Ein perfekter Schulstart, auch für die Frau Lehrerin

Christina Peter aus Hohenems hat ihre ersten Arbeitstage als Volksschullehrerin gut gemeistert.
Dornbirn. (VN-sta) Fast genauso aufregend wie für Kinder, die in eine neue Klasse kommen, ist der Schulstart für die Berufsanfänger unter den rund 4000 Pflichtschullehrern in Vorarlberg. Zum Beispiel für Christina Peter, die am Montag gemeinsam mit einer Kollegin zum ersten Mal eine eigene Klasse an der Volksschule Edlach in Dornbirn übernommen hat. Eine Ganztagsklasse wohlgemerkt.
Ein kleiner, aber ganz gemütlicher Klassenraum, Arbeits-, Bastel- und Spielmaterialien in den Regalen, winzige Stühlchen und 21 Kinder. So sieht er also aus, der neue Arbeitsplatz der 24-jährigen Hohenemserin. Gemeinsam mit ihrer Kollegin hat sie den Klassenraum eingerichtet. „Die Klasse war komplett leer, wir haben Regale aufgebaut und eine Spielecke eingerichtet.“ Der Start ins Schuljahr habe bestens geklappt, zieht Peter nach drei Schultagen eine erste Bilanz. „Jetzt können wir gemeinsam wachsen.“
Beziehung zu Kindern wichtig
Die Buben und Mädchen der 1a sind durchgehend von 8 bis 16 Uhr in der Schule. Die Junglehrerin schätzt die flexiblere Gestaltung des Unterrichts, die dadurch möglich ist. „Wenn die Kinder am Morgen hippelig sind, machen wir einfach etwas Freizeit. Wir müssen nicht alles in einen Vormittag packen und können besser auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen.“ Wichtig sei nun, eine Beziehung zu den Schülern aufzubauen. „Anders kann man Kinder nicht bei ihrem Lernprozess begleiten.“
Ursprünglich wollte Peter AHS-Lehrerin werden. Nach der Matura an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und einem freiwilligen sozialen Jahr in England begann sie ihr Lehramtsstudium in Wien: Englisch, Psychologie und Philosophie. Nach eineinhalb Semestern hat sie gewusst: Das ist nichts für sie. „Da hätte mir das Praxisbezug gefehlt“, sagt die 24-Jährige, die sich an der Volksschule schon etwas eingelebt hat. Das Zuhause-Gefühl fängt im besten Fall im Kollegium an. Christina Peter hat Glück gehabt – sie fühlt sich bei ihren Kollegen schon jetzt gut aufgehoben. Gerade am Anfang, sagt sie, sei deren Unterstützung besonders wichtig.
Aufwertung des Berufs
Die Diskussionen ums Lehrerdienstrecht verfolgt die 24-Jährige mit großem Interesse. Sie wünscht sich, dass der Beruf des Volkschullehrers aufgewertet wird und verweist auf das Bildungssystem in Skandinavien. „Die sind Welten voraus. Dort werden Volkschullehrer richtig geschätzt.“ Das sei wichtig, denn schließlich werde in der Volksschule die Basis für die weitere Schulkarriere der Kinder gelegt.
Das Wichtigste ist, dass die Kinder Freude am Lernen haben.
Christina peter
Zur Person
Christina Peter
Lehrerin an der Volksschule Edlach in Dornbirn
Geboren: 6. Dezember 1988
Ausbildung: Studium an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch
Hobbys: Tanzen, Tennis, Joggen, Freunde treffen
Lieblingsspeise: Spaghetti
Lebensmotto: Positiv denken