Mann der ersten Stunde

Wetter / 13.11.2013 • 20:05 Uhr
Wilfried Gruber trainiert zwei Mal pro Woche und ist als Trainer für den Nachwuchs im Einsatz. Foto: akp
Wilfried Gruber trainiert zwei Mal pro Woche und ist als Trainer für den Nachwuchs im Einsatz. Foto: akp

Wilfried Gruber etablierte den Badmintonsport und ist Funktionär seit Jahrzehnten.

bregenz. (VN-akp) Angefangen hat alles mit dem Federballspielen einer illustren kleinen Gruppe auf einer Wiese in Fußach. „Wir wollten Sport betreiben und schwitzen und haben daran Gefallen gefunden. Es war ein richtiges Volksfest. Danach haben wir uns im Dorfbrunnen gewaschen“, erinnert sich Wilfried Gruber mit einem Schmunzeln zurück an die Anfänge des Badmintonsports in Vorarlberg in den 60er-Jahren. Im Winter wurde in der Halle gespielt. Aus Platzgründen verlegte die Truppe das Training aber bald nach Bregenz in die Handelsakademie. „Es kamen Spieler aus Lochau, Hohen­ems, Wolfurt und Egg. Nach und nach haben sie eigene Vereine gegründet und wir konnten erstmals eine Landesmeisterschaft austragen“, beschreibt der Höchster.

Grubers sportlicher Ehrgeiz hielt sich in Grenzen, es ging ihm um die „Gaudi“. „Wir hatten eine gute Gemeinschaft, das hat mir gefallen.“ Sein Engagement ging jedoch über die sportliche Betätigung hinaus. Er war als Finanzreferent Mitbegründer des ersten Badmintonverbandes in Vorarlberg und von 1964 – zunächst beim Klub in Fußach, ab 1967 beim BC Bregenz – Funktionär. Seit 1972 hatte Gruber, mit lediglich kurzen Unterbrechungen, beim BC Bregenz das Amt des Präsidenten inne. Am 6. November dieses Jahres hat Gruber sein Amt an Ernst Pienz übergeben. „Es ist an der Zeit, neue Ideen umzusetzen. Als Vizepräsident stehe ich unterstützend zur Seite. Obwohl – ich bin eigentlich keiner, der Ratschläge geben will“, betont er.

Internationale Turniere

Unter Grubers Mitwirkung wurde 1968 die Bodensee­liga, ein Vorläufer der Vorarlberger Landesliga, ins Leben gerufen. 1971 fanden die ersten internationalen Turniere im Ländle statt. „Damals wurden noch keine Start- und Preisgelder bezahlt. Es spielten Nationalteams aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber auch aus Polen oder Indonesien“, erzählt er stolz. „Im Rückblick waren das sicherlich die Höhepunkte.“ Während seiner Zeit als Funktionär hat Gruber gelernt, dass es wichtig ist, Aufgaben zu verteilen und nicht alles selbst machen zu wollen. „Ich durfte immer auf ein engagiertes Team zählen, daher hat mir die Funktionärsarbeit immer Spaß gemacht“, erklärt der ehemalige Vertriebsberater in einer Schleifmittelfirma. Viel Unterstützung erhielt er von Gattin Christine, die jährlich das Vereinsgrillfest bei Grubers zu Hause organisiert. „Wir sind 30 Jahre lang jedes Wochenende auf Turniere gefahren, bei denen ich die Leitung inne hatte oder Schüler betreut habe“, blickt der dreifache Familienvater gerne zurück.

Bis heute hat der Hobbyfischer Freude an der Bewegung, trainiert regelmäßig und arbeitet als Nachwuchs­trainer für den BC Bregenz. „So lange die Beine und das Gehirn funktionieren, kann man diesen Sport bis ins Alter machen. Man ist vielleicht nicht mehr so schnell, profitiert aber von der Erfahrung“, erklärt er. Der Verein zählt an die 35 Mitglieder. „Wir suchen schon lange eine Halle in Bregenz, denn die Schulnormhallen haben nur drei Felder. Die mangelnde Infrastruktur hat mich Substanz gekostet. Wir können uns nicht ausweiten, obwohl das Interesse an unserem Sport sehr groß wäre“, meint er. Dieser ist im Lauf der Jahre immer professioneller geworden. „Aber es braucht nicht nur die Spitze, sondern auch die Breite – da finden sich die Funktionäre“, so Gruber abschließend.

Ich durfte immer auf ein sehr engagiertes Team zählen.

Wilfried gruber

Zur Person

Wilfried Gruber

Von 1972 bis 2013 Präsident des BC Bregenz, mit kurzen Unterbrechungen.

Geboren: 4. November 1944

Wohnort: Höchst

Beruf: Pensionist

Familie: verheiratet mit Christine, zwei Töchter, ein Sohn, 3 Enkelkinder

Hobbys: Fischen, Gartenarbeit

Verein: BC Bregenz

Ehrungen: Goldene Ehrennadel vom Vorarlberger Badmintonverband, Ehrenzeichen Silber vom Land Vorarlberg, dem Österreichischen Badmintonverband und dem ASKÖ