

Erziehungswissenschafter

Ein gleichaltriger Freund hat ihn damals angesprochen, ob er nicht auch zur Feuerwehr wolle. „Die Entscheidung war schnell getroffen“, erzählt der 50-Jährige. „Sicherlich auch, weil mein Taufpate schon lange bei der Feuerwehr war.“ Dass es oft Familienmitglieder sind, die einen zur Feuerwehr bringen, hat er inzwischen schwarz auf weiß: „Im Zuge meines berufsbegleitenden Studiums der Erziehungswissenschaft habe ich mich eingehend mit diesem Thema befasst und es hat sich herausgestellt, dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die sich der Feuerwehr anschließen, Verwandte haben, die auch bei der Feuerwehr sind.“ Die Arbeit mit Jugendlichen hat Martin Alfare schon immer gefallen. Da lag seine Berufswahl nahe: Er wurde Lehrer. In der Berufsschule Dornbirn unterrichtet er verschiedene wirtschaftstheoretische Fächer. „Es ist schön, mitzuerleben, wie sich die Jugendlichen entwickeln“, erklärt er den Reiz, den seine tägliche Arbeit ausmacht. Seine Arbeit zeigt ihm auch immer wieder aufs Neue, dass die heutige Jugend viel besser ist, als ihr Ruf. „Natürlich haben sich die Jugendlichen verändert. Aber sie sind deshalb keineswegs schlechter“, stellt er klar. Dass der passionierte Feuerwehrmann im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme für die Jugend ist, zeigt auch sein Engagement beim Zeltlager. Im Zuge des Jubiläumsjahres der Feuerwehr Lustenau – 130 Jahre Feuerwehr, 60 Jahre Feuerwehrjugend – organisiert er mit seinem Team insgesamt sechs Veranstaltungen. Das alles neben seiner Arbeit als Lehrer, seinem Engagement als Betreuer im Ferienlager Oberbildstein und seinen Aufgaben als Bezirksfeuerwehrinspektor von Dornbirn. „Wer für die Feuerwehr und das Ehrenamt lebt, braucht auch eine Familie, die hinter einem steht“, weiß der dreifache Vater und findet lobende Worte für seine Ehefrau, die „das mitlebt“. Bleibt bei einem solch vollen Terminkalender und all den Verpflichtungen überhaupt noch Zeit für Hobbys? „Natürlich.“ Vor zwei Jahren hat der Lustenauer seine Leidenschaft für die Imkerei entdeckt. „Mittlerweile habe ich 15 Bienenvölker“, erzählt er nicht ohne Stolz und kann ob seiner Vielseitigkeit ein dezentes Grinsen nicht zurückhalten.

Keine Langeweile

Die Bienen müssen jedoch die nächsten Tage ohne ihren Imker auskommen. Dieser hat beim Zeltlager alle Hände voll zu tun. Heute steht eine Lagerolympiade auf dem Programm, bei der die 50 Gruppen aus dem ganzen Land diverse Stationen und Spiele zu meistern haben. „Hält das Wetter, gibt es am Abend eine Jugendmesse mit Rudl Bischof am Lagerfeuer“, sagt Alfare und wirft einen kritischen Blick Richtung Wolken. Sportliche Höchstleistungen werden den Jugendlichen beim Triathlon mit Schwimmen, Laufen und Schießen abverlangt. Eines ist gewiss: Sowohl bei Martin Alfare, als auch bei allen anderen wird keine Langeweile aufkommen.

Es ist schön mitzuerleben, wie sich die Jugendlichen entwickeln.

Martin Alfare

Zur Person

Martin Alfare

Berufsschullehrer

Geboren: 25. Juli 1963

Wohnort: Lustenau

Familie: verheiratet, drei Kinder

Hobbys: Feuerwehr, Imkerei

Lebensmotto: „Dra bliba“