Stets bereit in der Not

Wetter / 13.01.2014 • 18:18 Uhr
Pistenretter Klaus Koschier überprüft jeden Tag seinen Notfallkoffer. Es darf nichts fehlen.   Foto: VN/Stiplovsek
Pistenretter Klaus Koschier überprüft jeden Tag seinen Notfallkoffer. Es darf nichts fehlen.  Foto: VN/Stiplovsek

Bei Klaus Koschier hoffen im Winter alle, dass er möglichst wenig arbeiten muss.

Brand. (VN-hk) Grundsätzlich arbeiten aber auch Pistenretter gerne. Klaus Koschier jedenfalls. Als er vor drei Jahren diesen Job bei den Bergbahnen Brandnertal antrat, vollzog er einen ziemlichen Tapetenwechsel. „Ich habe vorher im Gastgewerbe als Koch gearbeitet. Aber davon hatte ich genug. Ich war sehr froh, als ich bei den Bergbahnen hier in Brand anfangen konnte.“

Sensibel bei Kindern

Im Sommer steht der  Kärntner als „Mädchen für alles“ im Dienste seines Arbeitgebers. Im Winter ist seine Tätigkeit klar definiert: Er muss handeln, wenn es anderen schlecht geht. Sprich: Er muss ran, wenn jemand auf der Piste verunglückt ist und die entsprechenden Maßnahmen setzen.
„Natürlich gibt es auch schwere Momente“, erzählt Koschier aus dem Alltag eines Pistenretters. Die allerschwersten sind für ihn jene, bei denen Kinder die Betroffenen sind. „Erst kürzlich war so ein Moment. Ein elfjähriges Mädchen hat sich den Oberschenkel gebrochen. Sie hat vor Schmerzen so geschrien, dass es auch für mich schwer zu ertragen war, auch wenn der Hubschrauber schon nach zehn Minuten da war. In solchen Momenten werden Minuten zu Ewigkeiten“, fühlt Koschier vor allem bei den jungen Unfallopfern mit.

Die positiven Momente

Natürlich gibt es da auch die positiven Momente. „Zum Beispiel wenn sich Verletzungen als weniger schlimm herausstellen als ursprünglich angenommen. Oder wenn jemand, der gestern noch schmerzverzerrt auf der Piste lag, am nächsten Tag an dir vorbeispaziert“, schildert Koschier das, was bei einem Pistenretter Freude aufkommen lässt.
Der Arbeitstag von Koschier und seinen Kollegen beginnt morgens um 8 Uhr. „Dann fahren wir die Pisten ab und checken, ob alles in Ordnung ist. Die Piste selbst, die Absperrungen, die Schutzzonen. Um 8.30 Uhr geben wir das Skigebiet Brand für die Gäste frei. Jetzt heißt es für uns: Rückzug in das Rettungsdepot.“

Jede Minute zählt

Dann heißt es warten. „Es gibt Tage ohne Einsätze. Und dann gibt es Tage, an denen du kaum Ruhe hast vor lauter Unfällen. Durchschnittlich verzeichnen wir täglich zwischen einem und drei Einsätzen“, informiert Klaus Koschier. Für die Pistenretter gilt: Jede Minute zählt. „Zwei Minuten nach Eingehen eines Notrufs sind wir überall im Skigebiet.“ Dann heißt es, blitzschnelle Entscheidungen zu treffen, und zwar möglichst die richtigen.

Es gibt Tage, an denen du kaum Ruhe hast vor lauter Unfällen.

Klaus Koschier

Zur Person

Klaus Koschier

Geboren: 22. März 1970
Wohnort: Brand
Beruf: Angestellter
Familie: Partnerin, ein Kind
Hobbys: Skifahren, Tennis
Lieblingsspeis: Kärtner Kasnudeln