Startklar für die Fotowelt

Den Durchbruch schafft die Feldkircherin 2008 mit Fotos für Wien Products.
Wien. (VN-elle) Die Mutter von Renée Del Missier ist waschechte Vorarlbergerin aus Altach. Die Vorfahren des Vaters stammen aus Udine, er selbst ist in Innsbruck aufgewachsen. Der Familienname geht auf französische Hugenotten zurück. Tochter Renée besucht in Feldkirch die Unterstufe des Gymnasiums und setzt danach die Ausbildung an der HTL Textil fort, an der sie maturiert. Ihr Wunsch, weg von daheim und in eine Großstadt zu ziehen, wird im Jahr nach der Matura so stark, dass sie diesen in die Tat umsetzt. Sie fährt nach Wien und belegt das Kolleg für Fotografie. Nach Beendigung der Ausbildung bleibt sie sieben Jahre an der Donau. Dann geht es nach London. Sie macht an der Themse das, was man als Greenhorn in diesem Metier machen muss: Praxis- und Assistentenjobs bei bekannten Fotografen. Danach fühlt sie sich gerüstet, als Einzelkämpferin in den Markt der Werbe-, Produkt- und Portraitfotografie einzusteigen.
Wien Products
1995 gründet die Wiener Wirtschaftskammer mit der Überlegung, die besten Produkte und Kulturbetriebe Wiens national wie international unter einer Dachmarke zu vereinen, die Schiene „Wien Products“. Das Label verspricht Mitgliedschaft im Kreis der Besten und ist eine Auszeichnung. 2008 bekommt Renée Del Missier den Auftrag, für einen gleichnamigen Katalog hochwertige Referenzbilder der Vorzeigeprodukte und -betriebe zu machen. „Das war mein erster großer Auftrag. Mit diesem gelang der Durchbruch.“
Gemeinde-Campagne
Für eine aktuelle Campagne mit Gemeindebediensteten macht Renée Del Missier Portraits von Menschen, die in jeder Gemeinde wichtige Aufgaben für die Gemeinschaft erfüllen. Mit der Kamera fängt sie Ausdruck und Arbeit von mehr als 20 Gemeindebediensteten ein. „Das war eine sehr schöne Aufgabe. Meine Bilder werden mithelfen, das Bewusstsein zu schaffen, dass diese Menschen in jeder Gemeinde und damit für uns alle wichtig sind.“ Der erste Teil der Campagne lief im Mai dieses Jahres. Ein zweiter Teil ist geplant. Wie jedes Bundesland ist auch Vorarlberg mit zwei Portraits von Gemeindebediensteten vertreten.
Digital und analog
Den fachlichen Diskurs über die Vor- und Nachteile von analoger und digitaler Fotografie hat die technische Entwicklung der digitalen Kameras entschieden. „Es gibt immer noch Profifotografen, die analog arbeiten, weil sie die haptische Plastizität, die man mit dieser Technik erreichen kann, besonders schätzen. Mittlerweile sind jedoch gute Digicams auf dem Markt, die auch höchste Qualitätsansprüche erfüllen. Im Bereich der Werbung, in Produkt- und Portraitfotografie, hat sich die Digitaltechnik durchgesetzt. Aber wie Susan Sontag sagte, ist es nicht die Kamera, sondern das Auge des Fotografen, das die Bilder macht.“
Zukunftspläne
„Es gibt immer wieder Phasen, in denen man überlegt, auf das Alte den Hut drauf zu hauen und etwas Neues zu beginnen. Da mir jedoch das Visuelle sehr liegt, wird mich Fotografie immer auf meinen beruflichen Wegen begleiten. Vorerst arbeite ich daran, meine Tätigkeit zu internationalisieren und stelle dafür ein Portfolio zusammen, mit dem ich mich Agenturen im Ausland als Unternehmens-, Portrait- und Werbefotografin empfehlen kann.“
Es gibt noch Profis, die analog arbeiten, weil sie die haptische Plastizität schätzen.
Renée Del Missier
Zur Person
Renée Del Missier
Geboren: Feldkirch 1978
Ausbildung: HTL Textil, Kolleg für Fotografie
Beruf: Selbstständige Fotografin
Familienstand: Single
Wohnort: Wien-Margareten
Lebensmotto: Nit lugg lo