Auf EU-Ebene mitreden

Wetter / 02.12.2013 • 20:44 Uhr
Genc konnte sich im Bewerbungsverfahren für ein Mediengipfel-Stipendium profilieren: Nun hofft er auf interessante Gespräche. Foto: ENTNER
Genc konnte sich im Bewerbungsverfahren für ein Mediengipfel-Stipendium profilieren: Nun hofft er auf interessante Gespräche. Foto: ENTNER

Kubilay Genc erhielt eines von acht Stipendien zur Teilnahme am Mediengipfel in Lech.

Wien. (VN-ebi) Kubilay Genc konnte die EU-Parlamentarier überzeugen: Er erhielt eines der acht von ihnen zur Verfügung gestellten Stipendien für die Teilnahme am siebten Mediengipfel in Lech. Und der 28-Jährige sieht darin eine große Chance. Denn von Donnerstag bis Samstag wird er im Wintersportort mit europäischen Spitzenpolitikern wie EU-Kommissar Johannes Hahn und dem kroatischen Arbeitsminister, mit renommierten Journalisten, Wirtschaftswissenschaftern und Unternehmern diskutieren dürfen.

Schwerpunkt EU-Politik

Im Mittelpunkt wird das Thema „Europa ohne Arbeit – viel Arbeit für Europa“ stehen. Ein Themas mit dem sich der Student bereits seit Beginn seines Politikwissenschaftsstudiums beschäftigt. Dass er sein Wissen auch umsetzen kann, hat er mit einem Essay zur europäischen Arbeitsmarktpolitik bewiesen. Dieses sicherte ihm im Zuge des Bewerbungsverfahrens das für die Mediengipfel-Teilnahme notwendige Stipendium.

Da der 28-Jährige gemeinsam mit seiner Frau in Wien lebt und studiert, könne er seine Reise nach Lech sogar mit einem Besuch bei seiner Familie in Gisingen verbinden. Seine Eltern stammen ursprünglich aus der Türkei, er jedoch wurde bereits in Feldkirch geboren. Und da er seine Zukunft auch in Österreich verbringen möchte, habe er sich für den Schwerpunkt nationaler sowie EU-Politik entschieden. „Besonders die Verbindung nationalstaatlicher Prozesse mit der EU-Ebene ist hochaktuell.“ Wirklich spannend finde er in diesem Rahmen den Themenbereich der Arbeits- und Wirtschaftsmigration. Das hänge aber nicht mit seinem eigenen, türkischen Migrationshintergrund zusammen. Das Thema fasziniere ihn vor allem, da es allgegenwärtig sei: „Es gibt immer wieder Grenzüberschreitungen, sei es auf illegalem oder legalem Weg. Migrationsbewegungen finden täglich statt“, betont der Student.

Im kommenden Jahr wird der 28-Jährige sein Studium abschließen. Die Frage, ob er sich vorstellen könne, einmal als Politiker tätig zu sein, lässt er im VN-Gespräch noch offen. Sein Ziel wäre es eher, Projekte zu Migrations- oder Integrationsfragen zu betreuen. „Ich könnte mir aber auch vorstellen, im Non-Profit-Sektor oder bei einer Partei zu arbeiten. „Das wird sich alles mit der Zeit ergeben.“

Gespannt auf Gipfeltreffen

Vor seinem Studium absolvierte der 28-Jährige die Matura an der HAK in Feldkirch. Dass er sich als weitere Laufbahn für eine Ausbildung an der Uni entschieden habe, liege wahrscheinlich an seinem Bruder: „Als ich noch in der Schule war, hat er schon in Innsbruck Betriebswirtschaftslehre studiert. Er war quasi mein Vorbild.“ BWL aber wäre für Kubilay Genc nicht infrage gekommen. „Ich wollte etwas studieren, bei dem es vermehrt um Menschen geht“, so der Vorarlberger. Im gleichen Atemzug begründete er damit erneut, warum besonders die Migrationspolitik sein wichtigster Schwerpunkt sei. Schließlich müssten dabei die Personen im Mittelpunkt stehen.

Die theoretische Erfahrung, die er im Studium gesammelt hat, will der Vorarlberger nun am Mediengipfel nutzen: „Es kommen bestimmt interessante Diskussionen auf uns zu. Ebenso freue ich mich, von dem Wissen der Spitzenpolitiker und Medienvertreter profitieren zu dürfen.“ Das Thema „Europa ohne Arbeit – viel Arbeit für Europa“ umfasse schließlich viele wichtige Bereiche.

Ich freue mich, vom Wissen der Spitzenpolitiker profitieren zu dürfen.

Kubilay Genc

Zur Person

Kubilay Genc

Der Vorarlberger Politikwissenschaftsstudent wird am siebten Mediengipfel in Lech teilnehmen.

Geboren: 4. August 1985

Familie: verheiratet

Ausbildung: Matura an der HAK Feldkirch, Studium der Politikwissenschaften in Innsbruck und Wien

Hobbys: Fußball und Schach